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Tschüss Taupo, Hallo Tauranga!

Ich packe Tisch und Stuhl zusammen, mach mir einen Kaffee und fahre zum heissen Bach. Nach ausgiebigem Bad verabschiede ich mich von Andrew und Rachel (die Frau mit Punga dem Hund), die ich hier jeden Morgen getroffen habe. Vielleicht sehen wir uns ja am Montag wieder, wenn ich hier auf dem Weg nach Süden noch mal Halt mache. Mit Andrew will ich vielleicht auch über den Taupo See zu Maori - Felsengravuren schwimmen, was ich mich allein nicht traue. Man könnte auch mit einem Boot hinfahren  .... Er will mal seinen Onkel fragen, wollte er gestern schon. 

Dann Frühstück, Tanken und Internet. Ich buche die Fähre am nächsten Dienstag von 8 Uhr auf 2.30 Uhr um, nehme also die Nachtfähre. Dann bin ich zum Sonnenaufgang um 6 Uhr auf der Südinsel und habe genügend Zeit die 200 km bis zum Luminate Festival in der Golden Bay zurückzulegen. Ich kann noch gemütlich Einkaufen. Ausserdem habe ich mich mit Barbara aus Österreich verabredet und werde sie von Picton aus mitnehmen. 

Dann fahre ich aber endlich los. Nach einer Stunde bin ich in Rotorua, koche meine Eier und Kartoffeln und mir wird einiges klar ...

Meine Eier sind gar. Jetzt kommen die Kartoffeln ins sprudelnde Wasser. Zwei Einheimische halten an und schütteln mit dem Kopf. Ich denke erst, die heissen Quellen sind vielleicht tapu, also heilig. Aber sie sagen mir, das man nicht direkt im Wasser kochen darf, da es giftige Stoffe wie Schwefel u.a. enthält, was in die Kartoffeln geht. Hoffentlich kein Arsen! Eier gehn wohl, solange die Schale ganz bleibt...Die Maori nutzen nur den Dampf.

Jetzt wird mir auch klar, woher meine gesundheitlichen Probleme vielleicht gekommen sind. Die Erkältung der ersten 2 Wochen ist sicher eindeutig eine Erkältung gewesen. Allerdings hatte ich danach noch mal grippeähnliche Beschwerden, Kopfschmerzen, Unwohlsein und Schwäche. Und das war nach meinem ersten Besuch hier. Ich hatte ja mein Mäuschen in Verdacht. Von dem habe ich zwar schon lange nichts mehr gehört. Aber sie hatte ja einiges hinterlassen  ...  Und dann hatte mir Harry aus Berlin in Taupo etwas von Hanta-Viren erzählt, die Mäuse übertragen. Ich hatte sogar eine angehende Tierärztin mit der Recherche beauftragt. Ergebnis allerdings negativ, ist noch nicht bis Neuseeland gekommen. Doch gut das die Neuseeländer genau aufpassen,  was sie in ihr Land lassen. 

Also die Kartoffeln schnell raus aus der heissen Giftbrühe. Dann mach ich daraus heute Abend eine Kartoffelsuppe. 

Kurz hinter Rotorua esse ich die gerade gekochten Eier zum Frühstück/ Mittag. 

Ich fahre weiter in die Bay of Plenty (Bucht des Überflusses), durch das neuseeländische Zentrum des Kiwianbaus nach Tauranga und Mount Maunganui. Viele Kilometer lang zieht sich der breite Sandstrand am Ocean Drive entlang bis zum Hauptstrand. Hier soll ein bekannter Musiker - Tiki Taane  um 14 Uhr Musik machen. Geht wohl um ein Projekt mit Sonnenenergie - sunsonic. Aber weit und breit nichts zu sehen. Hol mir einen leckeren Milchshake. Ich laufe ein paar mal hoch und runter. Das hübsche Baywatch-Girl weiss auch von nichts, hat auch keine Zeit mehr weiter zu recherchieren,  da ein Mädchen mit blutendem Knie kommt. Ich finde in den Tiefen des Internets versteckt zwischen den Zeilen die Info,  das der Gig abgesagt ist. Toll! Bin extra deswegen heute schon hierher gekommen. Egal. So springe ich ins erstaunlich kühle Meer ( 22 Grad hatte ich irgendwie anders in Erinnerung) und laufe den Strand entlang bis ich wieder trocken bin. Dann schaue ich mir kurz an wo morgen das Vorkonzert für das eigentliche Festival am Wochenende stattfindet und fahre dann 25 km bis zu den McLaren Wasserfällen. Hier war ich letztes Jahr schon  mal. Ein wunderschöner Platz im Wald für 6 Euro pro Nacht. Schafe halten das Gras kurz, fressen es und machen daraus Gold, was überall rumliegt. Urlaub auf dem Bauernhof eben ...

Es wird dann doch keine klassische Kartoffel-, sondern eher bunte Gemüsesuppe mit einer großen Stange Lauch, Pastinake und zwei Möhren sowie einer Büchse Fleisch  - das hier allseits beliebte Corned Beef, was man so nicht essen kann, aber in der Suppe geht es .

Dann breche ich noch zu einer schönen Wanderung auf. Das hatte ich letztes Jahr nicht gemacht. Hier soll es auch ein Tal geben, wo nachts Glühwürmchen leuchten ...

Aber zunächst laufe ich bergauf. Oben erlebe ich einen grandiosen Sonnenuntergang. Die letzten Sonnenstrahlen des Tages tauchen die grünen Hügel in ein sanftes, weiches Licht. Wie in der Toskana. Dann an einem schönen Wasserfall vorbei wird es im Tal der Glühwürmchen immer dunkler. Und dann sind sie da: tausende Sterne leuchten im dunklen Märchenwald. Wie schön die Natur doch ist! 

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