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Berichte von 01/2020

I love the Sunshine!

... Der Gesang der Vögel aus dem Wald und mein Handy wecken mich. Ich hatte mir zu 6 Uhr den Wecker gestellt, da man hier eigentlich nicht übernachten darf und ich auf sein will, bevor jemand kommt. He, hier gibt es eine Toilette und die benutze ich auch. Warum soll man dann nicht auch hier stehen dürfen? 

Nach dem Morgenkaffee gehe ich kurz zum Meer. Es ist Ebbe. Das ist mein absoluter Lieblingsstrand! Ein Foto davon ist auch mein Titelbild auf facebook. So viele schöne Erinnerungen werden hier lebendig. Ich hatte hier allein und mit besonderen Menschen immer eine gute Zeit. 

Zurück Frühstück. Ein Weka-Huhn hat auch Hunger, hüpft sogar in mein Auto. Tür zu und Messer raus! Und Lunch ist gesichert. Ne, ne,  bin ja Vegetarier, äh Flexitarier. Und dann zurück an den Strand Richtung Taupo Point. Dort und anderen Stellen des Strandes habe ich auch schon übernachtet. Heute bleibt es bei einem hellen Tag am Strand. Am Abend spielt Matiu in der Roots Bar in Takaka. Da will ich hin! So lasse ich mich unter einem Felsentor nieder und genieße den Tag. 

Zum Lunch laufe ich eine halbe Stunde zurück zum Auto und verzaubere das Ofengemüse in Pfannengemüse. Und dann kommen Zwei des  Weges, die ich auf Convergence getroffen habe und die hier in der TUI - Community leben. Zurück zu meinem Strand muss ich über Klippen klettern und die Hochwasserumleitung nehmen, da jetzt der höchste Punkt der Flut erreicht ist. Unterwegs helfe ich noch einer Rangerin, ihre Stihl-Motorsense zusammen zu  bauen, mit der sie die Wanderwege freischneidet.

Am Strand, bzw. auf dem Weg hin und zurück gehen mir viele Gedanken durch den Kopf. Und mir fällt plötzlich ein, was ich gestern Abend hätte sagen können, als wir mit Matiu im Kreis zusammen saßen. Was mir eigentlich am wichtigsten ist:

JEDER Mensch ist SCHÖN! ALLE!

Und nicht nur solche, welche die Klum für schön hält. Wir lassen uns von anderen sagen, was Schönheit ist und vergessen dabei unsere eigene Schönheit. 

Groß oder klein,  dick oder dünn, blond oder grau, jung oder alt - das ist egal. Nicht die Größe, die Statur, die Haarfarbe oder Anzahl der Haare, nicht das Alter machen uns aus, sondern wer wir als Mensch sind. Und erst unsere Narben, äußerliche und innerliche machen uns zu dem wer wir sind und machen uns schön. Ein strahlend blauer Himmel ist doch langweilig, erst ein paar Wolken machen ihn interessant und schön.

Also schau nicht in den Spiegel sondern tief in dich rein! Und versuch dein Gegenüber nicht nach dem Äußeren zu beurteilen sondern finde heraus wer sie/er wirklich ist. Gib dem Gegenüber eine Chance, auch wenn sein Äußeres dich nicht anzieht.

Und der beste Weg dazu führt über die Augen und den Mund. Die Augen sind der Weg zu deinem Herzen und deiner Seele. Je länger man jemandem in die Augen schaut um so tiefer dringt man in ihn vor, meint fast, in ihn hineinzufallen, wenn sie/er es zulässt. Und die Worte aus unserem Mund können so viel über uns sagen, wenn sie wahr und authentisch sind.

Nach einem langen Strandtag mache ich mich gegen halb 6 auf den Rückweg. Obwohl es schon 3 Stunden nach der Flut ist, breche ich meinen Weg über die Felsen am Meer entlang schnell wieder ab und nehme die etwas längere Route über den Hügel. Das ist sicherer, da Wind aufgekommen ist und immer größere Wellen gegen die Felsen wirft. Im Holidaypark duschen und dann auf nach Takaka! 

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Hallo Golden Bay

Heute verlasse ich Nelson. War schön hier, aber jetzt fühlt es sich auch gut an zu gehen. Und wieder ist mir klar geworden, das es wichtig ist, andere Menschen in ihrem Sein und Tun zu respektieren. Mag ja sein, das ich manches anders machen würde oder sehe, wie jemand einen (in meinen Augen) Irrweg geht oder sogar selbstzerstörerisch handelt. Aber vielleicht ist er ja zufrieden damit. Und wenn nicht, dann hilft es nicht, wenn ich es sage. Er muss selbst darauf kommen. Diese Erfahrung habe ich auch selbst gemacht. Es fällt halt so furchtbar schwer, ruhig zu bleiben und nicht helfend einzugreifen, wenn man vermeintlich meint, die Katastrophe steht kurz bevor  ...

Nach dem Frühstück breche ich auf. Wieder auf Rabbit Island werfe ich den öffentlichen Gasgrill an und lege Ofengemüse von gestern drauf. Dazu ein Glas Gewürztraminer von Seifried um die Ecke  - perfekt! Äpfel, Birnen und diesmal auch Zwetschgen von Richards Plantage bunkern und in Motueka Bier, Geld und Brot vom Schweizer Bäcker holen. Dann noch ein Kirscheis mit einer Kirsche obendrauf und Melone, Tomaten und Pfirsiche von der Farm an der Strasse und so geht es auch schon den Takaka - Berg hoch. Klappt ganz gut. Drüben wieder runter, durch Takaka durch nach Prohara an den Strand. Das Wasser ist hier richtig warm. Ich genieße die Sonne auf meiner Haut, muss mich aber zweimal abkühlen. 

Am Abend suche ich dann 2 mal vergeblich die Kotinga Hall in Takaka. Danke Google Maps! Dann treffe ich Inna an der Strasse. Sie zeigt mir den richtigen Weg, will aber per Anhalter nach Marahau. Matiu Te Huki macht wieder seinen Workshop - Haka und Frauen/Männer. Leider sind wieder nur 8 Männer da und etwa 25 Frauen. Ist aber nicht schlimm. Ich hab den Workshop ja schon mehrfach gemacht, ist aber trotzdem nicht langweilig. Jedes mal sind ja andere Menschen da und meine Stimmung ist auch jedes mal anders.

Nach 3 Stunden und voller positiver Energie fahre ich zur Wainui Bay. Hier endet die Golden Bay und beginnt der Abel Tasman Nationalpark und hier ist Startpunkt einer 4tägigen Wanderung an der Küste entlang.  Aber nicht für mich  - ich lege mich hin zum Schlafen  ...

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Letzter Tag in Nelson

Heute früh bringe ich das Auto in die Werkstatt. Dann gehe ich in die Stadt shoppen. Gegen Mittag kommt die Nachricht, das ich es abholen kann. Die Bremsen sind gemacht. Also werde ich bergab keine Probleme haben. Das mit dem Motor noch nicht. Wie komme ich nun den Berg hoch? Aber wenigstens ist der Fehler jetzt wohl diagnostiziert, hoffentlich der richtige. Ich habe noch mal für den 7. Februar einen Termin. Bis dahin wird es schon gehen. 

Zurück bereite ich Lunch und Dinner vor und mähe danach den Rasen fertig. Leider komme ich mit dem Kantenmäher überhaupt nicht klar,  muss ich morgen noch mal ran.

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Garten und Baden

Ich darf einfach nicht so hohe Erwartungen haben, dann werde ich auch nicht enttäuscht. 

Es ist wieder sehr warm. So geht es nach dem Mittag zum Baden im Meer. Danach fange ich an, den Rasen zu mähen. Morgen dann der Rest und das Auto in die Werkstatt bringen. 

