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Pahiatua

Es hat aufgehört zu regnen. Der Mond ist wieder da, nicht mehr ganz rund. Im Dunkeln höre ich noch die letzten Rufe der nachtaktiven Vögel bevor sie schlafen gehen. Sie werden von einigen wenigen abgelöst, die zusammen mit mir den neuen Tag beginnen. Leider gibt es in Neuseeland  nur noch sehr wenige Vögel. Was muss das früher für ein Geträller gewesen sein! 

Noch mal kurz Aufwärmen im warmen Wasser mit einem Kaffee in der Hand. Die Nacht war wieder kalt. Und dann fahre ich auch bald los. War schön hier. Ich komme sicherlich mal wieder und dann zelte ich an den Mangatainoka Hot Springs. Und hoffentlich nicht allein  ...

Und dann passiert es: ein kleiner Vogel flattert mir vors Auto. Im Rückspiegel sehe ich, wie er auf der Straße liegen bleibt. Mist! Wieder einer weniger. Es gibt doch schon so wenige hier. 

Unterwegs halte ich an um zu frühstücken. Mein erstes Ziel ist Pahiatua. Hier gab es ab 1941 ein Lager, wo nach dem Angriff der Japaner auf Pearl Harbour Deutsche, Italiener, Japaner und Deutsch-Samoaner aus Neuseeland interniert wurden. Nicht zu vergleichen mit den Konzentrationslagern in Deutschland! 

Von 1944 bis 1949 war dieser Ort dann erste Heimat in Neuseeland für 733 polnische meistens Waisenkinder. In den Wirren des zweiten Weltkrieges waren sie nach einer Odyssee über Sibirien und den Iran auf Einladung der neuseeländischen Regierung hierhergekommen. Wie schön wäre es, wenn wir auch heute Menschen in Not die Türen offen halten würden! 

Dann fahre ich weiter über Palmerston North und Wanganui bis nach Patea. Kurz vor Wanganui sehe ich zum ersten mal den über 100 km entfernten Vulkan Taranaki. Es scheint, als ob Rauchwolken aus seinem Krater aufsteigen. Es sind aber nur Wolken, die an seiner Nordwestflanke kleben.

In Patea gibt es einen freien Campingplatz direkt an einer Flussmündung ins Meer. Als ich durch den Ort fahre merke ich, das das Auto deutlich lauter ist. Bei der Auffahrt auf die Wiese weiß ich dann auch warum: der Nachschalldämpfer vom Auspuff ist abgebrochen und hat sich unter dem Auto verklemmt. Langsam wieder zurück fahren und dann hängt er da unten dran. Na toll!

Erst mal das Zelt aufbauen zum Trocknen von der Nacht. Als ich mir auf den Schreck  ein Bier aufmache, kommt Clint des Weges. Wir quatschen und er hilft mir, den Auspuff abzubauen, denn so kann ich nicht damit fahren. Dafür hat er auch ein Bier verdient! Er lädt mich zu sich ein, aber ich habe dafür gerade keine Lust. Beim nächsten mal! 

Dann nutze ich den kostenlosen öffentlichen Gasgrill und komme mit Ben aus Liverpool ins Gespräch. Er ist mit seiner Freundin Helen unterwegs. Die beiden sind Musiker und träumen von der großegroßen Karriere: LADYBUDS, facebook: LadyBuds2

Am nächsten Morgen frühstücken wir gemeinsam. 

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