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Das Abenteuer geht weiter!

Zu Hause!

In Singapore darf ich 8 Stunden bleiben. Wieder etwas essen. Ich überlege, in den Swimmingpool auf dem Dach zu gehen. Entscheide mich dann aber dagegen. Dafür gönne ich mir eine Fußmassage. Nachts um 3 Uhr geht es dann auf den längsten Flug meiner Rückreise. Gute 11 Stunden nach Athen. Mit einer Stunde Verspätung heben wir ab. Das wird knapp in Athen!

Ich habe wieder Glück und eine 3er Reihe für mich. So kann ich mich lang machen. Bin auch müde genug um zu schlafen. Nach Wüsten und schneebedeckten Bergwelten kommt am Morgen die griechische Inselwelt in Sicht. Wir landen pünktlich und wollen aussteigen. Doch es heißt, wir sollen uns wieder hinsetzen und ein Formular ausfüllen. Das kann doch nicht wahr sein! Meine Zeit zum Umsteigen rinnt dahin. 

Ich stürme nach vorne, schnappe mir so ein Formular, kritzelte schnell was rein und drücke es der Griechin am Ausgang in die Hand. Die will mich aber nicht rauslassen. Die Stewardessen sollen es einsammeln und zusammen  abgeben. Jetzt reicht's! 

Ich stürme raus. Mit mir noch drei andere. Wir überrumpeln die Frau und sie läuft schnell vor, um uns die Tür aufzuschließen. Jetzt nur noch das richtige Gate finden! Von wegen im Transitbereich bleiben. Ich muss raus ins Terminal, nach Griechenland einreisen und wieder neu durch die Sicherheitskontrolle. Das kostet alles Zeit. Nur weil fast keine Passagiere da sind, geht das schnell und ich bin rechtzeitig am Ryanair- Gate. Mir fällt ein Stein vom Herzen. Eigentlich wollte ich noch einen Kaffee trinken. Jetzt tut's auch eine Cola. Ryanair hebt überpünktlich ab. Mir tun die anderen leid, die erst morgen weiterkommen, da sie mit Gepäck reisen und das länger dauert.

Wieder sehe ich die griechischen Inseln von oben. Hierher würde ich auch noch mal gern kommen! Und dann bin ich wieder da! Annika holt mich am Flughafen ab und morgen am Sonntag sehe ich Madlen mit ihren Hunden im Garten. 

Diese Reise war für mich komplett anders. Natürlich das Ende: die Ereignisse überschlugen sich und es wurde immer schwieriger ruhig zu bleiben und die richtigen Entscheidungen zu treffen. Aber es hat alles funktioniert wie geplant. Eine paar Tage später hätte es ganz anders ausgesehen  ...

Und dann waren die 3 Monate insgesamt anders als meine 5 Reisen nach Neuseeland zuvor. Da war ich mehr unterwegs, von einem Ort zum anderen. Was auch schön war. Dieses mal habe ich viel mehr Zeit bei und mit Freunden verbracht. Das hat mir sehr gut gefallen. Ich wünsche mir, das ich das fortsetzen kann!

Und natürlich der Abstecher in die Südsee!

Vielen Dank allen treuen Lesern! Schaltet wieder ein wenn es das nächste mal heißt: "Das Abenteuer geht weiter!"

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Haere ra Aotearoa!

Air New Zealand hat alle Flüge nach Australien gestrichen.

Ich fliege mit Quantas. Die fliegen noch. Um 4 Uhr gehe ich aus dem Hostel und checke am nahen Flughafen ein. Das geht fast reibungslos. Nur die Handcreme für Annika landet im Müll, da sie mit 150 ml zu groß ist. Nach 3 Stunden lande ich in Sydney. Von oben sieht alles so friedlich aus. Die hellen Strände laden zum Baden ein. Ich habe 6 Stunden Aufenthalt und vertreibe mir die Zeit, esse was und dann geht es weiter nach Singapore, wo ich nach gut 7 Stunden Flug ankomme. Ich hatte eine 3er Sitzreihe für mich und konnte gut schlafen. 

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Mein letzter Tag in Aotearoa

Wieder ist der Sonnenaufgang grandios. Das hätte ich gern jeden Tag! Ich treffe Murray mit seiner Hündin am Strand. Später wird er Corinne sagen: "Verdammt, ich hab diesem deutschen Kerl die Hand gegeben." Nur aus Spaß? Dann noch mal nach der Bewässerung schauen. 

Zu spät machen wir uns gegen Mittag auf eine kleine Wanderung in die nahen Hügel. Von hier oben hat man einen schönen Blick über den kleinen Ort, den Ozean und bis hin zu den Alpen. Es ist aber zu heiß. Zurück wird es Zeit Abschied zu nehmen. Das fällt schwer.

Bei der Post melde ich das Auto ab und fahre zu Barbara. Beim Nachbarn stelle ich es wieder in die Garage und trinke mit Barbara noch einen Kaffee. Eigentlich wollte sie im Sommer nach Deutschland kommen. Das ist jetzt ungewiss. Wir wünschen uns Alles Gute. 

Dann fahre ich mit dem Bus zum Flughafen und checke im Jucy Snooze Hostel ein. Im Supermarkt nebenan hole ich mir was zum Abendessen. Dann versuche ich zu schlafen, was mir aber lange nicht gelingt. Die Nachrichten sind zu beunruhigend. Neuseeland hat ab Mitternacht die Grenzen für Ausländer geschlossen. Das betrifft mich erst mal nicht, da Ausreisen weiterhin möglich sind. Aber wird mein Flug morgen früh gestrichen? Und was ist mit Australien? Auch die haben dicht gemacht! 

Aber glücklicherweise erst ab morgen Abend 21 Uhr. Hauptsache mein Flug nach Singapore geht noch. Ich möchte nicht irgendwo hängen bleiben, lieber gar nicht erst losfliegen. Was tun? Ein deutsches Mädchen bricht im Hostel am Telefon in Tränen aus  ...

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Holistic Pulsing

Sonnenaufgang in Birdlings Flat mit einer Tasse Kaffee in der Hand. Wie ich diesen Ort liebe! 

Noch ist es sehr kalt. Ich wasche meine Wäsche und hänge sie in der warmen Sonne auf. Dann packe ich meine Sachen zusammen, was etwas dauert, da das Auto ja wieder für längere Zeit geparkt wird.

Corinne verwöhnt mich dann noch mal mit einer Holistic Pulsing Session, die ich entspannt geniesse. Zum Sonnenuntergang am Strand springt eine Robbe vergnügt durch die Wellen. Dieser Tag vergeht viel zu schnell! 

Und je näher meine Abreise kommt, beschäftigen mich natürlich auch die Sachen, die da auf mich zukommen. Ob ich will oder nicht. Heute hat Easyjet mir den Flug von Athen nach Berlin am Samstag gestrichen. Jetzt habe ich Ryanair gebucht. Da habe ich aber nicht viel Zeit zum Umsteigen. Und vielleicht wird der ja auch gestrichen? 

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Ein wilder Ritt auf den Wellen

Die Fähre hat Verspätung, Sturm und hohe Wellen bringen den Fahrplan durcheinander. Die LKW's  müssen zusätzlich gesichert werden. 2 Stunden später als geplant fahren wir los. Ich habe wieder das Bettzeug mit hochgenommen und wir finden einen Platz zum Hinlegen. Eine Kabine war leider nicht mehr verfügbar. 

Es wird eine unruhige Nacht. Im Hafen von Wellington ist es noch ruhig. Ich schlafe ein. Als wir raus aufs offene Meer fahren, rütteln die hohen Wellen ordentlich am Schiff. Immer wieder bäumt es sich auf und kracht hernieder. Oft wache ich auf, wenn im Restaurant nebenan Teller und Gläser zu Bruch gehen. Hoffentlich verrutschen die Autos im Bauch des Schiffes nicht!

Die Überfahrt dauert 2 Stunden länger als geplant. Und dann warten wir in Picton noch mal 2 Stunden bis wir anlegen können, da die Schwesterfähre noch nicht losgefahren ist. So kommen wir mit 6 Stunden Verspätung gegen Mittag an. Ich bringe Birte zum Flughafen nach Blenheim, wo sie ihr Auto geparkt hat. Dann mache ich mich auf die 5stündige Fahrt nach Christchurch. 

Nach 2 Stunden Halt in Kaikoura bei Mara's Cafe. Sie hat heute am Dienstag aber frei. Paula ist da und serviert mir die leckere Tomatensuppe und den obligatorischen Flat White. Wieder munter kann es weitergehen. 

Pünktlich zum Sonnenuntergang kann  ich Corinne wieder in die Arme schließen. Ich bin angekommen! 

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Ein unerwartetes Wiedersehen

Ich schlafe aus, packe dann zusammen und verabschiede mich herzlich von Matt. Dann fahre ich zu Birte's Hostel. Bin recht spät dran. Dort frühstücke ich kurz und lerne Yana kennen, eine Freundin von Corinne, die in der TUI - Community in der Golden Bay lebt. 

Dann fahren Birte und ich los. Nochmal nach Parihaka, wo Birte noch nicht war. Wir schauen uns auch den herrlichen Gemeinschaftsgarten an, den ich letzten Freitag übersehen hatte. Der Leuchtturm am Meer, wo wir danach hinfahren, kommt mir unbekannt vor. Wahrscheinlich weil ich vor einem Jahr vom Meer her gelaufen kam. So ist das mit vielem. Aus einer anderen Perspektive sehen die Dinge auch ganz anders aus. 

Wir fahren noch zu einem schönen Picknickplatz an einem Fluss und genießen den schönen Tag, der leider viel zu schnell vorbei geht. Dort schneidet sie mir noch die Haare, was überfällig war. Bei Annika kostet mich das 10 Euro. Mein Sprung in den Fluss von einem Seil missglückt. Tarzan lässt die Liane zu spät los und landet auf dem Rücken. Das tut weh! Soviel dazu, wenn Mann einer Frau imponieren will.

Dann ist es auch schon Zeit, Birte zum Flughafen zu bringen. Ihr Flieger nach Blenheim landet in Wellington zwischen. Als wir uns verabschieden wissen wir noch nicht, das wir uns ganz bald wiedersehen werden...

 Ich mache mich auf die 5stündige Fahrt nach Wellington zur Fähre, die ich auf 2.30 Uhr nachts umgebucht habe. So kann ich früher in Christchurch sein. Dachte ich. Nach 2 Stunden Fahrt mit einem grandiosen Sonnenuntergang im Rückspiegel ruft Birte mich an. Sie ist in Wellington und ihr Flug nach Blenheim wurde gestrichen. Sie will jetzt mit mir mit der Fähre über die Cook Street nach Picton fahren. OK.

In Wellington checke ich ein und fahre dann zu Birte, die in einer Bar auf mich wartet. Wir essen was und fahren dann zurück zum Hafen. Dort legen wir uns auf den Fußboden im Terminal ein bisschen hin zum Schlafen. Wir kuscheln uns unter das Bettzeug, was ich aus dem Auto hole.

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WOMAD Tag 3

Sonntag und letzter Tag hier. Ich verbringe ihn größtenteils mit Marion und Birte. Wir hängen aber nicht ständig zusammen. Ich habe mir auch einen Hut für die Sonne mitgenommen. 

Heute treten wirklich gute Bands auf. Besonders eine brasilianische macht ordentlich Stimmung. So bleibe ich fast bis zum Schluss. Erst als eine Heavy Metall - Truppe kommt, mach ich mich auf den Weg Richtung Zelt.

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WOMAD Tag 2

Ich wache um 7 Uhr auf. Zu 9 Uhr fahre ich zum Flughafen, hole Birte ab und bringe sie zu ihrem Hostel. Zurück ein spätes Frühstück/ frühes Mittag, bevor ich mich besser vorbereitet auf den Weg zum Festival mache. Diesmal mit dem Auto.

Heute geht es schon mittags los und bis Mitternacht. Und die Sonne scheint. Ich halte mich lieber im Schatten auf und verfolge da die Musik. Zum Mittag gibt es Pommes. Die fabelhaften Blind Boys Of Alabama  sind für mich der Höhepunkt des Tages. 4 blinde Herren im hohen Alter rocken mit ihren Gospelgesängen die Bühne. 

Gegen 21 Uhr fange ich an zu schwächeln. Die Bands die jetzt noch kommen spielen aber morgen noch mal. Als ein DJ anfängt Techno aufzulegen, mache ich mich auf den Weg zurück.

Langsam aber sicher rückt der Virus auch an mich näher heran. Es hilft nichts, keine Nachrichten zu lesen. Man hat damit zu tun, ob man will oder nicht. Heute wurde mein Flug Singapore  -Berlin in einer Woche gestrichen. Ich werde jetzt nach Athen fliegen und dann weiter nach Berlin. Der eintägige Aufenthalt in Sydney fällt weg, ich fliege gleich weiter nach Singapore. 