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Zu Besuch bei Freunden

Nach nicht mal 4 Stunden Schlaf wache ich auf. Kaffee, Duschen und dann los. Um 6 Uhr starte ich zu einer 8 km langen 3stündigen Wanderung von der Cable Bay aus. Zunächst geht es über Farmland. Hinter einer Kurve streiten 2 Ziegenböcke sich erbittert um die interessiert zuschauenden Damen. Es geht heftig zur Sache. Die Hörner krachen schmetternd zusammen. Nach einer Weile ist Schluss und die beiden Herren beschnuppern sich wieder friedlich. Weit unten im Meer ziehen 3 Wale ihre Bahn, wahrscheinlich Orkas. Nach offenem Weideland kommt auch Wald, sehr abwechslungsreich und schöne Blicke auf die Küste. Trotzdem will ich den gleichen Weg nicht wieder zurück gehen, sondern per Anhalter zurück fahren. Die erste Mitfahrgelegenheit bietet sich gleich im Dorf an. Ich werde bis zum Highway mitgenommen. Doch dann muss ich ewig warten. Alle rauschen schnell vorbei und möchten wegen mir nicht bremsen. Keiner hat mehr Zeit. Dann hält doch noch einer und nimmt mich die 3 km bis zum nächsten Abzweig mit. Jetzt sind es noch 8 km. Nach einem kurzen Warten hält Willie aus Nelson an und bringt mich bis runter zum Strand,  wo mein Auto steht. Endlich Frühstück um 10 Uhr und dann fahre ich in die Stadt, da das Wetter nicht zum Baden einlädt. Noch kurz Einkaufen , z.B. eine neue Power Bank, da meine ein anderer dringender gebraucht hat als ich während ich sie an der Toilettensteckdose geladen hatte. Die also geklaut wurde. 

Dann fahre ich zu Katja und Amiria,  die aber nicht da sind. Ich lege mich im Garten in den Schatten und mache ein Nickerchen bis Katja kommt. Bald ist auch Amiria da und zum Abendbrot gibt es Pfannengemüse. Wir quatschen noch lange.

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Evolve Tag 3

Dieser dritte und letzte Tag beginnt mit einem Workshop zu Heilpflanzen, vor allem natürlich zu hier in Neuseeland heimischen. Amy lässt jeden aus einem großen Stapel eine Karte ziehen und sagt dann zu jeder der gezogenen Pflanzen etwas. Und da passiert dann etwas unglaubliches. Ich bin zwar kein sehr spiritueller Mensch und muss es auch nicht jemandem zuliebe sein. Schon gar nicht möchte ich irgendeinem Guru folgen, der die Weisheit für sich gepachtet hat. Ich ziehe  den Kowhai - Baum, der bis zu 10m hoch werden kann und im zeitigen Frühjahr leuchtend gelbe Blüten zeigt. Amy sagt, das dieser Baum hier für Veränderung und einen Neuanfang steht. Unglaublich! Der passt perfekt zu mir. 

Nach dem Mittag geht es weiter mit Matius Workshop,  den ich ja schon ein paar mal besucht habe. Jedes mal ist er aber anders, geht immer tiefer. Es geht wieder um Maori -Sachen wie den Haka und die Beziehung zwischen Frau und Mann. Und den Haka führen wir dann auch vor allen  zum großen Abschluss auf. Dann leeren sich schnell die Reihen. Ich bleibe aber noch eine Nacht. Lange unterhalte ich mich noch mit Birte in ihrem silbernen Haus auf Rädern. 

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Evolve Tag 2

Es ist ziemlich voll auf dem Campground. Ich bin von 2 anderen Autos zugeparkt, ist aber egal, ich muss ja nicht raus. Duschen in der mobilen Dusche, warmes Wasser wird wieder mit Feuerholz gemacht. Und dann startet nebenan ein Idiot sein lautes Auto, weil er sich mit einer 12 Volt Kaffeemaschine einen Espresso machen will und die Batterie allein es wohl nicht hergibt. Unglaublich wie rücksichtslos! Rundherum liegen die Leute noch in ihren Zelten. Arschlöcher gibt es also auch hier. Ich merke wie Hassgefühle in mir wachsen. Das ist nicht gut, beschädigt vor allem mich. Trotzdem wird mir wieder einmal klar, wie wir unsere Erde zu Grunde richten können.

Um 10.30 beginnen die Workshops. Ich gehe zunächst zu Rebeccas "Kommunikation mit Tieren", was ich ja schon immer mal interessant fand. Vielleicht lerne ich es ja mal, mit Kappa und Momo zu sprechen? Ne, ist eher auf geistiger Ebene gemeint. Wäre sicher auch was für angehende Tierärztinnen. Dann Lunch und noch Chorsingen von Maoriliedern. Hat echt Spaß gemacht. Und dann noch Tiefenentspannung zu Harfenklängen bevor es für mich auf der Bühne losgeht. Und der erste Sänger ist dann auch gleich mein persönlicher Favorit : Matiu Te Huki  - gut wie immer. Knights of the Dub Table danach machen ordentlich Rabatz, aber zum Schluss schwächel ich dann doch etwas. Ich mach eine kleine Pause und esse etwas. Dann noch eine Band aus Australien,  die mit Didjerido und Schlagzeug richtig Stimmung machen. Morgen geht's weiter. 

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Evolve Tag 1

Der Tag war dann gestern Abend doch noch nicht zu Ende ... Erst spielen ein paar Jungs in der Dämmerung Rugby und beschallen den Platz mit ihrer Musik. Na gut. Dann ist es dunkel und ich höre ein Mädchen laut schreien: "Scheisse. Mein Handy ist ins Plumsklo gefallen." Oh, man. 2 Meter tief. Haben die Jungs das wieder rausgeholt? Heute früh sehe ich an der Toilette nur 2 lange Stöcke stehen  ...

Anderes Thema: Frühstück. Das mache ich mir direkt am Meer, auf Rabbit Island, der Haseninsel. Vorher fahre ich noch kurz bei Richards Plantage vorbei und hole mir Äpfel und Birnen. Die Gravensteiner sind ganz schön klein dieses Jahr. Hatten wohl zu wenig Wasser. Die Pflaumen und Zwetschgen gefallen mir nicht so, noch nicht oder schon überreif. Ich werfe 3$ für eine große Tüte frisches Obst in die Box und dann freu ich mich auf mein Frühstück. Danach mache ich mich auf einen langen Strandspaziergang. Genau richtig heute. Es ist bewölkt, nieselt, Wind bläst vom Meer und das ist grau. Totales Gegenteil von gestern. Aber bei mir herrscht ja auch nicht jeden Tag eitel Sonnenschein. Jedenfalls nicht zum Baden einladend. Ich laufe Richtung Nelson, der kleine Flughafen kommt immer näher. Kein Mensch ausser mir. Nur ein paar Austernfischer verteidigen mit schrillem Gekreische und Sturzkampfanflügen auf mich ihre Jungen. Würd ich genau so machen... Die Jungen sehen noch grau aus und haben auch noch keinen langen roten Schnabel wie ihre rabenschwarzen Eltern. 

Zurück gegen 14 Uhr packe ich die Bratkartoffeln auf den öffentlichen Gasgrill. Eine feine Sache, gibt es öfters in NZ. Sollte man vielleicht mal im Berliner Tiergarten aufstellen, dann gäbe es weniger Einweggrills und Müll. Die Grillfläche ist auch sehr sauber, so werde ich sie nach Benutzung auch wieder hinterlassen. Das wäre doch auch etwas für das Große Ganze. Wir kommen auf die Erde, nutzen Sie zum Leben und sollten sie auch wieder so verlassen, wie wir sie vorgefunden haben, am besten noch sauberer. Was hindert uns denn daran, auch mal eine Plastikflasche aufzuheben, die nicht Wir achtlos weggeworfen haben?

Noch kurz in die Stadt zum Einkaufen und dann raus zum Evolve- Festival. Das findet in einem Freilichtpark statt, wo Häuser und Technik aus der Vergangenheit der Besiedlung Neuseelands durch Europäer stehen. Es ist schon sehr voll, aber jemand gibt mir einen Tipp und ich finde einen guten Platz unter der Tragfläche eines alten Flugzeugs. Passt! 

Abends gibt es dann Livemusik von der Bühne. Hier treffe ich dann auch viele Freunde wieder. Ich fühle mich willkommen und zu Hause.

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Cable Bay

Ich hab geschlafen wie ein Baby. Leider ohne Mamis Brust .... Nachts 2mal raus und der Sternenhimmel über mir. Ich bin wieder am Wai-Iti river, ein schöner, großer freier Platz am Waldrand. War ich letzten Sommer schon ein paar mal. Und diesmal ist sogar der ganz große Platz weiter weg von der Straße geöffnet. Hier stehen vielleicht 10 Autos, ist nicht so bekannt. Hierher werde ich heute Abend wieder fahren!

Nach dem Morgenkaffee fahre ich zur Werkstatt. Phil schaut sich das Auto an und gibt mir für nächsten Mittwoch einen Termin.  Das passt. Kostet zwar wieder eine Menge, aber was ist schon Geld? Die Erde dreht sich nicht ums Geld sondern um die Sonne. Und wir mit. Natürlich brauche auch ich ein bisschen Geld, um meine Träume zu verwirklichen. Ich kann und will aber keine Reichtümer anhäufen. Wäre es nicht schön, wenn jeder nur soviel nimmt, wie er für ein zufriedenes Leben braucht? Und für ein glückliches Leben braucht es nicht Viel! 

