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Ich bin auf dem Weg ...

... zum Luminate Festival.

Um 1 Uhr klingelt mein Wecker. Dann geht es auch schon bald in den Bauch des Schiffes. Schnell hoch zum Passagierdeck und auf den Sitzen lang machen. Schade das man nicht im Auto bleiben darf. Ich schlafe noch mal 2 Stunden. Dann wird mir kalt, blöde Klimaanlage. Ausserdem weckt mich das Nebelhorn des Schiffes bei der Einfahrt in den schmalen Tory-Kanal in den Marlborough Sounds der Südinsel im Dunkeln. Die Fahrt über's offene Meer war ruhig. Und dann sehe ich auch schon wieder die Lichter von Picton! 

Runter vom Schiff, tanken, einen Kaffee machen und dann hole ich um 7 Uhr Barbara von ihrem Hostel ab. Sie kommt aus Österreich und will vor allem wegen den Yoga- Workshops zum Festival. Wir fahren über den malerischen Queen-Charlotte -Drive über Havelock nach Nelson. Dort ist der erste Halt bei Hecks - dem deutschen Fleischer. Ich decke mich mit haltbarer Wurst, Bierschinken und Thüringer Rostbratwürsten ein. Barbara bleibt als Vegetarierin im Auto sitzen. Dann frühstücken wir auf Rabbit Island  - der Haseninsel. In  Motueka hole ich mir beim Kölner Bäcker super Roggenbrot  - Berliner Landbrot! Vorher gab es an der Straße leckere Gravensteiner Äpfel und Zwetschgen, alles jetzt reif hier. Ein Deutscher hat hier eine Plantage mit alten deutschen Obstsorten. Hinter Motueka dann wie immer dann das Real Fruit Eis mit einer großen Kirsche oben drauf. Dann noch Melonen, Tomaten und Zucchini am Straßenrand mitnehmen. Wer soll das alles essen?

Wir kommen einigermaßen den Takaka Berg hoch. Barbara zeigt mir, wie man bei der Automatik-Gangschaltung verhindert,  das ständig die Gänge gewechselt werden. Und die Motorklopfsensorkontrolleuchte brennt auch schon immer wieder. Und dann stimmt die Leistung nicht mehr. Gerade wenn es Berg hoch geht ist das schlecht. Ich muss es wohl doch reparieren lassen  ...

Aber erst mal runter zum Festivalgelände  - in einem weiten Tal gelegen. Bis dahin aber erst mal eine lange Schotterstrasse. Dann holt sich Barbara am Eingang ihr Armband und ich bringe sie noch bis zum Zeltplatz. Dort trifft sie zufällig auch ihre Freunde. Ich fahre weiter bis zum öffentlichen Campingplatz hinter dem Festivalgelände, denn mein Ticket erlaubt erst den Zutritt morgen früh. 

Denke ich zumindest  ...

Ich finde ein schönes, schattiges Plätzchen, mache mir etwas zu Essen und lege mich dann hin zum Schlafen. Ich habe mächtiges Defizit. Die letzten beiden Nächte waren extrem kurz. Aber ich habe nicht mit den Sandflies gerechnet! Die hatte ich schon ganz vergessen. Kleine schwarze Fliegen, die nicht wie Mücken stechen, sondern kleine Hautstückchen aus dir rausknabbern, bis nur noch das Skelett übrig ist. Aber die Bisse jucken genauso wie Mückenstiche. Auf der Nordinsel gab es kaum welche. Sie bevorzugen die Südinsel. Ich auch. Später gelingt es mir doch, ein bisschen zu schlafen. Dank TUI-Balm, einem natürlichen Abwehrmittel gegen die Biester. Ich sortiere meine Sachen und ein Blick auf mein Ticket: 29. Januar! Das ist heute! Kann ich vielleicht doch schon heute rein? Das wäre toll! Heute bekommt man noch einen guten Platz, bevor morgen die Massen einfallen.

Ich laufe zurück zum Festivalgelände um zu fragen. Unterwegs wird ein Motorradfahrer vom Securitydienst auf mich aufmerksam. Er sagt, natürlich kann ich rein, ich habe ja ein Super Early Bird Supporter Ticket. Er begleitet mich zu seinem Chef. Der sagt: Klar, ich soll mein Auto holen und rein kommen. Ich steige auf die einsitzige Motocrossmaschine ohne Fusspedale für mich und ein wilder Ritt zurück zu meinem Auto beginnt. Oh man, ich glaube ich sass zuletzt vor 20 Jahren auf einem Motorrad. Das hatte allerdings Fusstützen! Aber da ich so viel wandere, scheinen meine Beinmuskeln noch soweit ok zu sein, das ich die Fahrt ohne Probleme überstehe.

Schnell alles zusammen packen und zum Eingang. Dort geht alles fix, auch die Autokontrolle auf Alkohol verläuft negativ. Und dann endlich rein aufs Campinggelände. Ich finde auch einen schönen, meist schattigen Platz am Waldrand. Sonst gibt es nur Sonnenplätze. Welch ein Glück! Ich richte mich etwas ein und laufe dann zum Bach - die einzige Möglichkeit hier neben ein paar Duschen an ein Bad zu kommen. Eine Abkürzung über die Weiden stellt sich nicht als Abkürzung heraus. Wieder eine Erfahrung mehr. Zurück: Abendbrot machen: Thüringer Rostbratwurst, Roggenbrot und Salat mit Feta. Dann ist es auch schon dunkel  

P.S.: Ich bin jetzt (7.2.) nach über 1 Woche wieder vom Luminate Festival zurück und kann den Blog weiterschreiben. Ich versuche, den Rückstand möglichst zügig wieder aufzuholen.

 

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