Als ich am Abend zurück zum Auto laufe, bittet mich ein Mann, sein Auto mit vom Rasen zu schieben. Es steht extrem schräg und springt so nicht an. Seine hoch schwangere Frau sitzt drin. Ich helfe gern. Er bedankt sich herzlich, reicht mir die Hand und fragt mich wie hier üblich, wo ich herkomme. Deutschland! Virus -Land! Ich komme nicht dazu, ihm zu sagen, das ich schon seit Weihnachten hier bin. Da wird mir auf einmal klar, wie sich die Chinesen vor ein paar Wochen gefühlt haben, als sie hier mit dem Virus in Verbindung gebracht wurden. Ob man wollte oder nicht, gleich kam einem dieser Gedanke in den Kopf. 

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Parihaka

Helen und Ben fahren nach dem gemeinsamen Frühstück nach Wanganui, um sich als Straßenmusiker das Geld für die nächsten Tage zu verdienen. Ben hat auch schon in Berlin an der Warschauer Straße gespielt und kennt auch Alice Phoebe Lou.

Ich mache mich auf den Weg nach New Plymouth, wo heute Abend das WOMAD beginnt. Rechts von mir hat mich der Taranaki im Blick, links begleitet mich die Tasmansee. Der Taranaki ist von einem Wolkengürtel umgeben. Nur der Fuß und die Spitze schauen heraus.  Mit meinem nun wie ein Formel Eins Rennwagen klingendem Auto halte ich aber erst einmal in Parihaka. 

Um 1866 gründeten Te Whiti und Tohu, zwei Führer der Maori, Parihaka. Dieses Dorf wuchs zu einer der größten Siedlungen der Maori seinerzeit heran und wurde zum Zentrum des friedlichen Widerstands gegen die rücksichtslose Landnahme und Vertreibung der Maori durch die europäischen Siedler. Bis es am 5. November 1881 von Soldaten zerstört wurde. Te Whiti und Tohu haben den Pazifismus lange vor Gandhi gepredigt. Heute leider völlig vergessen. Auch in Neuseeland weitestgehend unbekannt. Ist ja auch kein Ruhmesblatt der neuseeländischen Geschichte. Als Deutscher und Gast dieses Landes bin ich aber weit davon entfernt, darüber zu richten. Symbol von Parihaka sind die 3 weißen Federn. Ich habe auch 3 weiße Federn in meinem Auto. Parihaka ist mir sehr nah. Ein schönes Symbol auch für ein Moko - ein Tattoo, verbunden mit dem jungen Farnblatt, Symbol für einen Neuanfang  ...

Ich fahre nach New Plymouth und baue mein Zelt auf dem Rasen der Egmont Eco Lodge auf. Etwas Essen und dann laufe ich eine halbe Stunde zum WOMAD-Festivalgelände. Andrew Little, der neuseeländische Justizminister, eröffnet das Festival in Vertretung von Jacinda Adern, der Premierministerin. Er stellt eine Verbindung zu Parihaka her, wo ich vor ein paar Stunden noch war. Gänsehaut! Er betont, wie wichtig es ist, dieses Unrecht nicht zu vergessen und wenn immer möglich, mit heutigen Mitteln, Versöhnung zu schaffen. Als Justizminister ein beachtliches Statement. Das gibt mir Hoffnung auf das Gute in dieser Welt. 

Natürlich kann auch er den Virus nicht ausser acht lassen. Aber (noch) humorvoll: Küssen ist bei diesem WOMAD verboten. Da weiß ich noch nicht, das auch Neuseeland bald drastische Einschränkungen erlassen wird. WOMAD wird das letzte Großereignis auf absehbare Zeit sein.

Und er erinnert an den Terroranschlag von Christchurch, der sich am Sonntag jährt. Auch dem kann man nur den ungebrochenen Lebenswillen und Eintreten für die Freiheit entgegensetzen. 

Und dann beginnt die Musik. Auf verschiedenen Bühnen gibt es Weltmusik unterschiedlichster Art. Ich bleibe 3 Stunden. Das reicht für den Anfang. Die zweite Hälfte des Abends schenke ich mir. Hab eine warme Jacke vergessen und mein Geld. Ich kriege Hunger und Durst. Ausserdem hat Ziggy Marley, einer der vielen Söhne von Bob Marley, seinen Auftritt abgesagt. Also laufe ich zurück und lege mich schlafen. Die Musik aus der Ferne ist mein Schlaflied.

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Pahiatua

Es hat aufgehört zu regnen. Der Mond ist wieder da, nicht mehr ganz rund. Im Dunkeln höre ich noch die letzten Rufe der nachtaktiven Vögel bevor sie schlafen gehen. Sie werden von einigen wenigen abgelöst, die zusammen mit mir den neuen Tag beginnen. Leider gibt es in Neuseeland  nur noch sehr wenige Vögel. Was muss das früher für ein Geträller gewesen sein! 

Noch mal kurz Aufwärmen im warmen Wasser mit einem Kaffee in der Hand. Die Nacht war wieder kalt. Und dann fahre ich auch bald los. War schön hier. Ich komme sicherlich mal wieder und dann zelte ich an den Mangatainoka Hot Springs. Und hoffentlich nicht allein  ...

Und dann passiert es: ein kleiner Vogel flattert mir vors Auto. Im Rückspiegel sehe ich, wie er auf der Straße liegen bleibt. Mist! Wieder einer weniger. Es gibt doch schon so wenige hier. 

Unterwegs halte ich an um zu frühstücken. Mein erstes Ziel ist Pahiatua. Hier gab es ab 1941 ein Lager, wo nach dem Angriff der Japaner auf Pearl Harbour Deutsche, Italiener, Japaner und Deutsch-Samoaner aus Neuseeland interniert wurden. Nicht zu vergleichen mit den Konzentrationslagern in Deutschland! 

Von 1944 bis 1949 war dieser Ort dann erste Heimat in Neuseeland für 733 polnische meistens Waisenkinder. In den Wirren des zweiten Weltkrieges waren sie nach einer Odyssee über Sibirien und den Iran auf Einladung der neuseeländischen Regierung hierhergekommen. Wie schön wäre es, wenn wir auch heute Menschen in Not die Türen offen halten würden! 

Dann fahre ich weiter über Palmerston North und Wanganui bis nach Patea. Kurz vor Wanganui sehe ich zum ersten mal den über 100 km entfernten Vulkan Taranaki. Es scheint, als ob Rauchwolken aus seinem Krater aufsteigen. Es sind aber nur Wolken, die an seiner Nordwestflanke kleben.

In Patea gibt es einen freien Campingplatz direkt an einer Flussmündung ins Meer. Als ich durch den Ort fahre merke ich, das das Auto deutlich lauter ist. Bei der Auffahrt auf die Wiese weiß ich dann auch warum: der Nachschalldämpfer vom Auspuff ist abgebrochen und hat sich unter dem Auto verklemmt. Langsam wieder zurück fahren und dann hängt er da unten dran. Na toll!

Erst mal das Zelt aufbauen zum Trocknen von der Nacht. Als ich mir auf den Schreck  ein Bier aufmache, kommt Clint des Weges. Wir quatschen und er hilft mir, den Auspuff abzubauen, denn so kann ich nicht damit fahren. Dafür hat er auch ein Bier verdient! Er lädt mich zu sich ein, aber ich habe dafür gerade keine Lust. Beim nächsten mal! 

Dann nutze ich den kostenlosen öffentlichen Gasgrill und komme mit Ben aus Liverpool ins Gespräch. Er ist mit seiner Freundin Helen unterwegs. Die beiden sind Musiker und träumen von der großegroßen Karriere: LADYBUDS, facebook: LadyBuds2

Am nächsten Morgen frühstücken wir gemeinsam. 

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Mangatainoka Hot Springs

Um 6 Uhr stehe ich auf. Es ist bitterkalt. 5°C. Der Vollmond scheint jetzt von der anderen Seite des Nachthimmels. Meine leichten Kopfschmerzen verschwinden, als ich in das nicht mehr ganz so heißeheiße Wasser steige. Nur noch 35°C. Vielleicht liegt das auch an der kalten Nacht. Mein Thermometer zeigt 5°C. Über Null. Der Mond verabschiedet sich hinter den Wolken und den hohen Bergen. Kurz nach 7 geht die Sonne auf. Es dauert aber noch 2 Stunden bis ich sie sehe. Die Berge sind zu hoch.

Eine Banane zum Frühstück und Brötchen schmieren. 2 Äpfel und 2 Möhren einpacken und kurz vor 9 mache ich mich auf den Weg zu den Mangatainoka Heißen Quellen. Ich folge dem Mohaka River flussaufwärts. Einer der letzten natürlichen Flüsse der Nordinsel. Alle anderen werden von den Menschen genutzt. Dämme wurden gebaut oder Flussläufe verändert.

Ich bin allein mit der Natur.

Der Fluss und ich. 

Nur ein mal begegbegegnet mir ein junger Mann mit lauter Musik auf den Ohren. Ich muss daran denken, wie ich als Jugendlicher mit Kofferradio durch den Wald gelaufen bin und das total cool fand. OK. Das haben wir damals nicht dazu gesagt. Ich weiß nicht mehr was.

Nach 3 Stunden bergauf, bergab Wandern bei schönem Wetter komme ich an ...

... und bleibe 3 Stunden. Zwei Pools mit 42°C warmen Wasser werden von einem kleinen Wasserfall gespeist. Das ist genau Meine Temperatur! Und das beste: der 12°C kalte Fluss gleich nebenan. Ich weiß nicht mehr wie oft ich hin und her laufe. Danke Petra, das du mir von diesem Paradies erzählt hast!

Und Danke das es dieses Ökosystem immer noch gibt und nicht abstrusen Spinnereien zum Opfer gefallen ist. Auch wenn es hier im Umkreis (noch) viel Wald gibt, ist doch jeder Baum wichtig für unsere Zukunft. Ich finde Permakultur ja auch gut. Aber dafür funktionierende Ökosysteme zu zerstören kann ja wohl nicht im Sinn des Erfinders sein. Dafür gibt es doch ausreichend versiegelte oder anderweitig landwirtschaftlich genutzte Flächen. Ich möchte jedenfalls das nächste mal nicht zu einem Kartoffelacker kommen. Lieber komm ich noch mal wieder mit einem Zelt und lebe im Einklang mit der Natur. 

Nach 2 Stunden will ich eigentlich gehen. Aber es fängt an zu regnen. Da macht es mehr Sinn, im Wasser sitzen zu bleiben. Um 15 Uhr gehe ich dann aber doch los, will nicht im Dunkeln laufen, lieber 3 Stunden im Regen. Jetzt wird es allerdings zum Problem, das ich kein Wasser mitgenommen habe. Dachte es gibt welches an einer Hütte, 45 Minuten vor den Heissen Quellen. Das soll man aber abkochen. Einen Gasherd gibt es zwar, aber keinen Topf. Und aus dem Fluss zu trinken traue ich mich auch nicht. Nach dem Erlebnis letztes Jahr in Rotorua bin ich vorsichtig geworden. Auch hier kommt ja Wasser aus mineralischen Thermalquellen in den Fluss.

Völlig nass und kalt komme ich an und trinke erst mal ein Fass leer. Mit einem Bier in der Hand gehe ich dann aber noch mal in den Hot Pool zum Aufwärmen, heute ohne Sternenzelt über mir. Es hört nicht auf zu regnen und so bringe ich mein Zelt in einen Unterstand, wo es wenigstens trocken ist. Die Vögel der Nacht rufen mich in den Schlaf. Ob darunter wohl auch ein Kiwi ist? 

 

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Mangatutu Hot Springs

Ich wache wieder früh auf, habe Kopfschmerzen. Die Umstellung von den Tropen von 30°C auf Normaltemperatur macht sich bemerkbar. Dazu noch der Regen und das nasse Zelt. Ich habe schlecht geschlafen. Erst mal ins warme Wasser, vielleicht hilft das. Zurück Frühstücken und Wäsche noch mal aufhängen. Es ist jetzt mehr geworden. Das nasse Bettzeug und Zelt kommen noch dazu. 

4 Israelis haben sich mitten auf dem Weg breit gemacht. Gestern Abend bin ich erst mal im Dunkeln über die Zeltschnüre gestolpert. Unglaublich. Heute morgen hauen sie erst mal mächtig auf den Putz. Ich habe echt nichts gegen andere Nationalitäten und man kann nicht alle Menschen eines Landes in einen Topf stecken. Aber soviel Rücksichtslosigkeit habe ich selten erlebt. Hier gibt es eine sehr große Freiheit. Man kann alles machen. Solange man andere dabei nicht stört. Die Gäste aus Israel haben hier leider einen sehr schlechten Ruf bei allen. Und sie tun auch alles dafür.