Apropos Geld: Vorgestern schaue ich in mein Konto und denke: cool! Hab wohl im Lotto gewonnen!  Ne, weit gefehlt. Das Finanzamt hat mir meine zuviel gezahlten Steuern zurück gegeben. Danke dafür! So tut die Sache mit dem Auto gleich nicht mehr so weh und ich kann etwas entspannter reisen. Darauf ein Krombacher! 

Dann fahre ich zur Cable Bay, einer wunderschönen Bucht. Unterwegs spielen, wie gestern schon als Prinz Harry bei mir mitgefahren ist, Salmonella Dub und das New Zealand National Symphonic Orchestra "Feel the seasons change" - "Fühl den Wechsel der (Jahres)-Zeiten. Ich fühle die Veränderungen deutlich, tief in mir.

Letztes Jahr war das Wetter schlecht, aber heute ist perfektes Badewetter. Ein Haufen Frauen haben splitternackt ihr Morgenbad. Ich will auch! FKK ist in NZ eigentlich nicht so gern gesehen, wird eigentlich sogar als anstößig empfunden. Selbst oben ohne geht nur bei Männern. Ungerecht! Aber hier in der abgelegenen Bucht ist es wohl ok.

Ich telefoniere mit Edgar in der Werkstatt in Christchurch und spreche noch mal übers Auto. Phil aus Nelson kann ihn gern anrufen und fragen, was er schon alles gemacht hat, sagt er. Keine Spur von Konkurrenz, man will dem Kunden einfach helfen.

Dann schreibe ich diesen Blog und habe Hunger auf Frühstück. Pause.

So, ich bin wieder da. Frühstück war lecker mit dem schönsten Ausblick aufs Meer. Hungrige Möwen lassen mich in Ruhe und ich sie. Jetzt sind schon ein paar mehr Leute da und nix mehr mit nackt Baden. Also Badehose  an und rein in die Fluten. Um mich herum Fische , die ihr Leben geniessen und Luftsprünge machen. Ist wesentlich wärmer als die 14 Grad von Dunedin. Der Strand hat keinen feinen Sand, eher grössere Kiesel und Steine. So wasche ich den schwarzen Sand von Kaikoura von mir ab, sofern er noch nicht auf meinem Bettlaken heute morgen war. Und es besteht auch keine Gefahr, das die groben Kiesel sich in irgendeiner Ritze verklemmen, haha.

Es gibt hier einen schönen Küstenwanderweg. Letztes Jahr war der wegen der extremen Trockenheit und Brandgefahr gesperrt. Heute könnte ich ihn gehen, 3 Stunden hin und 3 Stunden zurück. Aber das wäre bei dem strahlend blauen Himmel und der  heissen Sonne nur Quälerei. Ich bin zu spät dran. Das mache ich bei schlechtem Wetter oder morgen,  wenn ich es schaffe, eher hier zu sein. So bleibe ich den ganzen Tag am Strand und genieße das Meer. Nachmittags gibt es Erdbeeren, die ich an der Strasse gekauft hatte. 6,- Euro für ein Pfund, hätte ich bei Karl's in der Bölschestrasse nie gekauft! Noch mal ins erfrischende Meer, auf dem Rückweg etwas zum Abendbrot kaufen und dann gemütlich Essen. Dazu ein Glas Wein von Seifried hier um die Ecke. Noch die selbst ausgebuddelten , gestern vorgekochten Kartoffeln zu leckeren Bratkartoffeln für morgen Mittag verarbeiten und dann geht ein rundum schöner Sommertag windstill und lau zu Ende. Ich freue mich auf morgen. 

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Kaikoura - Marlborough - Nelson

Heute schreibe ich den 100. Eintrag in diesem Blog (bernhard.auslandsblog.de), der 2 Sommer, 2019 und 2020 beschreibt und bisher 2128 mal angeklickt wurde. Mein erster Blog von 2015 (bernhardiner.auslandsblog.de) mit 94 Einträgen wurde 6250 mal angeklickt und der Blog von 2017 (3innz.auslandsblog.de) mit 31 Einträgen 1653 mal. Das sind also 225 mal Blog schreiben  (nicht mitgezählt die unzähligen Male wo wegen technischer Probleme das Geschriebene weg war und ich noch mal von vorne anfangen konnte.) Und das alles wurde sage und schreibe 10031 - Zehntausendundeinunddreissig mal gelesen.

Ich danke allen Lesern ganz herzlich!!!

Nach einer komischen Nacht werde ich um 7 Uhr wach und fahre gegen 10 Uhr los. Zum letzten mal tanke ich das 98er Superbenzin, es hilft auch nicht. Ich werde in Nelson in die Werkstatt gehen und auch die Bremsen machen lassen. Der Himmel ist wolkenverhangen. Kurz hinter Christchurch an der Abfahrt Richtung Hanmer Springs reißt der Himmel auf und bestätigt mich in meiner Entscheidung, die Küstenstrasse über Kaikoura zu fahren. Nach Nelson kann man auch über die Alpen fahren. Die heißen Quellen von Hanmer sind eine echte Alternative bei schlechtem Wetter. Aber nicht heute. 

Und dann passiert mir etwas Lebensgefährliches. Ich dachte eigentlich, ich hätte meine Emotionen gut unter Kontrolle. Falsch gedacht.

Die Straße von Christchurch führt lange durch die weite Ebene, ist gut ausgebaut und hat oft eine extra Spur zum Überholen. Alles kein Problem und ich fahre auch gemütlich mit 90 durchs Land. Kurz vor Kaikoura kommt man durch die Berge. Bergauf gibt es auch Überholspuren und die Brummis lassen einen vorbei. Da ich auch nicht so schnell bin fahre ich auch mal in die langsamere Spur. Ist diese dann zu Ende wird man auch immer in die andere zurück einfädeln gelassen. Neuseeländer sind sehr freundliche und rücksichtsvolle Autofahrer. Nicht wie in Berlin, wo keiner dem anderen auch nur 1 mm Straße gönnt und die SUV - Fahrer sowieso auch die größten Ellenbogen haben. Also ich wieder kurz in die langsamere Kriechspur und hinter mir das Auto bleibt in der anderen, ist aber nicht viel schneller als ich und als meine Spur zu Ende ist sind wir gleich auf. Nur eine Vollbremsung erlaubt es mir, mich hinter dem blauen Mietauto mit einer Touristin einzufädeln. Da beginnt das Blöde: ich ärgere mich über das Verhalten der anderen, Emotionen kommen hoch. Ok. Ist auch gleich wieder vorbei, sie fährt zügig weiter. Doch dann geht es bergab und es gibt keine Überholspuren mehr. Die engen Kurven und die steilen Abhänge erlauben das nicht mehr. Und dann schlägt das Schicksal zu: vor uns ein langer Viehlaster, übel riechend. Bergab in der engen Kurve vielleicht 20 km/h langsam. Vor mir das blaue Mietauto, davor der Viehlaster. Und dann passiert es. Ich weiss nicht was mich geritten hat - der Geruch des Lasters oder die wiederkommende Wut auf die Autofahrerin und die Chance auf Revanche? Wahrscheinlich von allem etwas. Jedenfalls sehe ich vor der nächsten engen Kurve eine längere gerade Strecke, vielleicht 300 m. Und ich setze zum Überholen an. Und ich verschätze mich und der LKW wird auch wieder schneller. Was, wenn hinter der Kurve gerade jetzt ein anderes Auto entgegenkommt? Tausend Gedanken gehen mir durch den Kopf. Nicht nur ich würde zu Schaden kommen sondern von meinem Tun wären auch andere betroffen.

Das megalaute Signalhorn des LKW - Fahrers erlöst mich von meinen Gedanken. Kurz vor der Kurve bin ich wieder auf der richtigen Seite. Glück gehabt oder Vorsehung? Sollte meine Reise durch das Leben noch nicht Heute und Hier zu Ende sein? Mensch Papa! 

Unten am Meer ist die Brandung sehr stark. Dichte Nebelwolken hängen über Kaikoura und der Halbinsel. Delphine oder gar Wale sehe ich dieses mal keine. Viele Robben kann man auch vom Auto aus sehen. In Kaikoura gehe ich ins Chiwi-Cafe. Hier arbeiten Mara und Luka aus der Küche bei Convergence. Die Kürbissuppe schmeckt sehr lecker. Ich halte noch bei meinem Schlafplatz vom letzten Jahr  - ein schwarzer Sandstrand voller perlmutfarbener Paua-Muscheln. Leider ist dieser freie Platz in den Dünen jetzt ganz gesperrt und wird wohl auch nie wieder aufgemacht.

