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Back to the roots ...

Umzukehren bedarf es nur eines Gedankens ...

... und dann muss man es nur noch tun! 

Aber ist es denn so gut, zurück an Orte zu gehen, wo man eine gute Zeit hatte? Wenn die Menschen doch nicht mehr da sind, mit denen man das Alles erlebt hat. Und auch die Orte haben sich verändert. Und ich mich auch. Ein Fluss wird nie mehr der gleiche sein, wenn man zu ihm zurückkehrt. Das Wasser ist ein anderes. Alles verändert sich. Veränderung ist gut. Stillstand nicht. Und trotzdem möchte ich die guten Zeiten zurückholen und es tut weh einzusehen, das dies nicht geht. 

Und so werde ich heute trotzdem noch einmal auf den Takaka Berg hoch fahren, wo vor 5 Wochen das Luminate Festival war.

Der Wetterbericht hat viel Regen angekündigt. Paßt zu meiner Stimmung. Erst ab morgen soll wieder Sommer sein. Nachts hat es schon lange geregnet und ich richte mich schon auf einen ganzen Tag im Bett im Auto ein. Und morgen kann ich dann am Strand liegen! Aber es soll anders kommen...

Ich fahre erst mal zum deutschen Fleischer in Nelson. Thüringer Bratwürste sind ausverkauft. Nürnberger tuns auch. Es hat aufgehört zu regnen und wird es auch den ganzen Tag nicht mehr tun. Der Wetterbericht lag also voll daneben. Auf Rabbit Island will ich die Würstchen auf den  öffentlichen Grill legen. Auch daraus wird nichts. Die Insel ist immer noch wegen der Trockenheit gesperrt. Dabei hatte es letzte Nacht ausgiebig geregnet. Aber die sind hier übervorsichtig, vor 4 Wochen hatte es bei Nelson einen Großbrand gegeben. Nicht mal mein Angebot, sie zum Grillen einzuladen, kann die beiden Wärter bewegen, die Schranke an der Zufahrtsstrasse zu öffnen. So fahre ich weiter der Ruby Coast entlang und frühstücke am Strand. Vorher nehme ich noch mal die leckeren Äpfel der Sorte Akane von Richard 's Plantage mit. 

2 Stunden laufe ich an der Küste entlang. Erst bis zum McKee Campingplatz, einem sehr günstigen Platz direkt am Meer. Mr. McKee war ein Pionier des Apfelanbaus hier. Dann durch den Busch hoch zu einem Aussichtspunkt. Luxuriöse Villen kleben wie Schwalbennester am Hang und werden auch gerade fleissig weiter in den Busch gebaut. Wer braucht das? Der Weg geht nicht weiter, der Steilhang ist  abgerutscht ...

Zurück am Auto nochmal was Essen, kurzer Halt in Motueka und ins Internet gehen und nach Kaiteriteri wieder an den jetzt schon goldgelben Sandstrand des Abel Tasman Nationalparks. Eine große Melone und einen Eimer Tomaten (ca. 6kg!) vom Strassenverkauf und dann fahre ich wieder den Takaka Berg hoch. Die 8 km lange Schotterstrasse staubt nach dem Regen diesmal nicht. Und dann bin ich da - wo vor 5 Wochen alles begann und von wo ich gestern vor 4 Wochen wieder aufgebrochen bin ...

Natürlich sieht jetzt alles anders aus. Aber ich spüre noch immer den Geist des Festivals. Ich laufe zu meinem alten Campingplatz, zum magischen Baum hoch und weiter über die Weiden bis zum Fluss, wo ich gebadet habe. Jetzt grasen hier überall wieder Schafe. Zurück am Gelände sind viele Sachen noch da, die auch nicht weggeräumt werden bis zum nächsten mal in 2 Jahren. Ein paar letzte Luminater sind in ihren Wohnwagen da und kümmern sich noch. Ich stelle mich an den Wald und krabbele bald in mein Bett, da es draussen ganz schön kalt wird. 

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