4 Deutsche kriegen ihren Campervan nicht gestartet. Ich versuche zu helfen. Dafür bekomme ich eine Kopfschmerztablette. Meine habe ich im Nachttischschränkchen auf Aitutaki neben der Bibel vergessen. Aber mein Starthilfekabel funktioniert wieder nicht. Ich entsorge es jetzt endgültig. Ein anderer kann ihnen helfen. Aber die Tablette wirkt bald.

Noch mal Einkaufen, Mittag und dann kann ich die Wäsche abnehmen und zusammenpacken. Ich mache mich auf die 3stündige Fahrt zu den Mangatutu HeißeHeißen Quellen, wo ich 18.30 ankomme. Ich bin allein auf dem großen Zeltplatz. Nur ein paar Kaninchen hüpfen umher. Später entdecke ich noch ein anderes Auto, wahrscheinlich Angler oder Jäger.

Zelt aufbauen und was zu Essen machen. Und das erste mal frische Feijoa! Madlen hat Recht! Dazu ein Bier, was ich mit runter zu den Hot Pools nehme. 2 Pärchen sind schon da. 2 Russen, wahrscheinlich die Jäger, kommen noch. Unter dem Sternenhimmel im 37°C warmen Wasser  - Wellness pur! Am Horizont geht Venus unter und Orion betritt die Bühne des Himmelstheaters. Was für eine grandiose Vorstellung! Als eine Sternschnuppe durch den Nachthimmel schweift wünsche ich etwas sehr Wichtiges für meine Lieben zu Hause. Und ich nutze die Gelegenheit, zum Zelt zurückzugehen. Das Licht der Sonne, vom vollen Mond reflektiert, begleitet mich und erleuchtet meine Träume...

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Taupo - meine Liebe

Heute ist grosser Waschtag. Aber zuerst in den 35°C warmen Bach. Ganz früh stehe ich auf und fahre im Dunkeln durch die Stadt. Danach ab in den Waschsalon, Wäsche aufhängen, Frühstücken und noch mal Einkaufen fahren. Und dann kann ich die Wäsche auch gleich wieder abnehmen, denn es fängt an zu regnen und hört auch vor morgen früh nicht wieder auf. Also Schlafen, Blog schreiben, Chatten und dem Regen zuhören. Und dann geh ich noch mal ins warme Wasser. Das Wetter schreit direkt danach. Sonst mach ich das abends nicht, zu viel Party, Alkohol und Sex. Die Überreste sieht man am nächsten Morgen: leere Flaschen und Unterwäsche. Ich gehe aber wieder hoch hinter den Zaun, da hab ich meine Ruhe und nur den kühlen Regen von oben im warmen Wasser. 

Mein Zelt ist nicht wasserdicht! Alles pitschnass. Die Nacht wird unruhig  ...

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Zurück in Aotearoa

Es ist kalt im Flugzeug. Bei Jetstar ist die Heizung wohl nicht im Flugpreis inbegriffen. Ich hab zwar eine Jacke an, aber kurze Hosen. So friere ich ganz schön als ich mich über 3 Sitze hinweg ausstrecke. Der Flieger ist nicht voll. So schlafe ich die 3 1/2 Stunden bis die Lichter von Auckland zu sehen sind. Eine Sternschnuppe fliegt durch den noch jungen Morgenhimmel. Danke Neuseeland für die nette Begrüssung! 

Die Einreise ist problemlos, obwohl ich als Deutscher nicht durch die e-Paß-Schleuse gehen kann, sondern von einem Beamten ein neues 3monatiges Visum per Stempel bekommt. Wegen irgend so einem blöden Virus, das Neuseeland nicht haben will.

Hier ist es schon Sonntag früh um 5 Uhr. Mir fehlt der Samstag. Den hat mir einer geklaut. Also funktioniert das doch nicht mit dem gegen die Uhr fliegen und nicht älter werden. Von wegen: For ever young. Ist aber nicht schlimm! 

Der Bus kommt gleich und 15 Minuten später bin ich bei meinem Auto, das brav auf mich gewartet hat. Kurz vor 6 Uhr fahre ich in den Sonnenaufgang hinein. Die frische Luft tut gut. Der Sommer geht zu Ende. Der nahe Herbst kündigt sich mit Nebel in den Niederungen an. Noch kann die Sonne ihn vertreiben. Was sie nicht vertreiben kann ist meine Müdigkeit. Nach einer Stunde halte ich bei den Gärten von Hamilton an und mache Frühstück. Dann geht es weiter. Die Augen drohen mir umzufallen. Eine halbe Stunde vor Taupo muss ich noch mal anhalten und mir die Beine vertreten.

Dann schaffe ich es aber bis zu Reid's Farm, baue mein Zelt auf und lege mich in den Schatten zum Schlafen. Und friere wieder. Sind halt nicht 30°C hier, schon gar nicht im Schatten. Ich sortiere ein bisschen meine Sachen im Auto und hole dann weiter  den Schlaf von letzter Nacht nach. 

 

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Rarotonga Tag 8: Frei wie ein Adler (- Rochen)

Heute passiert etwas ganz besonderes für mich. Aber nicht hier, sondern auf Rarotonga.

Am Morgen heisst es fix zusammenpacken. Kurz nach 9 Uhr geht es für mich wieder zurück nach Rarotonga. Queenie holt mich pünktlich um 8 Uhr ab und fährt mich zum Airport. Und ich habe doch tatsächlich etwas vergessen. Liegt in der Nachttischschublade direkt neben der Bibel. Egal.

Die Propellermaschine landet pünktlich und bringt Tagesgäste von Rarotonga,  darunter auch Jana, Magda und Monika, die ich später kennenlernen werde.

Die SAAB 340 hebt ab und unter mir zieht noch einmal die schönste Lagune der Welt vorbei. Sagt zumindest der Reiseführer. Die Bewohner von Bora Bora haben wohl eine andere Meinung. Ist auch egal. Das Korallenriff und die kleinen Inselchen, um die ich noch gestern geschwommen bin, verschwinden langsam aus meinem Blick. Es war eine wunderbare Woche mit unvergesslichen Erlebnissen. 

Nach einer halben Stunde setzt unsere kleine  Maschine  zur Landung in Rarotonga an. Die grünen Hügel  sind heute gut zu sehen. Ich laufe in die kleine Stadt. Ich schaue in 3 Schmuckläden. Ich liebe Shopping! Im 3. Laden habe ich dann endlich Glück. Schwarze Perlen von den Cook Islands müssen es sein.

Ich trinke einen Kaffee und verpasse knapp den Bus. So hole ich mir noch etwas zum Mittag und fahre eine halbe Stunde später entgegen dem Uhrzeigersinn zum Muri Beach. Das dauert auch länger als anders herum. Im Aremango Guest House stelle ich meine Sachen ab und gehe Schnorcheln. Zurück halte ich nach 2 Hamburgern Ausschau, die ich gestern Abend kennengelernt hatte. Sie sassen im gleichen Flieger. Kommen aber nicht. So bestelle ich mir einen Hamburger. Bitte das Wortspiel beachten!

Wieder los zum Schnorcheln. Noch mal zu den Fruits of Rarotonga  - meiner Lieblingsstelle hier. Diesmal habe ich auch wieder Flossen an den Füßen, wodurch ich allerdings manchmal leichte Krämpfe in den Füßen und Waden bekomme, was gar nicht gut ist im tiefen Wasser. Aber die Strömung ist hier einfach ziemlich stark. Da brauch ich Flossen.

Und dann passiert es. Das schönste Geschenk für mich auf dieser Insel: Majestätisch schwingt sich nicht einer, nicht zwei, sondern gleich eine Gruppe von sieben Adlerrochen durch das Meer. Ich muss zweimal zählen bevor ich es glaube. Wie die Adler der Lüfte gleiten sie mit ihren Schwingen scheinbar schwerelos durchs Wasser. Jeder etwa einen Meter groß. Ganz deutlich kann ich die dunklen Punkte auf ihren Rücken sehen. Sie erscheinen scheinbar aus dem Nichts, ziehen an mir vorbei und verschwinden wieder in den Weiten  des Ozeans. 

Ich schwimme noch eine Weile weiter umgeben von hunderten Fischen der verschiedensten Arten. Viele begleiten mich in Richtung Strand, als wollten sie mir Auf Wiedersehen sagen. Diesen Tag werde ich nie vergessen. Er steht für mich in einer Reihe mit meiner Begegnung mit Nessaja im Roten Meer und mit den Delphinen vor Kaikoura. 

Zurück im Hostel packe ich nochmal meinen Rucksackum. Quatsche mit Andi, Jana und einer jungen Ungarin. Mit Magda und Monika, zwei in Schottland lebenden Polinnen, fahre ich zum Airport. Es hat angefangen, furchtbar zu regnen. Das Warten auf den Bus macht keinen großen Spaß. Wir sind erleichtert als er kommt. Mit Vollgas rast er über die unter Wasser stehenden Strassen. Wir sind 3 Stunden vor Abflug am Flughafen. Viel zu früh. Aber sicher ist sicher. Pünktlich um 1.30 Uhr nachts geht es los Richtung Neuseeland. 

Auf Wiedersehen ihr Trauminseln in der Südsee! Es war schön hier. 

 

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Aitutaki Tag 7: Lagoon Cruise

Kristy bringt mir Agave , die sie selbst vom Baum gepflückt hat. Dankeschön! 

Heute will ich mit einem Ausflugsboot durch die Lagune schippern. Um halb zehn werde ich abgeholt. Wir sammeln noch ein paar andere an einem Luxushotel ein. Da will ich heute Abend hin, um mir eine Island Night Show anzusehen. Kostet nichts. Blöd nur das ich es dem Fahrer erzählt habe. Er will mir unbedingt helfen und jetzt einen Platz für mich buchen. Natürlich mit Abendessen. Das kostet dann. Aber man gönnt sich ja sonst nichts. Und es ist mein letzter Abend auf dieser Insel. Wer weiß ob ich jemals wieder komme. Wahrscheinlich nicht. Höchstens mit jemand anderem. Zum Heiraten. Haha.

Ab aufs Boot und los geht's. Wir sind 2 Kanadier in ihren Flitterwochen, 2 Schweden und 4 Amerikaner. Erster Stopp: Akaiami. Hier haben in den 50er Jahren die Flugboote auf ihrer legendären Korallenroute Halt zum Auftanken gemacht. Dafür wurden damals mal fix die Korallen mit Dynamit weggesprengt, damit die Flugzeuge auf dem Wasser landen könnten. Heute undenkbar. 

Weiter geht's zur Timber- oder Holzinsel. Uralte Mahagonibäume wachsen hier. Ein Dschungelspaziergang und einmal um die kleine Insel herum vermittelt viel Wissenswertes. Diese Insel war auch mal Lebrastation für Betroffene. In diesem Zusammenhang wurden ja auch gleich die Hunde von Aitutaki eliminiert. Und es auch heute keine, Im Gegensatz zu Rarotonga. 

Danach bringt uns der Kapitän zu einer Stelle, wo Wasserschildkröten leben. Und tatsächlich können wir Nessaja vom Boot aus sehen. Danach ist Schnorcheln angesagt. Riesige Dickkopf-Stachelmakrelen (Giant Travelly oder Kingfish) tummeln sich im Meer unter unserem Boot. Wahrscheinlich denken die, sie werden gefüttert. Pustekuchen! Ich bin wohl das Futter als ich als erster ins Wasser steige. Schon beeindruckend wie sie mich mit ihren großen Augen beobachten und dabei ihre Mäuler öffnen und schließen. Sicherlich läuft ihnen gerade das Wasser im Mund zusammen, haha. Aber auf dem Boot sind ja noch andere Gäste, auch Frischfleisch darunter. Ein ehemaliger Kollege in Berlin hat immer zu mir gesagt: Gammelfleisch ist doch eigentlich verboten, haha.

Die Korallen sind wunderschön. Riesige Muscheln öffnen und schließen ihren farbenprächtigen Mund und filtern das Plankton aus dem Wasser. So etwas habe ich noch nie gesehen!

Dann werden wir auf einer Sandbank ausgesetzt und dürfen zur nahen Insel durchs knietiefe Wasser waten. Dort wartet ein leckeres Barbecue auf uns. Frisch gegrillter Fisch und ein kaltes Bier! Was will man mehr. Nochmal Schnorcheln und wieder sind die Riesenfische da. Aber ich habe ja gerade gegessen. Die auch?

Das war ein schöner Tag. Und er ist noch längst nicht zu Ende! Duschen, dann bringe ich das Fahrrad zurück und laufe zu der einem Luxushotel. Dort will ich zum Dinner mit anschließender Island Night Show gehen. Man gönnt sich ja sonst nichts. Es fängt an zu regnen und ich suche Schutz unter einer Palme. Neben mir die Ziege tut mir leid. Sie muss im Regen stehen. Ihr Strick ist zu kurz.