Noch mal ein Stück weiter wieder am Strand stolpere ich fast über eine Robbe. Aber sie tut mir nichts und ich ihr auch nichts. Dann geht es durch die Hügel von Marlborough mit den saftiggrünen Weinbergen und gelben vertrockneten Weiden nach Bornheim, wo mein erster Anhalter in diesem Sommer steht.  Er kommt aus der Grafschaft Surrey im Süden Englands und sieht aus wie Prinz Harry. Wir unterhalten uns gut, er hat auch den gleichen Musikgeschmack wie ich. Ich bringe ihn zu seinem Hostel in Nelson und fahre dann auf den altbekannten freien Platz hinter Nelson. 

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Oamaru - Timaru - Christchurch

Um 6 Uhr werde ich wach. Annika meldet sich und erzählt mir das Neueste aus Berlin. Sieht so aus, das ich im Frühling, wenn ich nach Hause komme, alleine in der Wohnung bin. Endlich !!!

Nein. Quatsch!

Ich werde sie vermissen. Wir haben uns gut verstanden und kaum gestritten, gab ja auch keinen Grund dafür. Sie hat sich in den Haushalt nicht eingemischt und ihn meistens mir überlassen,  haha.

Kinder werden flügge. Das ist auch gut so, gehört zum Lauf des Lebens, das sie ihre eigenen Wege gehen. Hat meine Tochter ja schon lange gemacht, nun also auch die räumliche Abnabelung. Aber meine Tür steht immer weit offen für sie, wie auch für ihre Schwester. 

Ich erwische noch die ersten und letzten Strahlen der aufgehenden Sonne bevor dichte Wolken aufziehen und es anfängt zu nieseln. Kurz nach 8 Uhr mache ich mich auf den Weg nach Christchurch, um wieder meine innere Mitte zu finden, auch ortsbezogen. Unterwegs ein längerer Halt um mit der Mutter meiner Töchter zu reden. Dann wieder in Oamaru erstmal zu Janet Frames Grab. Die Blume von letzter Woche sieht noch gut aus. So hole ich meinen Fächer raus und befreie das Grab mal von dem ganzen Dreck. Macht hier scheinbar niemand. Eine Schande. Angehörige gibt es wohl nicht mehr. Und ich verstecke den Fächer in der Hecke für's nächste mal. So schaffe ich Platz für Neues. Abgeben, Loslassen können ist die Voraussetzung für Veränderungen, auch im Leben. Man kommt einfach besser voran, wenn man Ballast abwirft. Auch wenn es manchmal schwer fällt. Nur für Die, die zurückbleiben ist es doppelt schwer ...

Wenn man etwas weggibt, gibt man auch ein Stück von sich selbst mit weg. Aber dieses fehlende Stück kann man ja wieder mit etwas Neuem füllen. So macht es Sinn.

Dann wieder in die Bäckerei, wo ich ein leckeres Mittagessen, Brot und ein Stück von Judys frisch gemachter Schwarzwälder Kirschtorte esse. Den Kaffee bekomme ich umsonst im Tausch gegen das Buch "Herbstmilch" mit Richard dem Bäckermeister. Die Familie betreibt selbst noch Landwirtschaft. Und ich werde wieder etwas "Ballast" aus meinem Auto los. Gerade als ich losfahren will kommen die 3 Schwaben von gestern Abend, denen ich den Bäckerladen empfohlen hatte. Leider ist das gute Brot heute schon alle. So gebe ich ihnen noch eins von meinen beiden ab ...

In Timaru schaue ich mir den schönen Rosengarten an, mache unterwegs kurz Halt an einer Beerenfarm. Dort hole ich mir leckere Erdbeeren, Himbeermarmelade und -sirup und ein Himbeereis. Und gegen 18.30 bin ich in Christchurch. Kurzer Blick in den Garten,  Zitronen ernten, Wäsche waschen und Abendbrot. Und dann buche ich meinen Flug für nächstes mal um. Für eine radikale Entscheidung bin ich noch nicht bereit. So werde ich erst mal länger hierher kommen,  möchte den Frühling im November/ Dezember erleben. Bisher kannte ich ja nur den Sommer. 

Morgen geht es weiter nach Nelson. Ich kann gar nicht schlafen...

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Long Beach

Heute verlasse ich Dunedin. Mit neuen Erfahrungen und Erkenntnissen. Es war gut, hierher zu kommen und jetzt auch wieder zu gehen. Ich habe dazugelernt und bin gewachsen. Danke dafür! 

Heute Morgen setze ich dann etwas um, was mir gestern Abend nicht gelang. Und obwohl ich nicht die erhoffte Reaktion bekam bin ich überhaupt nicht enttäuscht. Wer nicht wagt, der hat schon verloren. Ich freue mich, das ich es getan habe. Die Chance stand 50:50. 

Ich fahre zum Long Beach, der wirklich lang ist. Vor dem Mittag laufe ich am Strand nach rechts. Die Seelöwen sind wieder im Meer. Nur ihre Spuren im Sand sind zu sehen. Dann Essen und Mittagsschlaf. Dann laufe ich von meiner Mitte aus nach links und zurück. Danach geht es wieder nach Warrington auf den grossen freien Campingplatz. Vorher melde ich mich noch bei Christel in der deutschen Bäckerei in Oamaru,  das ich morgen zum Mittagessen komme.

Warrington ist einer der wenigen noch freien, großen Campingplätze im Land, vielleicht der schönste , den ich kenne. Saubere Toiletten, Müllcontainer, eine Grasfläche groß wie ein Fussballfeld und eine traumhafte Lage hinter den Dünen mit einem bewachten Strand und die große Stadt Dunedin in der Nähe. Andere Regionen haben gar keine mehr oder 2 Plätze für 100 Camper. Es ist natürlich nicht einfach mit so vielen Touristen, die auch viel Müll hinterlassen. Und immer ist auch das Geschäft im Spiel, wenn zum Beispiel ein kommerzieller Holiday Park in der Nähe ist und Angst um seine Einnahmen hat. Hier glücklicherweise nicht. 

Ein Tee und dann geh ich mit dem Eimer los, um die wilden Kartoffeln zu ernten. Der Eimer wird halb voll, sind noch nicht ausgereift. Zurück quatsche ich noch bei einem Bier mit meinen Nachbarn  - Schwaben mit einem großen Wohnmobil. Danach noch mal kurz ans Meer, der Wind hat nachgelassen und ab ins warme Bettchen. 

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Aramoana

Den Tag werde ich heute allein verbringen. Nach dem Frühstück  (es gibt leckere Eierkuchen, mmmh) fahre ich zum Hafen von Dunedin - Port Chalmers. Von hier ist schon Scott zum Südpol aufgebrochen. Leider hat er das Rennen gegen Amundsen verloren und ist nicht lebend zurückgekehrt. Ich schaue mir den schönen Rhododendronpark an, die Blütezeit ist aber vorbei. Nur ein paar einzelne Nachzügler erfreuen mein Auge. Der Hafen ist recht klein und wird gerade von 2 Kreuzfahrtriesen dominiert. Und beide verpessten mit ihren Schwerölgeneratoren zur Stromerzeugung die Luft. Schämt Euch! Wie einfach wäre es, Strom vom Land zu nehmen. Die Ovation of the Seas verlässt am Nachmittag den Hafen durch die enge Fahrrinne. Und zieht eine riesige dreckige Rauchfahne hinter sich her. Ich werde Nie mit so einer Dreckschleuder fahren! Ich weiß, ich fliege jedes Jahr einmal um die Erde und das bereitet mir große Bauchschmerzen. Ich überlege intensiv, wie ich das ändern kann und habe auch schon eine Idee. Die ist schon seit längerem in mir gereift und steht jetzt kurz vor der Umsetzung. Noch eine andere Entscheidung treffe ich während meiner Strandwanderung, deren Umsetzung mir heute Abend aber noch nicht gelingt...

Am Strand treffe ich auf viele Seelöwen. Man muss echt aufpassen,  das man nicht über sie stolpert. Sie wärmen sich in der Sonne. Ich  lege mich zu ihnen. Vom Meer ziehen Nebelwolken die Klippen hinauf. Plötzlich ist der Strand verhüllt. Ich würde mich nicht wundern, wenn jetzt Captain Hook mit seinen Piraten auftaucht. Aber man bekommt wenigstens keinen Sonnenbrand. Als am Nachmittag die Sonne wieder raus kommt gehe ich zurück zum Auto und mache mir etwas zu Essen. Dann noch mal los um eine Landspitze herum und die Mole bis ganz nach vorn bevor ich zurück fahre. Heute Abend gehe ich dann nicht weg . Stattdessen gibt es Hausmusik.

