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Oamaru - Timaru - Christchurch

Um 6 Uhr werde ich wach. Annika meldet sich und erzählt mir das Neueste aus Berlin. Sieht so aus, das ich im Frühling, wenn ich nach Hause komme, alleine in der Wohnung bin. Endlich !!!

Nein. Quatsch!

Ich werde sie vermissen. Wir haben uns gut verstanden und kaum gestritten, gab ja auch keinen Grund dafür. Sie hat sich in den Haushalt nicht eingemischt und ihn meistens mir überlassen,  haha.

Kinder werden flügge. Das ist auch gut so, gehört zum Lauf des Lebens, das sie ihre eigenen Wege gehen. Hat meine Tochter ja schon lange gemacht, nun also auch die räumliche Abnabelung. Aber meine Tür steht immer weit offen für sie, wie auch für ihre Schwester. 

Ich erwische noch die ersten und letzten Strahlen der aufgehenden Sonne bevor dichte Wolken aufziehen und es anfängt zu nieseln. Kurz nach 8 Uhr mache ich mich auf den Weg nach Christchurch, um wieder meine innere Mitte zu finden, auch ortsbezogen. Unterwegs ein längerer Halt um mit der Mutter meiner Töchter zu reden. Dann wieder in Oamaru erstmal zu Janet Frames Grab. Die Blume von letzter Woche sieht noch gut aus. So hole ich meinen Fächer raus und befreie das Grab mal von dem ganzen Dreck. Macht hier scheinbar niemand. Eine Schande. Angehörige gibt es wohl nicht mehr. Und ich verstecke den Fächer in der Hecke für's nächste mal. So schaffe ich Platz für Neues. Abgeben, Loslassen können ist die Voraussetzung für Veränderungen, auch im Leben. Man kommt einfach besser voran, wenn man Ballast abwirft. Auch wenn es manchmal schwer fällt. Nur für Die, die zurückbleiben ist es doppelt schwer ...

Wenn man etwas weggibt, gibt man auch ein Stück von sich selbst mit weg. Aber dieses fehlende Stück kann man ja wieder mit etwas Neuem füllen. So macht es Sinn.

Dann wieder in die Bäckerei, wo ich ein leckeres Mittagessen, Brot und ein Stück von Judys frisch gemachter Schwarzwälder Kirschtorte esse. Den Kaffee bekomme ich umsonst im Tausch gegen das Buch "Herbstmilch" mit Richard dem Bäckermeister. Die Familie betreibt selbst noch Landwirtschaft. Und ich werde wieder etwas "Ballast" aus meinem Auto los. Gerade als ich losfahren will kommen die 3 Schwaben von gestern Abend, denen ich den Bäckerladen empfohlen hatte. Leider ist das gute Brot heute schon alle. So gebe ich ihnen noch eins von meinen beiden ab ...

In Timaru schaue ich mir den schönen Rosengarten an, mache unterwegs kurz Halt an einer Beerenfarm. Dort hole ich mir leckere Erdbeeren, Himbeermarmelade und -sirup und ein Himbeereis. Und gegen 18.30 bin ich in Christchurch. Kurzer Blick in den Garten,  Zitronen ernten, Wäsche waschen und Abendbrot. Und dann buche ich meinen Flug für nächstes mal um. Für eine radikale Entscheidung bin ich noch nicht bereit. So werde ich erst mal länger hierher kommen,  möchte den Frühling im November/ Dezember erleben. Bisher kannte ich ja nur den Sommer. 

Morgen geht es weiter nach Nelson. Ich kann gar nicht schlafen...

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