Das Abendessen vom Buffet ist lecker. Endlich kann ich mal Taro probieren. Die Wurzeln schmecken eher fad. Die gekochten Blätter sind schon besser, schmecken wie Spinat. Und es gibt noch ein köstliches Dessert  - Kokoseis! Ich platze! Dazu spielen und singen 5 Musiker traditionelle Weisen und Oldies. Krönung ist dann der Auftritt der Eingeborenen. Die Südseeschönheiten in ihren Baströckchen und halben Kokosnusschalen oben rum begleitet von ihren Kriegern im Lendenschurz lassen ihre Hüften schwingen. Das Publikum tobt.

Im Dunkeln mache ich mich unterm Sternenhimmel und begleitet vom halben Mond auf den langen Heimweg. Ich freue mich schon auf diesen Spaziergang, denn ich kann alles Erlebte noch mal Revue passieren lassen und meinen Gedanken nachhängen. 

Daraus wird aber nichts. Bald hält ein Kleintransporter an und will mich unbedingt zur Lodge bringen. Na gut. Der junge Mann hat in dem Restaurant gearbeitet wo ich gerade war. So endet der letzte Tag auf Aitutaki und beginnt die letzte Nacht für mich auf dieser wunderschönen Insel.

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Aitutaki Tag 6: Robinson Crusoe auf einem Paddle Board

Der Tag beginnt mit einem Regenbogen am Himmel und endet mit einem atemberaubenden Sonnenuntergang. Das kann nur ein guter Tag sein!

Heute wird es sportlich. Ich schwinge mich kurz nach Sonnenaufgang auf mein Fahrrad und radle die 10 km Richtung Norden, am Flughafen vorbei zum Ootu Beach. Um 8 Uhr erwarten mich hier Caroline und Steven. Aber erstmal erwartet mich hier ein Regenbogen am Morgenhimmel. Wenn das kein Zeichen für einen guten Tag ist? 

Ich möchte heute auf einem Pedal Board zu ein paar Inseln fahren. Es ist kein richtiges Paddle Board, wo man paddelt, sondern man steht drauf und hat einen Lenker wie beim Fahrrad in den Händen. Und damit lenkt man auch, indem man das Ruder steuert. Und man steht auf einem Stepper, der mit Paddeln verbunden ist. So bewegt man sich vorwärts. Ich war zunächst skeptisch. Wollte eigentlich ein Kajak ausleihen. Gab's hier aber nicht. Nur das eben. Und was soll ich sagen: Es funktioniert! Man hält sehr einfach das Gleichgewicht und kommt gut vorwärts. Es kann sogar noch eine zweite Person mitfahren. So kann man sich abwechseln. Es geht halt etwas in die Beine, macht ordentlich Muskeln. Ich finde es allerdings trotzdem besser als Kajak, wo man nur die Arme braucht.

So fahre ich los zu 3 kleinen Inseln. Vom Board aus kann man gut die Korallen und Fische im klaren Wasser sehen. Vielleicht auch einen Stachelrochen oder sogar Nessaja, die Meeresschildkröte? Beim Schnorcheln ist die Sicht hier nicht so gut. Es ist auch zu flach und ich habe Angst, die Korallen zu berühren  - um sie und auch mich nicht zu beschädigen. An der ersten Insel lege ich an und laufe um sie herum. Das Wasser ist flach und mit dem Board geht das nicht, da die Paddel unten drunter sind. Man braucht mindestens 50 cm. Ich sehe viele neue Fische - Flundern, Aale und an den Felsen klettern Krabben entlang. Dann geht es weiter zur nächsten Insel,  wo ich Mittag mache. Hinter der letzten sind dann auch mehr Korallen, allerdings sehr flach unter der Wasseroberfläche. Das macht es schwierig, mit dem Ding zum Ufer zu kommen. Eigentlich ist dieses Paddelboard nicht gut für diesen Ort geeignet,  schon gar nicht bei Ebbe. Zu groß ist die Gefahr, die Korallen zu beschädigen. Sind eh schon nicht mehr viel übrig und die Farbenpracht ist auch hinüber. Hurrikans und der Anstieg der Meerestemperatur machen ihnen mächtig zu schaffen. Und jetzt komm ich noch mit meinem Paddelboard ...

Dann kommt wieder schlechtes Wetter auf. Ich mach mich auf den Rückweg, um nicht nass zu werden. Vorher sammle ich aber noch 2 große Tüten vor allem Plastikmüll von der Insel ein. Auf halber Strecke muss ich anlegen und einen heftigen Schauer abwarten. Nach 14 Uhr bin ich dann glücklich zurück und schwinge mich wieder auf mein Fahrrad. Am kleinen Laden halte ich an und hole mir wieder einen Hamburger, einen Milchshake und ein Bier. Und wieder Datenvolumen fürs Internet. Das ist echt Betrug hier. Angeblich habe ich 1 GB. Dafür bezahle ich 6 Euro. Nach einem Tag Blog schreiben und 5 Bilder hochladen ist das schon immer gleich aufgebraucht. Vodafone verdient sich an mir dumm und dämlich. 

Duschen und dann zurück zum Laden radeln, denn der Voucher funktioniert nicht. Die helfen mir aber gern weiter und nach einigem Probieren funktioniert es auch. Ich fahre gleich weiter zum höchsten Berg der Insel, der 124 m hoch ist, um den Sonnenuntergang zu sehen. 

Ich muss mich beeilen, denn der ist nicht mehr lange hin. Es geht steil hoch. Klitschnass komme ich oben gerade noch rechtzeitig an. Und ich bereue es nicht. Atemberaubend!

Im Dunkeln geht es zurück. Auf der Hauptstraße fährt wieder ein Auto mit Licht langsam hinter mir her, ich  hab ja keins.  Ich glaube die sind einfach nur nett  und wollen mir heimleuchten. In der Lodge chatte ich noch mit 2 Freundinnen bis mein Datenvolumen wieder aufgebraucht ist.  Mit einem Lächeln im Gesicht schlafe ich ein.

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Aitutaki Tag 5: Nessaja auf Honeymoon Island

Dieser Tag wird ein Abenteuer der besonderen Art. Für heute habe ich ein Wassertaxi gemietet, um auf die kleine Insel Maina und die daneben liegende Flitterwocheninsel - Honeymoon Island - zu fahren. Lucy kommt mit. Fehlt nur noch der Pfarrer,  haha.

9 Uhr soll ich von meiner Lodge abgeholt werden. 9.30 - nichts. Ich fahre zu Queenie nach Hause. Sie hat das ja organisiert und ich habe hier kein Telefon. Sie will anrufen. Ich soll noch warten. Dann kommt sie und sagt, das die Firma gar kein Taxi zu der Insel anbietet. Na toll. Sie versucht zu helfen und ruft woanders an. Ohne Erfolg. Lucy und ich entscheiden uns, auf eigene Faust etwas zu organisieren. Wir fahren mit den Fahrrädern zum kleinen Hafen. Der erste mit einem Boot den ich frage hat leider keine Zeit. Dann sehe ich 3 Typen rumhängen. Fragen kostet ja nichts. Zu spät erkenne ich den Trunkenbold von Sonntag wieder. Der sagt auch ja und 10 Minuten später sitzen wir zu Dritt in einem Boot in Richtung zweier Trauminseln. Unsere Befürchtungen sind aber unbegründet, er ist nüchtern und steuert uns sicher zwischen den Korallenriffen hindurch. Angekommen sind wir auf Maina ganz allein. Viel Zeit zum Schnorcheln, Mittag essen und Quatschen. Ist doch viel besser,  wenn man so ein schönes Erlebnis teilen kann. Lucy freut sich. Und diese Freude kommt zu mir zurück. Geteilte Freude ist doppelte Freude. Ist das nicht magisch? 

Dann kommen doch noch ein paar andere Leute - Bauarbeiter, die mit einer Kettensäge einen Platz ausbauen, wo Touristen auf ihrem Inseltrip verpflegt werden können. Wir flüchten und schwimmen zur benachbarten Honeymoon Island. Und dann sehen wir beide doch tatsächlich Nessaja - eine Meeresschildkröte an uns vorbei schwimmen. Unglaublich! 

Es gibt hier vielleicht nicht so viele Korallen und Fische wie auf Rarotonga, aber andere.  Und der schneeweiße Sand ist einfach einmalig. Und allein auf einer kleinen Insel? Manchmal muss man halt verloren gehen um sich zu finden.

Regenwolken ziehen auf und prasseln auf meinen Rücken  - eine schöne Massage. Der Captain ist auch schon da. Also müssen wir hier nicht inmitten all der Krabben übernachten. Maina wird auch Divorce Island genannt - Scheidungsinsel. Wie praktisch: Hochzeit auf Honeymoon Island und kurz darauf gleich die Scheidung auf Maina.

Lucy gibt ihr Fahrrad ab, da sie morgen weiterfliegt. Ich esse die Reste vom Mittag und dann sitzen wir im Dunkeln noch mit Kristy zusammen. 

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Aitutaki Tag 4: Neue Freunde

Um 5 Uhr klingelt mein Wecker. Ich will hoch auf einen Berg, um von da der Sonne beim Aufstehen zuzusehen. Ist aber etwas bewölkt. Als ich da so stehe, kommt ein Wanderer des Weges. Nein, ein älterer Mann auf seinem Motorroller. Er lädt mich zu sich ein, ich soll doch schon mal zu ihm fahren und auf die Terasse des großen Hauses seiner Tochter gehen. Da hätte ich einen Super Ausblick. Er will nur schnell Brot holen. Albert ist 70, seine Tochter ist in Neuseeland Immobilienmaklerin, so steht das Riesenhaus hier leer. Sein Sohn hat das einzige Tauchunternehmen auf der Insel. Und er scheint einsam zu sein, trotz des ganzen Reichtums und der Paradiesinsel. Ich bin mir nicht sicher, ob ich hier ständig leben möchte. Irgendwann kennt man jeden Menschen auf der Insel, jede Krabbe, jedes Schwein und jeden Baum. Bin ja aus einem Dorf geflohen, weil mir das alles zu eng war. Aber ich komme da immer wieder gerne hin. Zu Besuch.

Ich bekomme einen Kaffee und wir unterhalten uns eine Stunde. Dann kommt ein Handwerker und ich ergreife die Gelegenheit,  mich zu verabschieden. Schnell runter zum Markt, um frisches Obst und Gemüse zu kaufen. Dachte ich jedenfalls. Ich bin um 8 Uhr zu spät dran. Es gibt nur ein paar Gurken. Und Donuts und Pizzaecken, die ich mitnehme. 

Heute ist das Wetter komisch. Drückend heiß und schwül. Ich bleibe die meiste Zeit in der Lodge. Erst am späten Nachmittag traue ich mich raus. Und ich lerne Lucy aus England kennen. Wir sehen uns später noch mal im Laden und wir werden morgen einen wunderschönen Tag zusammen verbringen. Vorher schaue ich mir noch ein uraltes Versammlungshaus der Eingeborenen an. Eigentlich sind es nur ein paar grosse Steine im Busch. Und dann treffen wir uns alle zum Abendessen beim Laden. Ein Medizinstudent aus Aachen, der hier im Krankenhaus sein Praktikum macht und in einer der Lodges wohnt, stößt auch dazu.

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Aitutaki Tag 3: Ganz in Weiß

Sonntag. Der erste Sonntag im Monat! Ein ganz besonderer Sonntag. Aber dazu gleich mehr...

Ich stehe wieder früh auf, um die Sonne am Strand zu begrüßen. Mit dem Fahrrad bin ich schnell da. Und dann fahre ich die Straße  um die Südspitze der Insel entlang. Straße ist übertrieben. Es ist ein Feldweg. Ich muss mächtig aufpassen. Überall sind Löcher von Krabben. Etwa 10 cm im Durchmesser etwa ist ein Loch. Die Krabben selbst sind bis 30 cm groß. Alles was ich bisher gesehen habe sind wohl doch keine Kokosnusskrabben sondern Landkrabben. Hat mir Queenie erzählt. Im Dunkeln möchte ich hier nicht langfahren. Überall huschen die Krabben blitzschnell in ihre Löcher wenn sie mich mit ihren Stielaugen sehen. Nur eine hat sich zu weit von ihrem Loch entfernt. Sie bleibt regungslos stehen und bringt ihre Scheren in meine Richtung in Stellung. Sie oder Ich? Fressen oder gefressen werden?

Der Showdown bleibt aus. Ich gebe nach und suche das Weite. Aber: I'll be back, Baby! Mit mehr Mut!

Um 8 Uhr zurück habe ich genug Zeit, um mich schick zu machen. Für die Kirche. Um 10 Uhr beginnt der Gottesdienst. Heute am ersten Sonntag im Monat sind alle in Weiß gekleidet. Vor allem die Frauen in ihren schicken Kleidern und auf dem Kopf auch einen weißen Hut. Auch viele Männer in schneeweißen Anzügen. Ich nicht. Hab meinen Anzug zu Hause gelassen. Andere Besucher auch. Macht aber nichts. Wir werden alle freundlich begrüßt und willkommen geheißen. Viele nicken mir zu. Einer reicht mir sogar die Hand. Später geht er dann mit den Klingelbeutel rum.