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Dunedin rockt!

Ich bleibe die nächsten Tage in einem wunderschön gelegenen, von einem Garten umgebenen Haus an einem Hang mit tollem Blick ins Tal. Es gehört einer Freundin aus der Küche  bei Convergence und ist in der Nähe der in jedem Reiseführer vermerkten steilsten Strasse  der Welt  - der Baldwin Street. Auch diese Straße ist extrem steil. Aber mein Auto schafft es, war ja auch in der Werkstatt. Es gibt einen tollen Flat White - leckeren Kaffee. Dazu packe ich meinen selbstgebackenen Kuchen (worauf ich immer noch verdammt stolz bin, haha) aus und wir sitzen in der Sonne. Nach dem köstlichen Dinner gehen wir zu Dritt mit einer Mitbewohnerin noch in eine Bar, wo eine Liveband spielt. Auf einer Minibühne rocken 5 Musiker. Mir gefällt die Stimme der Sängerin. Gegen Mitternacht liege ich im Bett. Ein rundum schöner Tag geht zu Ende ...

Ich werde wieder zeitig wach, kurz vor 6 Uhr, die Sonne geht auf. Wir fahren in die Stadt zum Farmers Market - dem Bauernmarkt direkt am bekannten historischen Bahnhof von Dunedin. Es gibt eine große Auswahl an frischem Obst und Gemüse. Ich nehme einiges für das Dinner heute Abend mit. Zurück fix die Sachen gepackt und ab zum Strand! Für ein Sprung in die Fluten ist es zwar zu windig und zu frisch, aber ein ausgiebiger Strandspaziergang entschädigt für die entgangenen Badefreuden. Und als es in der Sonne warm genug ist haben wir keine Badesachen dabei und da einige Leute unterwegs sind wollen wir nicht ohne ins Wasser. Das wird hier nicht so gern gesehen und ich möchte niemandem schlechte Gefühle machen. 

Zurück etwas ausruhen und dann mach ich alles für das Ofengemüse fertig. Gut das ich mich erinnere, wie Annika das macht! Und es wird auch recht lecker. Und dann geht's noch mal in die Innenstadt in eine Bar, wo wieder eine Liveband spielt. Bevor es losgeht, kann man sich bei einem Bier noch gut unterhalten. Die Musik ist dann aber eher melancholisch und ziemlich laut, sodass wir bald gehen. Heute geht ein wunderschöner Tag etwas eher zu Ende.

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Träum weiter!

Dream on, ja träum weiter. 

Träume zu haben und vielleicht ein paar davon zu verwirklichen, ist das beste was es gibt.

Und ich hatte letzte Nacht genügend Gelegenheit dazu  - hab 12 Stunden lang geschlafen. Das war auch nötig nach der schlaflosen Nacht davor. Noch vor dem Morgenkaffee gehe ich zum Meer. Über dem Land hängen dicke Wolken, aber die Sonne ist schon aus dem Ozean aufgestiegen und vergoldet mit ihren Strahlen die Meeresoberfläche. Das wird ein guter Tag!  Der Erste vom Rest meines Lebens, aber Reste schmecken ja bekanntlich am besten. Und das Beste kommt zum Schluss. 

Schade, das ich hier keine Bilder hochladen kann, denn es gibt keine App fürs Smartphone. Aber wer will kann ja vielleicht auf Facebook schauen: Bernhardiner Spark.

Nach dem Kaffee mache ich einen ausgedehnten Vormittagspaziergang über die feinsandige Landzunge. Und wieder fliessen die Gedanken. Der weite Ozean gibt ihnen Raum. Anders als in einem Gebäude, selbst Autofahren ist besser, wenn man die Weite um sich herum sieht. Und ein paar Gedanken wollen in die Tat umgesetzt werden, das spüre ich ganz deutlich: Ich werde in Oamaru einen Menschen treffen, wovor ich mich seit 2 Jahren drücke. Warum eigentlich? Neuseeland ist für mich die beste Therapie. Und ich werde ein Projekt in Angriff nehmen, was schon länger in mir wächst. Dazu vielleicht später  ...

Im weissen Sand finde ich nur die Spuren der Seelöwen, die wahrscheinlich schon wieder zum Fischen im Pazifik sind. Ich würde sie auch in Ruhe lassen und ihnen nicht auf die Pelle rücken. Im Busch finde ich dann wilde Kartoffeln und eine Möwe, die sie bewacht. Möwen sind ja sehr zutraulich und können auch aufdringlich werden, wenn sie Futter wollen. Aber wir verstehen uns gleich gut. Zurück beim Auto wartet wieder eine Möwe, aber diesmal sicher auf mein Frühstück... ist es die selbe? Irgendwie sehen die alle gleich aus. Denkt die Möwe wahrscheinlich auch von den Menschen. Dabei ist doch jedes Wesen einzigartig! 

Nach dem späten Frühstück fahre ich nach Seacliff, wo Janet Frame mehrere Jahre in der Psychiatrie untergebracht war. Beim dritten Anlauf schaffe ich es endlich, das Krankenhausgelände zu finden. Es ist gut versteckt, kein Hinweis an der Strasse. Auch hier möchte man an eine nicht immer rühmliche Vergangenheit nur ungern erinnert werden. Es ist jetzt ein großer gepflegter Park mit viel Rasen, in dem man deutlich die Grundmauern der alten Gebäude sieht. Das Haupthaus war 229m lang und 70m breit. Ein Teil des Geländes  ist heute privat und nicht zugänglich. Das respektiere ich. Wenn ich mir vorstelle, das einige der alten Bäume schon Janet gesehen haben ...ich bekomme Gänsehaut und mir läuft ein Schauern über den Rücken. Als ich auf dem Rasen liege denke ich über Janet Frame hinaus an die vielen, vielen Menschen, die hier waren. Und mir kommen die Tränen. 

Klar, sie hatten oft gesundheitliche Probleme und die Psychiatrie hat sich in den letzten 70 Jahren auch weiterentwickelt. Aber kommt es nicht auch heute noch zu fatalen Fehldiagnosen, die bei Janet Frame fast zur Katastrophe geführt hätten? (Wen das näher interessiert,  dem empfehle ich das Buch oder den Film: "Ein Engel an meiner Tafel").

Und wer bestimmt eigentlich Was oder Wer "normal" ist? Sind nicht die "Normalos" daneben, wenn man sich diese crazy Welt anschaut und die "Wahnsinnigen" normal? Ich benutze ungern das Wort "verrückt", aber wenn man es wortwörtlich "ver-rückt" nimmt, heisst es doch nichts anders als verschoben oder halt "anders". Und ist es vielleicht normal, das man Menschen hasst,  nur weil sie anders sind?

Unter einer Bank finde ich eine wunderschöne Feder, wahrscheinlich von  einer Taube. Ich hatte immer eine weisse für meinen Hut wegen Parihaka gesucht. Jetzt nehme ich aber diese. Sind wir nicht alle wie Federn im Wind?

Jetzt weht es mich erst mal nach Dunedin. Vorher muss ich noch sehen, wie ich das Gras von meinem ganzen Körper bekomme. Die Wiese war frisch gemäht und der Gärtner hat die Hälfte liegen gelassen. Ins Meer springen? Brrr!

Im Schatten unter einem alten Walnussbaum gönne ich mir ein Greenhill Seltzers, was Jamil, Barbaras Sohn produziert und schreibe diesen Blog für heute zu Ende. 

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... auf dem Weg zu neuen Ufern

Das Haus in Ordnung gebracht hab ich dann gestern Abend auch noch, also dann morgen früh nur noch mich in Ordnung bringen, haha.

Aus morgen früh wird heute Abend. Kurz vor Mitternacht kann ich nicht mehr schlafen. Ich bin sowas von aufgeregt! Ich packe alles ins Auto, mache mich fertig, trinke noch einen Kaffee und um 2 Uhr nachts geht's los! Aus dem Auto-CD-Spieler singt HRK:"ICH MUSS RAUS AUF DIE STRAßE" Genau! 

