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Aitutaki Tag 6: Robinson Crusoe auf einem Paddle Board

Der Tag beginnt mit einem Regenbogen am Himmel und endet mit einem atemberaubenden Sonnenuntergang. Das kann nur ein guter Tag sein!

Heute wird es sportlich. Ich schwinge mich kurz nach Sonnenaufgang auf mein Fahrrad und radle die 10 km Richtung Norden, am Flughafen vorbei zum Ootu Beach. Um 8 Uhr erwarten mich hier Caroline und Steven. Aber erstmal erwartet mich hier ein Regenbogen am Morgenhimmel. Wenn das kein Zeichen für einen guten Tag ist? 

Ich möchte heute auf einem Pedal Board zu ein paar Inseln fahren. Es ist kein richtiges Paddle Board, wo man paddelt, sondern man steht drauf und hat einen Lenker wie beim Fahrrad in den Händen. Und damit lenkt man auch, indem man das Ruder steuert. Und man steht auf einem Stepper, der mit Paddeln verbunden ist. So bewegt man sich vorwärts. Ich war zunächst skeptisch. Wollte eigentlich ein Kajak ausleihen. Gab's hier aber nicht. Nur das eben. Und was soll ich sagen: Es funktioniert! Man hält sehr einfach das Gleichgewicht und kommt gut vorwärts. Es kann sogar noch eine zweite Person mitfahren. So kann man sich abwechseln. Es geht halt etwas in die Beine, macht ordentlich Muskeln. Ich finde es allerdings trotzdem besser als Kajak, wo man nur die Arme braucht.

So fahre ich los zu 3 kleinen Inseln. Vom Board aus kann man gut die Korallen und Fische im klaren Wasser sehen. Vielleicht auch einen Stachelrochen oder sogar Nessaja, die Meeresschildkröte? Beim Schnorcheln ist die Sicht hier nicht so gut. Es ist auch zu flach und ich habe Angst, die Korallen zu berühren  - um sie und auch mich nicht zu beschädigen. An der ersten Insel lege ich an und laufe um sie herum. Das Wasser ist flach und mit dem Board geht das nicht, da die Paddel unten drunter sind. Man braucht mindestens 50 cm. Ich sehe viele neue Fische - Flundern, Aale und an den Felsen klettern Krabben entlang. Dann geht es weiter zur nächsten Insel,  wo ich Mittag mache. Hinter der letzten sind dann auch mehr Korallen, allerdings sehr flach unter der Wasseroberfläche. Das macht es schwierig, mit dem Ding zum Ufer zu kommen. Eigentlich ist dieses Paddelboard nicht gut für diesen Ort geeignet,  schon gar nicht bei Ebbe. Zu groß ist die Gefahr, die Korallen zu beschädigen. Sind eh schon nicht mehr viel übrig und die Farbenpracht ist auch hinüber. Hurrikans und der Anstieg der Meerestemperatur machen ihnen mächtig zu schaffen. Und jetzt komm ich noch mit meinem Paddelboard ...

Dann kommt wieder schlechtes Wetter auf. Ich mach mich auf den Rückweg, um nicht nass zu werden. Vorher sammle ich aber noch 2 große Tüten vor allem Plastikmüll von der Insel ein. Auf halber Strecke muss ich anlegen und einen heftigen Schauer abwarten. Nach 14 Uhr bin ich dann glücklich zurück und schwinge mich wieder auf mein Fahrrad. Am kleinen Laden halte ich an und hole mir wieder einen Hamburger, einen Milchshake und ein Bier. Und wieder Datenvolumen fürs Internet. Das ist echt Betrug hier. Angeblich habe ich 1 GB. Dafür bezahle ich 6 Euro. Nach einem Tag Blog schreiben und 5 Bilder hochladen ist das schon immer gleich aufgebraucht. Vodafone verdient sich an mir dumm und dämlich. 

Duschen und dann zurück zum Laden radeln, denn der Voucher funktioniert nicht. Die helfen mir aber gern weiter und nach einigem Probieren funktioniert es auch. Ich fahre gleich weiter zum höchsten Berg der Insel, der 124 m hoch ist, um den Sonnenuntergang zu sehen. 

Ich muss mich beeilen, denn der ist nicht mehr lange hin. Es geht steil hoch. Klitschnass komme ich oben gerade noch rechtzeitig an. Und ich bereue es nicht. Atemberaubend!

Im Dunkeln geht es zurück. Auf der Hauptstraße fährt wieder ein Auto mit Licht langsam hinter mir her, ich  hab ja keins.  Ich glaube die sind einfach nur nett  und wollen mir heimleuchten. In der Lodge chatte ich noch mit 2 Freundinnen bis mein Datenvolumen wieder aufgebraucht ist.  Mit einem Lächeln im Gesicht schlafe ich ein.

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