Und dann kommt die Gänsehaut, wenn die Gemeinde ihre wunderschönen Gesänge anstimmt. A Capella und mehrstimmig schallt es durch die älteste Kirche der Cook Inseln. Und mein Blick schweift durch die weit offenen Kirchenfenster hinaus aufs Meer. 

Die Predigt ist eher langweilig, meistens auch in der Sprache der Menschen hier. Englisch ist auch für die nur 2. Sprache. Danach sehe ich noch kurz eine deutsche Familie mit einem kleinen Mädchen. Die kenne ich aus dem Flieger und hab sie auch schon auf Rarotonga getroffen. Sehr nette Leute! Einer kleinen Katze hole ich etwas Wasser, sie scheint mir unter der Hitze zu leiden. Aber sie will wohl lieber etwas zu fressen. Der Supermarkt hat heute aber zu.  

Zurück ein kleines Mittagessen und dann will ich die Insel erkunden und vor allem Schnorcheln gehen. Ich fahre in Richtung Flughafen. Dort soll dafür der beste Platz sein. Ja. Ganz schön. Aber nicht zu vergleichen mit Rarotonga, besonders der Fruits of Rarotonga - Platz. Dann noch zu einem schönen Strand zum Schwimmen und in der warmen Badewanne liegen. Die Strände sind hier schneeweiß. Aber halt kein guter Platz zum Schnorcheln. Vorher wollte ich noch einen Kaffee trinken und halte an einer Gaststätte an. Die haben aber keinen Kaffee. Nur kaltes Bier. Na wenn's unbedingt sein muss. Kaum komm ich raus, werde ich von 3 Kerlen an ihren Tisch gerufen. Sie haben schon ordentlich einen sitzen. Und dann geht das blöde Männergequatsche los. Nur schnell weg hier, bevor sie mir neben selbstgefangenen Fisch und Holzschnitzereien vielleicht noch eine Frau von hier verkaufen. Einen von den dreien werde ich am Dienstag noch mal wiedersehen...

Und ich treffe noch mal die Familie mit dem kleinen Kind.

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Aitutaki Tag 2: Zu Gast bei der Queen

Der Tag beginnt entspannt. Um 10 Uhr werde ich von Queenie abgeholt. Aus der Nachbarlodge kommt noch Peter, ein Engländer in meinem Alter mit, der hier für eine Firma arbeitet, die Unterseekabel verlegt. Er will sich ein Mietauto holen. Mir reicht ein Fahrrad für die kleine Insel. Queenie fährt uns über die ganze Insel, zeigt uns alles und beantwortet geduldig alle meine Fragen. Erster Stopp: Fahrradverleih. Ich bekomme mein Fahrrad für 9 Euro am Tag, lasse es erst mal stehen. Wir fahren weiter. Peter bekommt sein Auto. Dann fährt Queenie mit mir zum Bootscharter, wo ich für Dienstag bis Donnerstag verschiedene Sachen buche. Der Geldautomat am Flughafen spuckt etwas aus und ich kann die Unterkunft bezahlen. 

Ich hole mein Fahrrad ab und radle zurück. Entgegenkommende, meist Motorroller fahrende Einheimische nicken mir freundlich zu. Auch die Menschen,  die vor ihren Häusern sitzen. Ich fühle mich wohl und willkommen. 

Überall sehe ich Gräber. Wie schon auf Rarotonga werden die Verstorbenen nicht auf Friedhöfen begraben, sondern auf ihren eigenen  Grundstücken, wo sie gelebt haben, bei ihren Familien. Mir gefällt dieser Gedanke. Ich weiß, in einer Großstadt wie Berlin undenkbar, aber auf dem Land? Gleich kommen wieder alle möglichen Bedenken. 

Die Menschen haben hier einen ganz anderen Umgang mit dem Tod, mit Verstorbenen. In unserer Welt ist der Tod weitestgehend ein Tabuthema. Er erinnert uns nur allzusehr an unsere eigene Sterblichkeit. Dabei gehört der Tod doch zum Leben wie auch die Geburt! Wir sind auf dieser Erde nur eine relativ kurze Zeit zu Gast, gemessen am Maßstab des Universums. Lasst uns das Beste daraus machen! Nutzt diese Zeit! Macht, was ihr schon immer mal machen wolltet! Lebt Euer Leben! Nicht was Andere von Euch erwarten. So macht es Sinn. Dafür sind wir da. Ich  wünsche Allen von ganzem Herzen ein Gutes Leben!

Wenn mein Leben auf dieser Erde morgen vorbei wäre, es wäre nicht schlimm. Ich hatte ein gutes Leben. Mit allen Höhen und Tiefen. Ich bin dankbar für jeden Augenblick! Und wenn es dann soweit ist,  möchte ich bitte ein Dach über meinem Kopf, damit ich nicht nass werde. Viele Gräber haben hier nämlich ein solches Dach. Und die werden auch mal ganz praktisch genutzt. Z.B. zum Wäsche aufhängen oder für ein Picknick im Schatten. Und ist das nicht toll, wenn man da unten liegt zu sehen, was die neueste Mode ist und vor allem, das es meinen Lieben gut geht ...

Es ist schon Mittag und auf dem Markt gibt es nichts mehr. Ok. Dann halt wieder Instant Nudeln zum Mittagessen. Sally, die Housekeeperin, begrüßt mich freundlich. Sie hat mein Geschirr weggeräumt und das Bett gemacht. Muss sie doch nicht. Kann ich doch alleine. Bin ja schon groß! Und sie will unbedingt die Handtücher wechseln. Ich aber nicht, hab sie ja erst einmal benutzt. Sie  sagt mir, wo ich Früchte im Garten finde, Limetten und Sternfrucht. Und  Noni vom Nonibaum. Der Saft soll gut für und gegen Alles sein. Sie lässt noch Bananen für alle da. Danke! Am späten Nachmittag fahre ich dann zurück zum Hafen, hole mir einen Hamburger und Pommes und ein Bier, setze mich ans Wasser und schau den Anglern zu. Und dann der Sonnenuntergang! Dazu spielt die Band aus der nahen Hafenbar Elton Johns "Don't Let the Sun Go Down on Me". Grandios oder kitschig?

Und in der Bar geht dann die Party richtig los. Die Inselschönheiten haben sich noch schöner gemacht und schwingen gekonnt das Tanzbein. Ich schaue ein bisschen zu und mache mich dann im Dunkeln auf den Heimweg. Nur ein Ferkel läuft vor mir auf der Straße und sucht auch ein Bett. Grunz. Ich hab kein Licht am Fahrrad. Lange fährt ein Auto langsam hinter mir her. Als ich abbiege, ruft eine Frau daraus fröhlich Kia Orana!

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Rarotonga Tag 7 / Aitutaki Tag 1: Die schönste Lagune der Welt

Bevor es heute nach Aitutaki weiter geht will ich noch mal mit Johannes zum besten Schnorchelplatz von Rarotonga gehen. Vorher hole ich aber noch ein paar Kokosnüsse von der Palme und schlachte eine. Bananen hinterm Haus pflücke ich auch von der Staude.

Wir laufen eine halbe Stunde am Strand entlang. Und dann sehe ich wieder hunderte farbenprächtige Fische. Mit Flossen an den Füßen komme ich auch gut gegen den Wind an. Wieder sind viele Hunde am Strand. Alle freundlich. Einer hat nur ein Auge. Er bekommt eine Extra-Streicheleinheit von mir. Dann zurück. Duschen, Mittag essen, Sachen packen und raus auf die Straße zum Bus. Der kommt aber nicht. Aber Hannah's Freund Woody. Erst fährt er an mir vorbei, dreht dann aber wieder um und fragt wo ich hin will. Und er bringt mich zum Airport. Danke dafür! 

Ich gehe noch mal kurz einkaufen für die kleinere Insel und checke dann ein. Alles völlig unkompliziert. Kein Sicherheitscheck und so. Pünktlich 15.30 rollt die SAAB 340 los und nach 30 Minuten Flug sehe ich das Korallenriff, das Aitutaki umschließt. 

Wir überfliegen die Lagune, drehen um und landen auf der viel zu langen Landebahn. Die haben die Amerikaner 1942 während des 2. Weltkrieges gebaut, als die Deutschen auf Samoa waren und befürchtet wurde, das der Krieg von Japan aus bis in den Südpazifik vordringt. Tat er aber nicht. Es gibt auch noch eine zweite Landebahn, die aber nicht mehr genutzt wird und verfällt. Ja, und als die Amerikaner weg waren hat es nicht mehr lange gedauert bis die ersten Reisenden kamen und eine perfekte Infrastruktur vorfanden. 

Ich werde von Des Clarke, dem Ehemann von Queen Manarangi Tutai kurz "Queenie", erwartet. Sonst macht sie das persönlich, aber heute musste sie zu einer Versammlung. So bekomme ich auch keinen Blumenkranz umgehängt. Ich hatte schon meinen Strohhut abgenommen als ich sah, das die anderen Passagiere einen bekommen...

Mit einem alten Jeep holpern wir über die Insel. Des ist schon über 50 Jahre hier und erzählt viel von früher. Seine Frau ist eine von 3 Stammesältesten auf Aitutaki. Sie besucht mich später. Das Haus liegt in einem schönen Garten. Es gibt noch 3 weitere. In jedem ist Platz für 5 Personen. Ich laufe runter zum Hafen. Auf der Insel gibt es keine Hunde. Dafür grunzt an jeder Ecke ein Schwein im Garten. Und massenhaft Landkrabben. Meine Nachbarin - Krissy aus Iowa in den USA sagt noch kurz Hallo und dann gehe ich auch schon schlafen. 

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Rarotonga Tag 6: Sonne!

Endlich wieder ein grandioser Sonnenaufgang kurz nach 6.30! Johannes hat den Vorschlag gemacht, ein Kajak zu mieten. Das machen wir dann auch. Und es wird ein wunderschöner Tag in der Lagune. Wir fahren zu den kleinen Sandinseln vor dem Riff. Auch ein heftiger Regenschauer kann uns nicht schrecken. Beim Paddeln wird man eh nass, warum soll man sich da unterstellen? Bevor wir zur letzten kleinen Insel paddeln, holen wir uns erst noch an der Tankstelle ein Bier. Damit stossen wir dann auf der Insel auf diesen schönen Tag an. Johannes bleibt noch bis Sonntag, ich fliege morgen nach Aitutaki. 

Was ich danach gemacht habe, weiß ich nicht mehr. Heute ist auch schon Samstag und ich bin seit gestern auf Aitutaki. Ich erinnere mich, das ich mir wieder eine Kleinigkeit zum Abendessen beim Nachtmarkt geholt habe und dann den Bus zum Wasserfall genommen habe. Im Laden hole ich mir wieder leckeres Eis, diesmal nur 2 Kugeln. Es ist aber genau soviel wie die 3 Kugeln von gestern, wieder in einer Minitüte. Dann kommt die Dämmerung und auf dem Rückweg wird es dunkel. Wieder an der Strasse warte ich vergeblich auf den Bus zurück, bevor mir einfällt, das der letzte gegen 17 Uhr gefahren ist, zumindest in diese Richtung. Das war vor 3 Stunden. Auf der Insel fährt ein Bus die 32 km rundherum im Uhrzeigersinn und braucht dafür 50 Minuten. Ein anderer fährt entgegen dem Uhrzeigersinn. Den wollte ich nehmen, um auf dem kürzesten Weg zurück zu kommen. Der andere umrundet die Insel einmal und macht noch eine Pause unterwegs. So warte ich eine Stunde bis er wieder vorbei kommt. Gegen 21 Uhr bin ich dann zurück und gehe auch bald schlafen.

Ach ja, der Wasserfall. Vergiss es! Eine reine Baustelle, alles zubetoniert. Wenn ich Bilder von vorher sehe, zum heulen. Wahrscheinlich wollen sie nicht, das man das sieht und haben deshalb so strenge Absperrungen.

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Rarotonga Tag 5: Regen und Sonne

Wieder weckt mich das Prasseln des Regens. Eigentlich wollen Johannes und ich heute zu einem Wasserfall laufen. Ob das was wird?

Morgenschnorcheln - aber es gibt nicht viel zu sehen. Die Sicht unter Wasser ist schlecht. Gegen 11 Uhr fahren wir los Richtung Wasserfall , per Anhalter auf der Ladefläche eines Kleintransporters. Die junge Frau lädt unterwegs noch ihre Cousine ein, aber nicht auf der Ladefläche. Und dann sind wir auch schon da. Auf einer matschigen Schotterstrasse geht es in Richtung der Berge vorbei an dem halb fertig gebauten noblen Sheraton - Hotel. Die grossflächigen Rohbauten werden von der Natur zurückerobert, nur eine Kuh grast zwischen den Wohnblocks. Eine Investruine wie der Großflughafen Berlin-Brandenburg  BER. Da grasen glaube ich aber (noch) keine Kühe.