In Christchurch hole ich mir bei BP noch einen Kanister super teures Super-Super Benzin (98 Oktan). Ich glaube damit fährt nur die Formel 1! Aber Edgar aus der Werkstatt hat gesagt, das müsse sein. So würde mein Motorproblem gelöst. Na mal sehen. Aber erst mal muss der Tank mit dem alten Benzin  (91er) leergefahren werden. Und das gelingt mir auch gründlicher als gewollt! Ich bleibe unterwegs im Dunkeln im Nirgendwo auf dem Highway liegen. Schnell nachfüllen und weiter geht's! 

Nirgendwo stimmt nicht. Mir weisen im Osten das Kreuz des Südens, im Westen Orion und im Norden im Rückspiegel der Halbmond  (wo ist eigentlich die andere Hälfte?) den Weg nach Süden. Ich bin nur ein Krümel im Universum, aber ich bin sicher, das es mich beschützt.

In Ashburton noch mal nachfüllen (nur 95er) und in Timaru dann einmal Volltanken bitte! Und was sagt der Motor?... "Danke für das Super Benzin, war lecker. Aber die Fehlerlampe mach ich trotzdem wieder an. Ätsch!"

In Timaru schaue ich mir um 4.30 Uhr Lindas Lighthouse an und bin kurz vor 6 in Oamaru, meiner Lieblingsstadt in NZ. Die Sonne schickt sich an ihre ersten Strahlen zu zeigen. Ich fahre hoch zum Lookout und will noch etwas schlafen, da ich doch sehr müde werde und Richards Bäckerei erst 8.30 aufmacht. Um halb 8 werde ich wach und denke, oh eine Möwe tapst auf meinem Auto herum. Später sehe ich die Bescherung: ich  habe von einem Kontrolleur einen Aufkleber bekommen, das Freedom Camping hier verboten ist und 200 $ Strafe angedroht werden. Also schnell weg hier. In den Public Gardens pflücke ich eine Blume und bringe sie zu Janet Frames Grab. Sie hat sich sehr gefreut...

Dann Vinbrux Bäckerei. Ich unterhalte mich lange mit Christel und Richard, frühstücke und nehme noch 2 gute Brote mit. 

 Weiter an der Küstenstrasse mache ich Halt für ein (Nach-)Frühstücksschläfchen, eine schöne Wanderung,  einen Tee und leckeres, frisches Marmeladenbrot. Beim Schlafen werde ich von meinem eigenen Schnarchen geweckt. Das kann ja heiter werden. Wie soll ich denn mit mir in getrennten Zimmern schlafen?

Dann wird es mir bei 15 Grad zu kalt im Schatten und ich lege mich an den Strand in die Sonne. Endlich bekommt der ganze Körper mal Sonne! Zum Baden ist es aber viel zu kalt  - 14 Grad. Hier weiter Richtung Antarktis ist es spürbar frischer. Dafür sind die Tage länger, die Sonne geht erst 21.30 unter, in Christchurch 21 Uhr. Früh bin ich auf dem großen kostenlosen Platz in Warrington. Es weht ein kalter Wind. 

"Ich muss raus auf die Straße 

Ob ich will oder nicht

Denn die Straße ist wichtig 

Ist mein zweites Gesicht.

Ich muss raus auf die Straße 

Und ich bin nicht allein

Ich muss raus auf die Straße 

Das muss Liebe sein.

 Ich muss raus auf die Straße 

Ich will sagen ich darf

Lasst das Tier aus dem Käfig

Denn es ist darauf scharf.

Ich will raus auf die Straße

Jetzt geht's raus auf die Straße 

Und ich bin nicht allein 

Einfach raus auf die Straße 

Das muss Liebe sein 

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Christchurch Tag 10

Heute gehe ich! (Oder auch nicht?)

Vorher muss ich aber noch die Gartenarbeit beenden und das Haus so herrichten, wie ich es vorgefunden habe, also Staubsaugen und in der Küche und im Bad klar Schiff machen. Ausserdem benötigt der Teppich noch eine gründliche Reinigung wo ich Kaffee verschüttet habe. Dafür habe ich extra Wonder Soap - Wunderseife - von Henkel gekauft ... Haha.

Nachdem ich nachts nicht gut schlafen konnte, wache ich spät auf und bin erst nach 9 im Garten. Aber egal, ich hab ja hier keinen Chef, der auf die Uhr schaut sondern bin mein eigener Boss. Ein gutes Gefühl! 

Ich schaffe eine ganze Menge, aber überall sehe ich doch noch etwas zu tun. Ich will noch den kleinen Schuppen fix aufräumen, Rasen mähen und ein paar Pflanzen brauchen noch Bewässerung. Dafür muss ich doch noch mal zum Baumarkt. Also wird das heute wieder nichts mit der Abreise. Aber morgen ganz bestimmt! 

Aber erst mal Mittag als spätes Frühstück, also Brunch, wieder Tomatenei, da ich so viele Tomaten habe. Dazu Radieschen aus dem Garten. Die Erdbeeren lasse ich aber für Barbara, die am Freitag wieder kommt. Mittagsschlaf fällt heute aus, da ich ja so spät aufgestanden bin. Vom Baumarkt zurück noch mal Hauruckaktion im Garten.

Ich spüre ganz deutlich den Wind of change unter meinen Flügeln, er geht durch meinen Körper tief in meine Seele. Und am 27. Februar sind die Scorpions zu einem Konzert in Neuseeland, gemeinsam mit Whitesnake, der Nachfolgeband von Deep Purple! Smoke on  the water, Det,Det,Deeh,Det,Det,Deh. Was haben wir in den 70igern dazu gerockt. Wahrscheinlich bin ich da aber auf den Cook Inseln ...

Puh, geschafft! 18.30 Uhr. Das Gartenprojekt ist abgehakt, endlich. Nicht das es nicht Spaß gemacht hätte, aber jetzt habe ich Bock auf Neues.

Die letzten 5 mal Neuseeland war ich meistens viel unterwegs, hab viel gesehen und viele Leute getroffen, aber eigentlich bis auf ganz wenige Ausnahmen nicht richtig kennengelernt. Das ändert sich jetzt. Was im letzten Jahr schon begann setzt sich jetzt um so intensiver fort. Wenn das wichtigste früher für mich die Natur war, dann die Geschichte dieses Landes so sind es jetzt ganz klar die Menschen. Und so bin ich gespannt, was noch alles kommt  ...

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Christchurch Tag 9

Ich stehe um 6 Uhr auf. Die Sonne scheint schon und wärmt mich bald. Es wird nicht mehr so warm, aber in der Sonne schon. Morgenkaffee, ein kleines Frühstück und dann ab in den Garten. Ich will heute hier fertig werden, nachmittags zu Ritz (der Freundin aus der Küche, wo ich gestern war), auch ihr ein bisschen im Garten helfen. Ausserdem hat sie mich zum Dinner eingeladen. Und morgen will ich dann endlich meinen Roadtrip nach Süden starten. Es wird auch Zeit. Ich brauche etwas Luftveränderung. Na mal sehen ob das alles so klappt  ...

Dann noch mal zum Baumarkt und das restliche Zeug holen, Mittag und Schläfchen und weiter geht's im Garten.

Die Sonne wärmt meine Haut und bräunt mein Winterfell. Ach wie tut das gut! Die Wärme geht tief in mich hinein, heilt meine Seele. Das helle Licht ist Nahrung für sie.

Um halb 6 mache ich Feierabend  ... und hab doch wieder nicht alles geschafft. Wenn ich durch den Garten gehe sehe ich überall  Arbeit. Und die Bewässerung will ich auch perfekt machen, mag keine halben Sachen. Haha, Mister Perfect.

Aus der Verabredung mit Ritz wird dann doch nichts, sie muss dringend zu einer Freundin. So stürze ich mich nach dem Abendbrot doch noch mal in die Gartenarbeit. Vielleicht werde ich ja heute doch noch fertig? 

Vorher hänge ich aber noch mal lange meinen Gedanken nach, und es sind gute Gedanken  ...

Ich möchte meine Mitte finden und authentisch sein, also so wie ich bin.  Wie bin ich eigentlich? Es bringt nichts, jemanden etwas vorzumachen. Viel zu oft warte ich darauf, Impulse von außen zu bekommen. Ich möchte selber handeln und selbstbewusster sein.

Und ich möchte eine Tradition fortführen, die ich schon früher in meinem Blog von Zeit zu Zeit gepflegt habe. Dies habe ich in Barbaras Haus gefunden: 

"Finde etwas für dich, das dir Freude macht. Lass die Dinge los, die dich verletzen. 

Und verbringe Zeit mit den Menschen, die dir gut tun."

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Christchurch Tag 8

Ich habe letzte Nacht kaum geschlafen. Kurz nach Vollmond, zu spät und zu lange Mittagsschlaf gemacht, zu viel Kaffee und viele Gedanken, die mir durch den Kopf gehen. 

