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On the road again!

Um 6 Uhr stehe ich auf, hole mir im Supermarkt etwas zum Frühstück. Um 8 Uhr macht die Werkstatt auf. Aber es tut sich nichts. Ich werde langsam unruhig. Allerdings warten noch 2 andere. Gegen 8.45 kommt dann endlich der, mit dem ich alles abgesprochen habe. Dann gehe ich zu McDonalds, das Handy laden. Im TV läuft das Video "How Far I'll go" aus Moana/Vaiana gesungen von Alessia Cara ...

Früher als erwartet kommt um 11 Uhr der ersehnte Anruf: Das Auto ist fertig! Kostet mich eine Stange Geld, erst die neue Batterie, das Abschleppen und jetzt auch noch eine neue Lichtmaschiene. Noch traue ich dem Frieden nicht. War das alles? Kann ich endlich sorgenfrei losfahren?Argwöhnisch beobachte ich die Anzeigen. Kommt wieder eine rote Lampe?

Dann fahre ich zum Muriwai Beach nordwestlich von Auckland. Hier leben wie am Cape Kidneppers bei Napier ganz besondere Vögel auf Felsplateaus: gannets oder auf deutsch: Basstölpel. Nur hier kann man sie viel leichter beobachten, braucht nicht 4 Stunden hinzulaufen. Und das auch nur bei Ebbe an der Küste entlang möglich. Eigentlich benehmen sie sich gar nicht wie "Tölpel". Im Gegenteil, sie starten elegant gegen den Wind vom Meer. Es ist gerade Brutzeit. Fast in jedem Nest liegt ein Ei, ein gerade geschlüptes, nackiges Küken oder schon mit weissen Federflaum bedecktes, oder einige sogar mit richtigen Federn. Die sind dann wohl auch bald zum Abflug bereit. Und natürlich ein Elternteil, der andere schafft Nahrung ran. Wie bei den Menschen halt auch. 

Nachdem die jungen Vögel fliegen können, machen sie sich auf die 2000 km lange Reise über die Tasmansee nach Australien. Dort bleiben sie ein paar Jahre, bis sie wieder zurück nach Neuseeland kommen. Diese Reise werden sie nie wieder in ihrem Leben machen. Eher warten sie hier ein paar Jahre, bis ein Fleckchen auf dem Plateau mit Meerblick frei wird. Dann suchen sie sich einen Partner, mit dem sie Jahr für Jahr am gleichen schmutzigen Plätzchen jeweils ein Junges großziehen. Eigentlich machen es die jungen Neuseeländer genauso: das heißt dann "Überseeerfahrung". Oder "Work and Travel", wie bei meinen beiden Mädchen. 

Dann fahre ich noch nach Takapuna. Hier hatte Frank Sargeson gelebt, der meiner neuseeländischen "Nicht-Maori" -Lieblingsschriftstellerin, Janet Frame, Unterschlupf und Förderung gegeben hatte. Man kann das Grundstück betreten, das Gras ist auch gemäht, aber sonst enttäuschend. Janets Hütte ist ja auch sowieso nicht mehr da.

Dann fahre ich Richtung Süden über die Harbour Bridge (der Anblick der Skyline von Auckland ist wieder umwerfend!) auf der Autobahn durch die Stadt bis an den Firth of Thames, einen langen Meeresarm voller Wasservögel. In Kaiaua stelle ich mich auf einen kostenlosen Campingplatz mitten im Dorf.

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