Die Straße zum Wasserfall ist gesperrt, da dort gebaut wird und der ganze Weg quer über die Insel wegen des schlechten Wetters unpassierbar ist. Wir gehen trotzdem. Bis hinter die erste Absperrung. Dann hören wir die Bauarbeiter und drehen um, da uns vorher schon einer abgesprochen hat, das die Straße gesperrt ist. Schade, muss ich wohl nach Feierabend noch mal herkommen. 

Im Imbiss Fisch&Ships und im kleinen Supermarkt nebenan 3 Kugeln Eis in einer Miniwaffel, die gleich anfangen zu tropfen. Und dann fängt es auch an zu regnen, nein zu schütten. Wir warten auf den Bus. Und der kommt früher als gedacht. Und ich noch das Eis in der Hand! No icecream in the bus! - höre ich den Fahrer rufen. Also ab damit in die Mülltonne. Oh, wie schade! Aber 2 Kugeln habe ich geschafft! 

Nachmittags mache ich eine schöne Wanderung durchs Dorf bis zu der Stelle, wo von hier im 14. Jh. 7 Kanus aufgebrochen sind, um Neuseeland zu besiedeln. Unterwegs entdecke ich noch wunderschöne Blumen, die berüchtigten Kokosnusskrabben und eine reife Papaya, die ich pflücke. Später auf dem Nachtmarkt nur eine Kleinigkeit  - Crepes mit in Likör marinierten Ananas und Kokoscreme gefüllt. Lecker! 

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Rarotonga Tag 4: Regen

Heute wecken mich nicht die Hähne mit ihrem Geschrei sondern ein heftiger Regenschauer. Also nichts mit tollem Sonnenaufgang. Nach dem Morgenkaffee fahre ich 5 Minuten mit dem Bus wieder zu dem Strand von gestern. Ich könnte auch laufen. Aber da es immer wieder regnet ... Mit mir warten noch 2 andere Deutsche aus dem Allgäu auf den verspäteten Bus. Das Wetter bringt wohl auch den Fahrplan durcheinander. Die beiden wollen zu einem anderen Strand. Der, wo ich hin will hat ihnen nicht gefallen. Mir schon. Sie sind von den Malediven besseres gewöhnt. Typisch deutsch halt, immer am meckern. Ich bin schon zufrieden, wenn sich auch nur 1 Fisch die Ehre gibt, mich in seiner Welt zu begrüßen. 

Das Meer wird immer rauer, der Wind nimmt zu und es kommt wieder Regen auf. Vielleicht sollte ich doch nicht immer allein Schnorcheln gehen? Heute komme ich jedoch wieder gut zurück zum Ufer. Es regnet und ich habe keine Lust, am Strand lang zurück zu laufen. So gehe ich der Strasse entlang und strecke den Daumen raus. Es hält auch einer an, genau als ich an einem Stand mit leckeren Donuths vorbei komme, über dem ein großes Schild thront: "Möge Gott dich segnen!" Bitte auch den Fahrer des Kleintransporters, der angehalten hat. So komme ich trockenen Fusses direkt bis zum Hostel. Frühstück und dann schreibe ich 2 Postkarten. Für die jüngeren Leser: das sind bunte Papierbilder auf deren Rückseite man etwas schreiben kann, eine Briefmarke draufklebt (die man vorher bei der Post kauft, fragt mich jetzt bitte nicht was eine Post ist!), sie in einen Kasten, den Briefkasten, wirft und die durch magische Hände im Briefkasten des Empfängers landen. Aber nur wenn man nicht vergisst,  dessen Adresse mit darauf zu schreiben. Und warum das Alles? Fragt doch eure Großeltern! 

Da es nicht aufhört zu regnen, fahre ich in die Stadt zum Einkaufen. Ich hole mir endlich Butter, Marmelade und Wein fürs Frühstück, also nicht den Wein. Dann noch ein bisschen Bummeln, auf dem Markt, wo heute nur ein paar Stände auf haben, Mittag essen und einen leckeren tropischen Smoothie trinken. Ein guter Kaffee und noch mal schnell in den großen Supermarkt  eine Gurke kaufen. Und dann kommt auch schon der Bus. Zurück die Sachen auspacken und dann treffe ich Johannes aus Erfurt, der gerade angekommen ist. 2 Thüringer in der Südsee! Er lebt schon seit einigen Jahren in Australien. Abends sitzen wir gemütlich bei einem Bier.

Ich gehe noch mal Briefmarken kaufen und nebenan zur Tankstelle Bier und eine Papaya holen. Die ist wirklich lecker, reif vom Baum. Jetzt weiß ich auch was das für ein Baum bei mir im Hostelgarten ist! Ausserdem entdecke ich noch Stern- und Passionsfrüchte, die ich frisch pflücke und vernasche. 

Heute ist wieder Nachtmarkt im Ort. Sind aber nicht so viele Stände da. Weil es in der Woche ist oder wegen dem Wetter? Ich habe auch keinen großen Hunger, hatte ein reichliches und spätes Mittagessen. So hole ich mir nur eine Portion marinierten rohen Fisch, was wirklich sehr gut schmeckt. Mit reichlich Bier kann der Fisch dann auch noch mal schwimmen. In meinem Bauch.

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Rarotonga Tag 3: Sonne oder Regen?

SONNE !

(und später auch ein heftiger Regenschauer) 

Wieder wecken mich die Hähne und nicht der Wecker noch vor Sonnenaufgang. Mit einer Tasse Kaffee in der Hand gehe ich zum Strand und warte auf die Sonne. Die lässt aber etwas auf sich warten bevor sie aus den Wolken am Horizont emporsteigt. Dann wird es aber ein meist sonniger Tag. Noch vor dem Frühstück hole ich meine Schnorchelsachen und sage den Fischen Guten Morgen. Leider verstehe ich kein Meerisch, so weiss ich nicht was sie mir antworten. Aber es ist wohl etwas wie: Kia Orana! Willkommen in unserem Schwarm. Und tatsächlich: ich treibe regungslos in einem Schwarm von Hunderten etwa 50 cm langen silbernen Fischen mit einem gelben Streifen an der Seite. Ich weiss nicht wie die heißen, ist denen glaube ich auch ziemlich egal. Ich fühle mich geborgen. Sie haben keine Angst vor mir und ich nicht vor ihnen. In der Menge fühlen sie sich sicher. Dagegen gibt es farbenprächtigere Einzelgängerfische, die nervös umherschwimmen und schnell Reisaus nehmen. Wie bei den Menschen halt auch. Ich bevorzuge den ruhig dahintreibenden Schwarm. 

Dann mache ich mir Frühstück und relaxe nach dem Mittag in der Hängematte. Hoffentlich fällt mir keine Kokosnuss auf den Kopf. Und wenn doch, wer hat die härtere Schale? Kein Scherz: ich hab schon 2 fallen gesehen, knapp neben die Hängematte, in der gerade auch jemand lag.Im Garten gibt es tropische Früchte, Avocados, Kokosnüsse, Limetten und 2 andere Früchte, die ich nicht kenne. Die Limetten mach ich mir in den Tee. Dann lerne ich Leena, eine junge Frau aus Finnland kennen. Sie ist auch hier im Hostel. Also sind wir hier zu siebent.

Ein Spaziergang durchs Dorf und Blick in die Läden schließt sich an. Alles sehr teuer hier. Ich kaufe besser morgen im Hauptort im Supermarkt etwas ein. Ausserdem ist von morgen bis Donnerstag wieder der Nachtmarkt hier wo es leckere Sachen zu verkosten gibt. Und dann  habe ich ja noch mein Trockenfutter. So kaufe ich nur 2 Postkarten. Im Nachbarladen gibt's grad keine Briefmarken, morgen erst wieder. Na mal abwarten. An der Tankstelle nebenan ein kühles Bier für 3 Euro. Man gönnt sich ja sonst nichts. 

Dann ist die Sonne weg. Der Himmel ist bewölkt. Ich schau noch mal nach den Fischen ...

Dieses mal will ich zum besten Schnorchelplatz, wo gibt um diese Insel herum. Dort sollen auch Meeresschildkröten und Haie rumschwimmen. Leena kommt mit. Es sind ca. 2km der Strasse entlang. Der Bus kommt gleich, aber an der Tankstelle nebenan fragen wir jemanden ob er uns mitnimmt. Er will zwar zurück in die andere Richtung, bringt uns aber mal fix zu dem Cafe Fruits of Rarotonga, wo wir schnorcheln wollen. Cool man!

Und dann tauchen wir ein in eine magische Unterwasserwelt. Das toppt noch mal den schon faszinierenden Platz vor unserem Hostel. Viel mehr und farbenprächtigere Korallen und wieder andere Fische umgeben uns. Keine Schildkröten und Haie. Unser Fahrer meinte, wir sollen sie mit Brot anlocken. Das mag ich nicht. Wenn sie kommen wollen, dann werden sie schon kommen. 

Zurück laufen wir am Strand entlang,  etwa eine halbe Stunde. Und dann reden wir noch ein bisschen über Aitutaki, wo Leena morgen hinfliegt. Ich am Freitag.  

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Rarotonga Tag 2: Regen im Paradies

Nach 11 Stunden Schlaf wache ich um 5 Uhr auf. Das war auch nötig. Bald gehe ich zum Strand, will den Sonnenaufgang sehen. Daraus wird leider nicht viel. Es ist bewölkt und fängt an zu regnen. Na dann ist wohl die einzige Möglichkeit damit ich nicht nass werde, zum Schnorcheln in den Ozean zu tauchen!

Das mache ich dann auch. Mich begleitet ein Hund zur Insel. Der ist mir gestern schon aufgefallen. Er stakst durchs Wasser und versucht, Fische zu fangen. Lange ist er erfolglos, später am Strand sehe ich ihn dann doch einmal zuschnappen und kauen. Sachen gibt's! Vielleicht kann Madlen das auch Momo und Kappa beibringen, dann hätten wir immer frischen Fisch. Und wieder sehe ich viele interessante Fische. Hier gefallen sie mir auch viel besser als in einem Hundemaul oder auf einem Teller. 

Am Nachmittag nochmal Schnorcheln, dann hört der Regen auf. Lovi kommt und nimmt mir mein Geld ab. Also ich bezahle für die Unterkunft. Sie unterhält sich noch eine Weile mit mir. Eine Tochter von ihr ist angehende Lehrerin, die andere kümmert sich wohl hier ums Hostel. Wir verstehen uns gleich gut. Dann lerne ich noch ein paar Mitbewohner kennen. Generell ist es total leer hier. Ok, ist wohl keine Hauptsaison sondern Regenzeit hier, was ich ja heute gemerkt habe. Lovi macht aber auch den blöden Virus dafür verantwortlich. So sind 2 Amerikanerinnen, eine Deutsche und 2 deutsche Jungs hier, alles junge Leute. Dann wohl noch eine andere junge Frau.

Ich werde müde und lege mich ein bisschen hin. Bloß nicht lange schlafen! Um 17 Uhr beginnt der Nachtmarkt hier gleich nebenan, obwohl noch lange nicht Nacht ist. Etwa 20 vor allem Essensstände bieten heute und von Dienstag bis Donnerstag alle möglichen Leckereien an. Eine sehr gute Gelegenheit, einheimische Speisen zu probieren. Geröstete Kartoffeln und Bohnen mit einer kräftigen Sosse und Apfelmus obendrauf (wow!), ein Bananenpudding mit Kokosnusssauce (3×s in der Mitte?) und eine leckere Gingerlimonade - ein Abendessen wie für einen Inselkönig!

 

 

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Rarotonga Tag 1/Teil2

Die Zeit geht weiter. Auch in der Südsee. Nur etwas langsamer ...

Nach 3 Stunden Schlaf und einem Kaffee gehe ich zum Strand, erst mal in die falsche Richtung. Sind nur 50m durch den Garten mit Hühnern. Komisch, mehr Hähne als Hennen, wie im richtigen Leben. Die Mädels sind wohl gerade shoppen. Am Strand begrüßt mich die aufgehende Sonne. Fische springen aus dem Wasser, wollen wohl auch die Sonne begrüßen? Oder mich?

Nach einer Morgendusche und ohne Frühstück nehme ich kurz nach 7 Uhr den ersten Bus in Richtung Hauptort der Insel. Der Bus braucht 50 Minuten, um die Insel einmal zu umrunden. Nach 30 Minuten bin ich beim Samstagsmarkt angekommen. Aus sicherer Quelle (Danke Anni!) weiß ich, das man sich hier mit frischem Obst und Gemüse zu erschwinglichen Preisen eindecken kann. Aber erst mal hole ich mir ein Sandwich zum Frühstück. Dazu gibt es eine frische Kokosnuss zum Trinken in die Hand. So schlendere ich über den Markt, kaufe frische Eier und Bananen und ein richtig gutes Brot! Viele exotische Früchte und Gemüse kenne ich leider nicht. Ich will hier ja auch nicht kochen, obwohl es im Hostel eine gut eingerichtete Küche gibt. Bald bin ich fertig und da kommt auch schon ein Bus. Mit der Kokosnuss in der Hand halte ich ihn einfach an der Strasse an. Feste Haltestellen gibt es nicht. 