Nach dem Morgenkaffee fahre ich zum Baumarkt, um noch ein paar Sachen für die Bewässerung zu holen. Frühstück und dann schaffe ich eine ganze Menge.

Und ich habe mich entschieden, welchen Weg ich gehen werde. Mir fällt es schwer, Nein zu sagen, möchte immer niemand verletzen und wehtun. Meistens verletze ich mich aber selbst dabei. Es ist besser, offen ein klares Wort zu sprechen, seine Wünsche und Gefühle mitzuteilen, auch wenn es schwerfällt. Den anderen im Ungewissen zu lassen ist viel schlimmer. Und so habe ich das heute Vormittag in Angriff genommen ...Puhh.

Der große Regen ist ausgeblieben. Es scheint sogar die Sonne. Heute Nachmittag soll es ein paar Tropfen geben. Auf den Wetterbericht kann man sich hier echt nicht verlassen! Ich habe Unkraut jäten von meiner todo-Liste gestrichen.Das wächst ja eh wieder nach, vor allem wenn ich es jetzt bewässere...

Nach dem Mittagessen  (Tomatenei) und einem Schläfchen fahre ich zu einer Baumschule, um 2 Weinstöcke zu holen. Ich hoffe, das Barbara sich darüber freut. Vorher muss ich noch mal zur Werkstatt. Heute habe ich per Mail die Rechnung für letzte Woche bekommen mit der freundlichen Bitte, noch mal 100 Euro zu bezahlen, da sie vergessen hatten den erneuerten Klopfsensor zu berechnen. Na toll, jetzt sind es runde 1000 $, aber ist ja nur Geld  ...

Und dann kaufe ich gleich noch 2 Tickets für Elton John in Dunedin am 4. Februar. Das war ein großer Traum von mir! In Sydney hab ich ihn verpasst und in Berlin im Oktober sind die Preise einfach unverschämt. Hier hab ich "nur" 60 Euro bezahlt. Ok, es sind auch die schlechtesten Plätze, aber egal. Mal sehen wer mitkommt.

Am Abend bin ich bei einer Freundin von Convergence, die auch in der Küche war und dort die Fäden im Hintergrund zusammen gehalten hat. Sie hat ein wunderschön gelegenes Haus in den Hügeln am Rand der Stadt mit Blick auf Christchurch, über die weite Ebene bis zu den Bergen und dem Pazifik auf der anderen Seite . Wow! So müssen es auch die ersten europäischen Siedler gesehen haben, als sie über den Bridle Path über die Berge vom Hafen in Lyttleton nach Christchurch gelaufen sind. Leider muss sie dann weg, aber wir verabreden uns noch mal für morgen...

Und dann gelingt es doch noch, das mir jemand die richtige Frage stellt ...

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Wasserfall und Vollmond

Christchurch Tag 7

Nach einer kurzen Nacht und einer Tasse Kaffee laufe ich kurz vor 8 los zu einem wunderschönen Wasserfall. 2 Stunden lang geht es gemächlich durch den Busch. Der Wasserfall erinnert mich dann sehr an den weltberühmten Trusetaler Wasserfall, ist aber mit etwa 20 Metern aber nicht so hoch .In 3 Stufen stürzt sich der Bach hinunter, dabei gibt es auch 2 Pools, in denen man auch schwimmen könnte. Mir ist aber nicht danach, vielleicht beim nächsten mal. Hier kann man auch Zelten. Das werde ich irgendwann mal machen. 

Nach weiteren 2 Stunden bin ich gegen 12 Uhr wieder zurück, mache ein spätes Frühstück. Bald gibt es Mittag und danach sitzen wir noch etwas zusammen, bevor ich am Nachmittag wieder nach Christchurch fahre. Vorher werden noch Kontaktdaten ausgetauscht, den einen oder anderen sehr ich sicher noch einmal wieder. 

Zurück hole ich erst mal Schlaf nach und schreibe dann diesen Blog. Wäsche aufhängen, den Garten noch etwas wässern und gegen 21.30 Uhr wird es auch schon wieder dunkel. Morgen soll es regnen und es wird von Nahe 30 Grad auf die Hälfte runtergehen. Ich will trotzdem versuchen, im Garten voranzukommen und abends eine Freundin aus der Küche bei Convergence besuchen. 

Und ich muss mich entscheiden, wie es dann weitergeht: Richtung Süden nach Dunedin oder Richtung Norden nach Nelson?  Keine leichte Sache ...

Ich spreche lange mit meiner Tochter und sie hört mir zu. Danke dafür! Und sie gibt mir den entscheidenden Tipp.

Gegen Mitternacht nehme ich die fast trockene Wäsche ab, morgen früh geht die Beregnungsanlage wieder an und es soll auch regnen. Über mir Milliarden Sterne, das Kreuz des Südens, Orion, die Milchstraße und der immer noch fette Mond. Wolken ziehen eilig vorbei. Das Wetter ändert sich. Veränderung ist gut. 

Ich esse noch was und versuche, einen ganz besonderen Menschen zu erreichen. Ich habe sie hier vor einem Jahr kennengelernt. Sie hat eine ganz besondere Gabe: Sie stellt die richtigen Fragen. Gibt keine Ratschläge, was man tun soll,  sondern regt mit ihren Fragen zum eigenen Nachdenken an, bringt einen so weiter.

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Backen macht Spaß!

Christchurch Tag 6

Ich hätte nie gedacht, das Backen so viel Spaß machen kann!

...vor allem mit den Zutaten, die im Garten wachsen. Vorgestern waren es Zucchinis, heute sind es die Zitronen, die hier massenhaft reifen. Also gibt es Zitronenkuchen! Leider ohne Hilfe, aber egal. Nur die Unmengen an Zucker bereiten mir Bauchschmerzen, kann man den nicht weglassen oder ersetzen? 

Ich bin noch den ganzen Tag im Garten und Haushalt beschäftigt. Am Nachmittag fahre ich dann 1 Stunde von Christchurch weg Richtung Westen in die Berge zu Robert. In seinem Haus, auf seinem Grundstück findet ein Nach-Convergence- Treffen statt, als Pot Luck. Da bringt halt jeder was mit und dann wird gemeinsam gegessen. Von mir kommen Zucchini- und Zitronenkuchen, Zamette und Nudeln mit Sauce Bolognese. Es ist ein schöner Abend, 2 holen dann noch ihre Gitarren raus und um Mitternacht wird das Geburtstagskind in unserer Runde gefeiert. Ich hatte Blumen (es gab wunderschöne Fresien an der Strasse auf dem Weg hierher, ich mag diese Blumen sehr), einen Geburtstagskuchen und ein kleines Geschenk mitgebracht. Wir quatschen noch bis nach 2 Uhr morgens. Jetzt hat sich auch der heftige Sturm von gestern Abend gelegt und ich schlafe friedlich ein. Das war ein schöner Tag mit dem Wiedersehen von so vielen lieben Menschen  ...

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Christchurch Tag 5

500 Euro!  - Soviel hat mich das Auto erst mal gekostet, und die Bremsen müssen noch gemacht werden und der Motor läuft auch noch nicht rund. Immer kommt die Kontrolleuchte und meldet einen Fehler des Klopfsensors. Der wurde aber ausgetauscht. Und dann wird die Leistung automatisch runter gefahren. Blöd, wenn man einen Berg hoch fahren will. Jetzt soll ich erst mal den Tank leer fahren, Super tanken und dann sehen wir weiter. 

Nach dem späten Frühstück fahren Katja und Amiria nach Hause nach Nelson. Es war eine schöne Zeit, ich bin so dankbar. In 2 Wochen werde ich sie besuchen, wenn ich dann in der Gegend bin und das Auto mitmacht  ...

Ich hole das Auto ab, gehe ein bisschen Einkaufen, mache Mittag, Mittagsschlaf, esse ein Stück Zucchini - Kuchen und genieße etwas die Ruhe. 2 Wochen immer von vielen Leuten umgeben war wunderbar inspirierend und eine tolle,  bereichernde Zeit. Aber jetzt mal nur von einer Mücke umschwirrt zu werden ist auch nicht schlecht. Morgen früh werde ich dann noch mal in den Garten gehen und vielleicht zu Robert fahren, der auf seiner alten Farm ein Nach-Convergence-Wochenende ermöglicht und mich eingeladen hat. Mal sehen, was morgen passiert  ...

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Christchurch Tag 4

Na, was wird dieser Tag  wohl bringen ?