Nach 2 Stunden bin ich wieder zurück und will nun endlich ins mehr! Äh, "Meer"!

Und was soll ich sagen? Unzählige bunte Fische in allen Farben schwimmen gemeinsam mit mir. Ich schwimme ein ganzes Stück raus bis zum Riff. Dieses umgibt die ganze Insel und schützt sie vor den rauen Ozeanwellen. Dort draussen gibt es allerdings nicht viel zu sehen und auf die andere Seite ins offene Meer traue ich mich nicht. Wer weiss, wann das nächste Festland kommt! So finde ich die besten Schnorchelplätze voller Fischschwärme rund um eine kleine Insel. Diese ist aus Vulkangestein. Es gibt noch 3 andere in der Lagune, die nur aus Sand bestehen. Die werde ich auch noch mal erkunden. Alle Inseln sind mit Palmen und blühenden exotischen Pflanzen bewachsen. 

Am Nachmittag mache ich das ganze noch mal. Der Meeresboden ist voll mit Seegurken, vielleicht mache ich mir heute Abend Gurkensalat, haha Leider  habe ich meine neuen Barfußschuhe im Auto in Auckland vergessen. Zu dumm! Gerade bei Ebbe muss man ein Stück hinaus und zurück  laufen, um Schnorcheln zu können. Und am Nachmittag passiert es dann. Kurz vor dem Strand trete ich in einen spitzen Stein oder eine spitze Koralle. Diese bohrt sich tief in meine rechte Ferse. Langsam ziehe ich sie heraus. Das Blut fliesst. Nur gut, das es keine Haie in der Lagune gibt! Gibt es doch nicht? Oder? Zusammen mit meinen anderen Wunden, die bei ständigem Salzwasserbesuch nicht heilen wollen, nun auch das noch. Von den Badelatschen hatte ich Blasen auf dem Spann und mein linkes Knie hatte ich mir in Taupo an einem Felsen aufgeschürft, als ich zu den Maori - Felsgravuren geschwommen bin. Und ein Finger ist noch von einer Gartenschere aus Christchurch lädiert. Hauptsache das entzündet sich alles nicht noch weiter und heilt bald ab. Ach, wie ist das schön, alle meine Schmerzen hier mal kundzutun und loszuwerden! Tut schon gar nicht mehr so weh. Beileids- und Mitleidsbekundungen nehme ich trotzdem sehr gern über die Kommentarfunktion hier entgegen! Für Spenden bitte einfach nach meiner Kontonummer fragen.

Da die letzte Nacht sehr kurz war, fallen mir gegen 18 Uhr die Augen zu und ich gehe zu Bett.

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Rarotonga Tag 1/Teil1: Ich sitz in einer Zeitschleife fest!

Es ist immer noch der 22. Februar! Heute erlebe ich den Samstag noch einmal. Ich bin 20 Uhr abends am Samstag von Neuseeland losgeflogen und auf Rarotonga um 0.30 Uhr in der Nacht von Freitag zu Samstag angekommen. Die Cook  Islands liegen ganz zuletzt kurz vor der Datumsgrenze, bei Ihnen beginnt und endet der Tag zuletzt auf unserer Erde. Zu Neuseeland sind sie also 23 Stunden hinterher, zu Deutschland immer noch 11 Stunden. 

Und nun meine Idee: wenn ich ständig gegen die Uhr fliege, dann werde ich niemals alt!

Aber will ich das denn?

Der Flug verging wie im Flug. Die ersten 2 Stunden habe ich ein bisschen im Reiseführer gelesen, danach etwas geschlafen, sogar fast die Landung verschlafen. War aber eh dunkel, also nichts von den Korallenriffen zu sehen. Und ich vergesse meine Trinkflasche und das Sandwichpaket im Flieger. 

Letzteres ist auch gut so. Denn die Insulaner hier haben fast so strenge Einfuhrbeschränkungen wie Neuseeland, Pflanzen und tierische Produkte sind tabu. Aber erst mal werden alle von einem Ukulele spielenden älteren Herrn begrüßt. Kia Orana!

Danach ist der Biosecurity - Mensch nicht mehr so freundlich zu mir. Ich habe alles wahrheitsgemäß angegeben, natürlich die Sachen pflanzlichen Ursprungs wie Nüsse und Möhren. Hab ne ganze Menge mit, da alle gesagt haben, das es hier unwahrscheinlich teuer ist. (Fast) alles wird aus NZ hierher gebracht. Er nimmt meinen ganzen Rucksack auseinander. Alles muss raus! Ich sehe schon mein ganzes Essen verschwinden und mich den Hungertod sterben!

Alles Quatsch! Erstens nimmt er nur die frischen Möhren an sich und packt alles verarbeitete Zeug wieder ein. Nur bei meinem Kaffeeweisser-Milchpulver wird er stutzig und ruft noch eine Kollegin hinzu. Sieht aber auch verdammt schneeweiß aus. Und zweitens werde ich bald feststellen, das man sich auf dieser Insel doch etwas zu Essen kaufen kann und auch zu erschwinglichen Preisen. Alles Panikmache.

Endlich bin ich draussen. Vom Fahrer des Kleinbusses bekomme ich einen Blumenkranz umgehängt. Ich dachte das machen hier barbusige Inselschönheiten. Aber die schlafen wohl schon alle. 

1/2 Fahrt durch die Nacht und gegen 3 Uhr nachts mache ich das dann auch im Aremango Guesthouse direkt am Strand der Muri Lagune. 

 

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Auf in die Südsee!

Das ist erst mal der letzte Blogeintrag aus NZ. In 1Stunde geht mein Flug nach Rarotonga zu den Cook Islands. Ich weiß nicht wie es da mit Internet aussieht, mal sehen .

Heute früh klingelt der Wecker wie geplant um 5 Uhr, 1 1/2 Stunden bevor es hell wird. Ein Blick auf den Wetterbericht sagt, der Regen kommt erst gegen 8 Uhr. Dankeschön! Naja, einmal wach kurz mit Annika chaten und dann zum heissen Bach. Das Zelt lasse ich stehen, so kann es noch etwas von der Nacht trocknen. Lange bleibe ich nicht zum Morgenbad. Als es hell wird bin ich wieder zurück, mache mir einen Kaffee und packe zusammen. Vorher noch im Waikato River ein erfrischendes und reinigendes Bad. Und ich treffe den ersten Zyprioten hier. Er ist mit dem Fahrrad unterwegs. 

Dann fängt es an zu regnen. Ich starte kurz vor 9 Uhr die 3stündige Fahrt - 260 km. 100 km vor Auckland mache ich eine längere Brunch-Pause bei den wunderschönen Gärten von Hamilton. Zum Glück regnet es gerade nicht. Ich gehe runter zum Waikato River, der hier ein breiter Strom ist. Ob das Wasser, worin ich heute morgen gebadet habe wohl schon da ist? Wahrscheinlich nicht. 

Danach wird der Regen immer stärker, bevor das Wetter in Auckland wieder besser wird. Ich fahre in einen Park, esse und packe zu Ende. Dann parke ich das Auto an der Strasse direkt an einer Haltestelle, wo ein Bus direkt zum Flughafen fährt. Nach 15 Minuten bin ich da, gehe noch mal in einen Supermarkt, denn alle sagen, das es auf den Inseln verdammt teuer ist. Einchecken ist problemlos, habe auch nur 7kg Handgepäck.

Und dann warte ich auf den 4stündigen Flug. Bis gleich!

 

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Magic Taupo

Es ist doch noch ziemlich voll geworden auf Reid's Farm, ist ja jetzt auch weniger Platz da. Im Dunkeln mein Morgenkaffee, dann fahre ich zum heissen Bach. Auch hier hat sich alles verändert. Alles eingezäunt, platt gemacht und neu bepflanzt. Ich gehe trotzdem zu meinem Lieblingsplatz hinter dem Zaun. So früh am Tag hält mich davon noch keiner ab. Die Sonne geht auf. Die Ruhe und das magische Licht sind Balsam für die Seele. 

Das Auto hat noch einmal ein kurzes Scheppern von sich gegeben und dann war Ruhe. Wenn ich beim Zahnarzt auf dem Stuhl sitze sind bei mir auch die Zahnschmerzen immer weg. Und das Auto ist ja auch nur ein Mensch. Soll ich es riskieren so nach Auckland zu fahren? Bis dahin sind es noch mal 260 km, 3 1/2 Stunden. Zurück bei meinem Zelt mache ich Frühstück. Vorher sammle ich aber erst mal den Müll ein, den andere hinterlassen haben. Wahrscheinlich hatten sie einfach keine Zeit, ihren Müll mitzunehmen. Obwohl, Zeit haben wir eigentlich genügend. Wenn wir sagen das wir keine Zeit haben, meinen wir eigentlich, es ist uns nicht so wichtig. 

Madlen ruft an und wir haben eine s chöne Unterhaltung. Vielleicht habe ich bald eine Untermieterin.

Danach suche ich meinen Reifen und die Luftpumpe und dann mache ich mich auf den Weg zum See. Heute will ich endlich zu den Maori - Felsschnitzereien schwimmen! Dort kommt ansonsten eigentlich nur mit dem Boot hin. 20 min mit dem Auto, 20 min durch den Busch laufen und dann ca. 300m, also auch 20 min schwimmen. Zur Sicherheit habe ich den Reifen dabei. Ich bin nicht allein. 2 Schwimmer kommen mir entgegen. Und dann sind da noch die Ausflugsboote und Kajakfahrer. Die Bedingungen sind gut, schwacher Wind, keine Wellen, Sonnenschein  und warmes Wasser. Was will man mehr? Und ja, die Steinmetzarbeiten sind schön, aber für mich nicht das Geld für das Boot wert. Ausserdem sind sie nicht 500, sondern gerade mal 50 Jahre alt. 

Zurück, lege ich mich auf die Felsen, springe von denen ab und zu ins Wasser und genieße den Tag. 

Ein spätes Mittag- und frühes Abendessen beschließt den Tag noch nicht. Ich gehe noch mal im glasklaren Waikato baden und dann räume etwas im Auto und mache die Sachen für Rarotonga bereit. Morgen früh soll es regnen und dann will ich nicht rumpacken müssen. Ich überlege, ob ich mir den Wecker zu 5 Uhr stelle, damit ich das Zelt einigermaßen trocken abbauen kann. Aber jetzt sitze ich erst mal gemütlich mit einem Bier. Unten rauscht der Waikato und über mir leuchten die Sterne. 

 

 

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Goodbye South Island!

Um 6 Uhr erhebe ich mich von meinem königlichen Lager, hüpfe in mein Auto und fahre die halbe Stunde bis Picton, wo die Fähre zur Nordinsel auf mich wartet. 

Das war eine wunderbare Zeit auf der Südinsel! In 4 Wochen komme ich noch mal für ein paar Tage zurück. 

8.30 setzt sich der Koloss langsam in Bewegung. 1 Stunde gemächlich durch den engen Tory-Kanal bevor es für 1 1/2 Stunden schneller über die Cook-Strasse und noch mal 1 Stunde durch die Bucht von Wellington zur Nordinsel geht. Ich hole mir einen Kaffee und Blog schreiben für 7 Tage nach. An der Einfahrt zum Hafen von Wellington begrüssen mich Delphine. Danke ihr Lieben! 

Kurz nach 12 Uhr mittags fahre ich dann gleich auf dem Highway 1 los Richtung Norden. Ich will bis Taupo fahren, das sind 370 km, ca. 5 Stunden. Nach 2 Stunden kommen die Vulkane des Tongariro  - Massivs in Sicht. Zuerst sehe ich die schneebedeckte Südflanke des Ruapehu. Kurz darauf mache ich Rast und hole mir einen starken Kaffee. Weiter geht's. Noch 2 Stunden. Nur ein paar Baustellen können mich bremsen. Nach und nach kommen auch die anderen Vulkane näher und ich passiere alle rechts von ihnen. 1 Stunde vor Taupo sehe ich zum ersten mal den großen See. Der ist auch ein erloschener Vulkan,  eine Super-Caldera, die sich mit Wasser gefüllt hat. Am Ostufer entlang geht es dann später wieder zu Reid's Farm, wo ich gegen 18 Uhr ankomme.

Doch was ist das? Auf dem schon eingeschränkten freien Campingplatz wurden alle großen Bäume gefällt. Kein Schatten mehr. Und der Platz wurde wieder verkleinert. Mein Herz weint. Gut, das Madlen das nicht sehen muss.