Zunächst viel mehr Sonnenschein und wärmere Temperaturen. So fahren wir nach dem Frühstück nach Taylors Mistake - einer wunderschönen Bucht bei Christchurch. Vorher backe ich aber noch einen Zucchinikuchen mit Amiria. Hier ist gerade Hochzeit für dieses Gemüse. Am Strand reiten wir ordentlich auf den Wellen. Es wird immer windiger. Noch ein Kaffee und dann geht's wieder zurück. Dann machen wir den Kuchen fertig und lassen ihn uns schmecken.

Der Anruf aus der Werkstatt verheisst nichts gutes,  sie finden den Fehler nicht. Ich soll erst mal mit Super anstelle Normalbenzin fahren. Dann wollen sie weitersehen. Die Ungewissheit bleibt  ...

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Christchurch Tag 3

Hoffentlich klappt das heute mit dem Auto!

Barbara und Astrid fahren früh los für mehrere Tage zum Wandern. Katja, Amiria und ich bleiben hier. Es ist kalt geworden, es ist bewölkt, aber der starke Wind hat nachgelassen. Am Vormittag mache ich ein bisschen was im Garten, Unkraut zupfen und die Bewässerungsanlage für's Gewächshaus verbessern. Dann kommt auch die Sonne raus. Nach dem Mittag haue ich mich etwas aufs Ohr. Dann kommt der Anruf von der Werkstatt  ...

...das Auto wird heute nicht fertig. Es ist nicht der diagnostizierte Fehler, obwohl das Teil ersetzt wurde. Jetzt wird vermutet, das der Katalysator verstopft ist. Daran wird morgen weiter gearbeitet. Der Mechaniker ist Deutscher und kann mir alles genau erklären, was für ein Glück. Also noch ein Tag in Christchurch, bevor mein Roadtrip starten kann und ich habe noch mehr Zeit für den Garten, Katja und Amiria. Einkaufen für's Kuchen backen und dann ist der Tag auch schon wieder fast rum ...

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Christchurch Tag 2

Kaffee, Blog schreiben, Frühstück und dann bringe ich das Auto in die Werkstatt. Zurück laufe ich eine halbe Stunde und kaufe noch etwas frisches Obst ein. Dann spiele ich wieder mit Amiria, ihre Mutter ist dankbar, mal etwas Ruhe zu haben. Und die Bewässerungsanlage im Garten muss halt warten ...

Nach dem Mittag fahren wir mit dem Bus in die Stadt. Katja will in die Kunstgalerie und ich mit ihrer Tochter auf einen Superspielplatz.

Ach wenn ich doch noch mal Kind sein könnte oder bald selbst Enkelkinder hätte - ich würde den ganzen Tag lang spielen. Aber Kappa und Momo machen mir ja auch große Freude. 

Dann kommt der Anruf von der Werkstatt. Ich fahre hin. Den TÜV hat das Auto bestanden, auch wenn die Bremsbelege bald erneuert werden müssen. Aber der Austausch des schon seit letztem Jahr defekten Klopfsensors hat das Problem am Motor nicht behoben. Morgen soll noch mal diagnostiziert werden und dann entscheidet sich, ob eine Reparatur sinnvoll ist oder hier die Reise endet ...

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Christchurch Tag 1

Heute öffnen wieder alle Werkstätten nach 2 Wochen Weihnachtspause. Ich hole fix Brötchen, wir frühstücken und ich mache mich auf den Weg zur Werkstatt, die mir Leonie vom Convergence empfohlen hat. Ich bekomme auch gleich einen Termin für den nächsten Tag. Dann fahre ich noch Einkaufen. Im Baumarkt hole ich Tropfschläuche für Barbara's Gartenbewässerung. Nach dem Mittag werde ich sehr müde und ich lege mich kurz hin - daraus werden 3 Stunden. 

Ja, und dann kommen bald Katja und Amiria. Ich freue mich, mit Amiria spielen zu können. Wir proben den ganzen Abend für eine Premierenvorstellung des Zirkus Amicalli. Die Vorstellung ist ausverkauft und wird zum großen Erfolg. Nach mehreren Zugaben können wir zufrieden zu Bett gehen. 

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Convergence Tag 10

Letzter Tag. Ich stehe früh auf, um lieben Menschen Auf Wiedersehen zu sagen. Danach helfe ich weiter beim Ausräumen und packe auch meine Sachen. Und ich treffe noch Katja und ihre 7jährige Tochter. 

Und ich weiß noch nicht, das ich sie sehr bald wiedersehen werde ...

Das war also Convergence. Ich hatte es ja mit Annäherung übersetzt, was es ja auch war. Aber noch besser ist dies: Zusammenfließen, wie es mir eine Frau beschrieben hat. 2 Flüsse vereinigen sich zu einem breiten, kräftigen Strom. So wurde aus einzelnen Menschen eine Gemeinschaft, ja sogar eine Familie, wo jeder etwas zum Gelingen des Ganzen beigetragen hat. Ein Vorbild für die ganze Menschheit, wenn jeder seine eigenen Interessen hinter die der Gemeinschaft stellt.

Auf jeden Fall werde ich nächstes Jahr wieder dabei sein, vielleicht sogar wieder in der Küche? 

Nachmittags mache ich mich auf den Weg nach Christchurch zu Barbara. Wir quatschen lange und abends kommt auch noch Astrid, eine Freundin von Barbara, die auch beim Convergence war. Bald gehe ich aber ins Bett um Schlaf nachzuholen. 

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Convergence Tag 9

Heute heisst es Zusammenpacken und den Platz beräumen. Auch in der Küche wird neben dem Kochen alles verstaut fürs nächste mal. Ich flüchte wieder zum Abwasch,  meinen Lieblingsplatz. Ich glaube, damit habe ich meine Bestimmung gefunden. Man hat eine feste Aufgabe und kann dabei schön seinen Gedanken nachhängen. Ausserdem besteht nicht die Gefahr, mit weniger Fingern zu gehen als wie man gekommen ist, denn die Messer beim Gemüseschnippeln sind verdammt scharf. So viel Abwaschen habe ich in meinem Leben noch nicht gemacht - wenn mich meine Ex-Frau sehen würde, haha.

Auch der Platz leert sich immer mehr. Nur wenige bleiben noch. Abends gehe ich noch mal in die Sauna und danach noch mal in die Küche - aber nicht mehr zum Arbeiten sondern zum Quatschen  ...

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Convergence Tag 8

Heute ist der letzte offizielle Tag. Ich bin noch einmal in der Küche und fange mit Zwiebeln und Knoblauch an. Später kommen dann noch Spinat und anderes Gemüse unters Messer. Und dann ziehe ich mich zum Abwaschen zurück. 2 Stunden lang Brot toasten ist nichts für mich - zu langweilig,  ich brauche Aktion!

Und am Abend trifft sich das Küchenteam in der Sauna - wir haben viel Spaß! 

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Convergence Tag 7

Heute schlafe ich so lange wie noch nie, um 9 Uhr weckt mich dann die doch schon hoch stehende Sonne. Ich gehe auf den Berg hoch und kann endlich meine Neujahrsgrüsse abschicken und empfangen. Nicht das fehlende Funknetz war Schuld, das es mir gestern nicht gelang, sondern ich hatte Mobile Daten deaktiviert - Mensch Papa! Na ja,  noch ist ja Neujahrstag in Deutschland. Zurück ein spätes Frühstück. Heute ruhe ich mich aus. Weiter Blog schreiben, Mittag, heute habe ich wieder Hunger, ist ja auch nicht mehr so heiß. Blog schreiben und dann noch etwas Ukulele üben.

Am Abend gibt es ein buntes Unterhaltungsprogramm, wo so viele talentierte Menschen ihr Können zeigen. Das hätte ich echt nicht gedacht! In der Pause kurz vor Mitternacht gehe ich aber schlafen, denn morgen muss ich noch mal arbeiten  ...

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Convergence Tag 6

Neujahr

Um 6 Uhr klingelt der Wecker. Die Sonne, die gestern glutrot im Westen untergegangen ist, begrüßt mich bald ebenso glutrot im Osten. Das wird ein guter Tag! ... vor allem in der Küche. Und es wird immer wärmer, über 30 Grad. Dazu die Gasherde in der Küche, eine Sauna brauche ich heute eigentlich nicht mehr. 10 Stunden in der Küche und die kurze Nacht machen sich doch bemerkbar, vor allem in den Beinen. Aber es macht trotzdem Spaß. Nach dem Abendbrot gehe ich doch noch in die Sauna und lasse mich danach bei einer Massage verwöhnen  ...

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