Ich bin ein positiv denkender Mensch und vermeide negative Gedanken, auch hier zu viele Probleme sind hausgemacht,  wie die Lage auf dem Wohnungsmarktschreiben. Und ich bin Gast in diesem Land. Habe nicht das Recht, Zustände zu kritisieren, auch wenn sie mir nicht gefallen. Ich finde es allerdings nicht gut, wenn Touristen und vor allem einfach reisende wie Rucksacktouristen, für alles Negative verantwortlich gemacht werden. Wir spülen viel Geld in dieses Land, auch wenn es nicht immer die Richtigen erreicht. Und viele Probleme sind hausgemacht, wie die Lage auf dem Wohnungsmarkt und die zunehmende Zerstörung der Natur, vor allem durch die Landwirtschaft. Dagegen ist die Kacke der Touristen in der Natur unbedeutend, auch wenn das natürlich nicht in Ordnung ist .

Es ist aber nicht mehr so voll, ist ja auch nicht mehr schön hier. Ich baue mein Zelt auf. Dafür ist genug Platz. Dann gehe ich im Waikato baden. Mein Lieblingsplatz zum Schwimmen! Und ich lege mich noch unters Auto, den Unterboden inspizieren. Ich habe immer noch das Klopfen an der Vorderachse und jetzt noch ein Scheppern, wenn ich langsam fahre. Also morgen noch mal in die Werkstatt!  Auf den Schreck heute nicht nur 1 Bier ...

 

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Goodbye Christchurch

Heute breche ich auf Richtung Norden. 10 Uhr ist der Plan. Ich packe all meine Sachen ins Auto. Oh man, wo soll ich da noch schlafen? Ich brauche unbedingt einen Dachgepäckträger! 

Noch mal  Wäsche waschen, Frühstück, Staub saugen, Küche und Bad putzen und dann fahre ich zur Taylor's Mistake Bucht. Dort tauche ich nur meine Füße ins Wasser und schreibe einen Brief. Den lege ich dann mit 5 CD's von Meat Loaf und einer Gartenschere in den Garten eines Hauses in Christchurch. "It was a hot summer night ..."

Dann geht es um 13 Uhr endlich los! Unterwegs zieht dichter  Seenebel landeinwärts. In Kaikoura wieder ein spätes Mittagessen bevor ich gegen 19 Uhr bei Birte in Blenheim eintreffe. Auch hier gibt es etwas zu Essen, ich habe dunkles Krombacher mitgebracht und später gibt es noch bei einer Nachbarin einen Tee zur Guten Nacht.

Die verbringe ich dann draussen auf einer Couch unterm Sternenhimmel. 

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Christchurch Tag 17

Wieder steht ein arbeitsreicher Tag vor mir. Es ist nicht mehr ganz so heiss. Nebel zieht vom Meer in die weite Ebene. Die Liste meiner Aufgaben ist lang. Meine Hilfsbereitschaft wird ganz schön strapaziert. Komme gar nicht runter zum Meer oder dazu, mein Auto einzuräumen. Bin aber selber Schuld. Muss einfach besser Grenzen setzen.

Ich laufe runter, ein gutes Brot holen und noch ein bisschen Einkaufen. Am Nachmittag kann ich dann im Tausch gegen noch mal 750 Euro mein Auto wieder abholen. Na hoffentlich begleitet es mich jetzt noch eine Weile! Dann geht's weiter mit der Arbeit bis zum späten Abend  ...

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Christchurch Tag 16

Nach dem Frühstück und einer herzlichen Verabschiedung geht es für mich wieder zurück nach Christchurch. Aber ich komme im März noch mal wieder!

Erstmal bringe ich das Auto in die Werkstatt. Es bleibt bis morgen dort. Dann laufe ich 1 1/2 Stunden zur Freundin aus der Küche. Ich helfe ihr wieder im Garten und beim Haus. Heute sind es 30 Grad und es ist schwül. In Berlin würde es heute Abend ein Gewitter geben. Hier nicht. Geht alles etwas langsamer heute. Egal, c'est la vie. Am späten Nachmittag fahren wir noch einkaufen und ich mache danach wieder mein allseits beliebtes Ofengemüse. Diesmal mit anderem Gemüse. Eines der wenigen Gerichte, die ich zubereiten kann. Diesmal ist es nicht versalzen,  bin ja wieder verliebt noch betrunken. 

Eigentlich wollte ich heute Abend runter zum Meer, bin aber zu müde. Nächstes mal werde ich das anders machen mit meinem Einsatz. Nachts kann ich schlecht schlafen weil es so warm ist. 

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Birdlings Flat Tag 3

Letzte Nacht ging es mir gar nicht gut. Migräne! Hatte ich schon lange nicht mehr. Starke Kopfschmerzen und mehrere Aufenthalte über der Toilettenschüssel lassen mich kaum schlafen. Mist! Erst langsam kommt mein Körper wieder ins Gleichgewicht. Am Nachmittag geht es dann  aber wieder, so kann ich mich noch mal auf den Tisch zum Holistic Pulsing legen. Und dann bin ich auch bald weit weg.

Später im Garten die Bewässerung inspizieren und dann backt Corinne einen leckeren Apfelsinenkuchen, nur mit Apfelsinen, Mandeln, Eiern und Backpulver, ohne Mehl und Zucker. Also geht doch. Ich mach Ofengemüse, was aber versalzen ist. Entweder ist der Koch betrunken oder verliebt. Und dann wird es wieder spät! 

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Birdlings Flat Tag 2

Heute vor 31 Jahren ist meine Mama gestorben. Ich verdanke ihr so viel!

Corinne macht HokusPokus. Das dachte ich zuerst, als ich ihre Facebook - Adresse  zum ersten mal gesehen habe. Nein, es ist Holistic Pulsing - Ganzheitliches Schwingen. Das ist eine körperorientierte, ganzheitliche Entspannungsmethode, bei welcher der ganze Körper in einer sanften, wiegenden Bewegung gehalten wird. Diese Beschreibung und mehr habe ich sehr gut erklärt auf "sanftes-schwingen.at/holistic-pulsing" gefunden. Das will ich auch!

Aber erst mal ist in Corinne's Studio eine andere Klientin dran. So gehe ich in ein kleines Museum, voll mit Steinen. Danach noch am Strand entlang und dann bin ich dran! Wirklich ein schönes, tief entspannendes Erleben. 

Nach einem erlebnisreichen Tag gibt es für mich noch ein Highlight: ein Bad im heissen Wasser in einer Badewanne, die draussen unterm Sternenhimmel steht! Sowas möchte ich auch in meinem Garten haben!!!

 

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Birdlings Flat Tag 1

So, nach einer sehr arbeitsreichen Woche finde ich nun endlich Zeit, meinen Blog weiterzuschreiben. So wird es ein paar Einträge auf einmal geben. Sorry! Ich bin an Board der Fähre von Picton nach Wellington, aber dazu später mehr. Jetzt geht's erst mal hier weiter mit Freitag, nein nicht 13., sondern 14.!

Nach ein bisschen Arbeit in Haus und Garten melde ich nachmittags nun endlich das alte Auto ab. Danach fahre ich zu Corinne, der Küchenchefin vom Convergence. Heute ist Valentinstag. Ich bringe ihr einen Strauss Blumen mit, wie ich es immer mache, wenn ich hier jemanden besuche. Aber keine roten Rosen, um Missverständnissen vorzubeugen. Sie hat ein kleines Haus direkt am Meer, wunderschön gelegen, einen schönen Gemüsegarten vor dem Haus und 3 Hühner. Ach ne, nur noch 2. Eins musste heute morgen sterben, aber nicht wegen mir. War wohl krank oder zu alt. "Zu alt" - wie das klingt! Kann man ZU alt sein, auch Tiere? Manchmal sagt man schon komische Sachen  ...

Wir machen noch einen Spaziergang am wildromantischen Strand bis zu einer Felswand, die in der Abendsonne rot erglüht. Erinnert mich an La Gomera und Silvia. 

Nach einem guten Dinner und langen Gesprächen wird es spät bevor wir ins Bett kommen.

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Und wieder Journeys End

Gestern war es meistens bewölkt und der Wind hat wieder zugenommen. So geht das heute weiter, auch wenn es etwas kühler ist. Mittags treffe ich mich mit Rebecca und wir fahren nach Journeys End, wo über Neujahr das Convergence Festival stattgefunden hat. Rebecca kümmert sich um ein Pflanzprojekt dort und ich habe angeboten, bei der Bewässerung zu helfen. Aber erst im November,  wenn ich wieder da bin. Wir schauen uns alles genau an, geben den jungen Bäumchen reichlich Wasser und baden dann im warmen Bach. Jetzt scheint auch die Sonne. Hier sieht alles ganz anders aus ohne die vielen Menschen. Fühlt sich aber nicht schlecht an.

Zurück bekomme ich noch eine Tasche voll Zitronen und mache mich auf zu einem Gemeinschaftsgarten, wo meine Freundin beteiligt ist. Obstbäume und Gemüsebeete werden von Freiwilligen betreut, der Garten ist nicht eingezäunt und jeder kann sich bedienen. Funktioniert aber. Mit viel Vertrauen. Und die gleiche Sorte Feijoa wie hier steht auch bei Madlen in Berlin  ..

 

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Christchurch Tag 15

Heute geht's mit dem Haus weiter.

Aber erst mal fahre ich das neue Auto anmelden. Geht ganz einfach. Das alte abmelden geht hier aber nicht. Dafür muss ich morgen zu einer anderen Stelle fahren. Noch einen zweiten Schlüssel für das Auto anfertigen lassen und zurück ist dann auch schon Mittag. Nochmal den Eintopf von gestern, der heute noch besser schmeckt, auch meiner Freundin.  Auch wenn Sommer ist, haha. Dann die Terassen und Treppen sauber machen, damit sie gestrichen werden können. Ich bringe eine geliehene Motorsense und Flex zurück. Das ist echt cool hier. Die kann man sich für einen geringen Jahresbeitrag kostenlos ausleihen. Dann noch mal zum Baumarkt, Eisenpfähle für Obstbäume holen und dann mache ich mir Dinner. Meine Freundin  ist wie die letzten Tage schon unterwegs. Danach noch mal kurz in den Garten die Bäume befestigen und noch vor dem Haus Rasen mähen bevor es dunkel wird. 

 

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Christchurch Tag 14

Tag der Wahrheit. Ist das Auto eine Zitrone oder ein Paradiesapfel?

Noch schnell mein Geschirr aus dem Spüler raus und neues rein und eine Waschmaschine anschmeißen und dann geht's los. Um 9 Uhr bin ich in der Werkstatt. Barbara holt mich ab. Wir unterhalten uns lange. Und ich lerne wieder etwas dazu. Ich muss mich mehr zurück nehmen. Darf mich nicht aufdrängen. Manchen Menschen kann man es halt nicht recht machen. Ich muss stärker darauf achten, meine Energie sinnvoll einzusetzen. 

Erst gegen 14 Uhr ruft die Werkstatt an. Eine Stunde später bin ich dort und erfahre die traurige Wahrheit: Zitrone. 

Nochmal 1500 Euro. Nur das wichtigste 600 Euro. Auspuff und so. Teurer wäre der Zahnriemen. Am nächsten Montag lasse ich das wichtigste für die Sicherheit machen. Das ist es mir wert.

Am Abend koche ich einen schönen Eintopf, der auch im Sommer schmeckt...

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Christchurch Tag 13

Christchurch ist dieses mal der Mittelpunkt meiner Reise. 11 Tage war ich schon hier. Gestern war Tag 12. Hier gibt es aber auch so viel zu tun! Heute mähe ich den Rasen, wasche meine Wäsche,  baue Regale auf und genieße diese schöne Zeit. Dann räume ich noch mein Auto auf. Morgen soll es in der Werkstatt mal durchgecheckt werden. Dann weiß ich auch, ob es sich lohnt, ein Bett hineinzubauen.

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World Buskers Festival

Nach dem gemütlichen Frühstück mache ich mich bald auf den Weg nach Christchurch. Ich will mir die Strassenkünstler anschauen, die jedes Jahr hierher kommen. Um 12 Uhr geht es für mich los. Auf 3 verschiedenen Bühnen treten die Künstler abwechselnd auf. Ich schaue mir 7 Vorstellungen, je 30-50 Minuten lang an. Von Komedie bis Artistik - bunt gemischt. Am Ende gibt es viel Applaus und einen Hut, in den man etwas werfen kann. Ich gebe jedem 5$ und dem letzten 10$. So habe ich also 40$ für einen schönen Tag voller Freude ausgegeben.

Und zum Schluss passiert dann etwas völlig unerwartetes. Ich treffe ganz zufällig einen Menschen wieder, den ich am Donnerstag direkt vor der Bühne bei Fat Freddys Drop gesehen habe. Ich hatte lange den Gedanken und wollte ihr am Ende des Konzerts eigentlich sagen, das ich am Sonntag zum Buskers Festival gehe. Mit der Hoffnung, sie vielleicht dort wiederzusehen. Hab es dann aber doch nicht getan, da sie sehr schnell mit ihren Töchtern weg war. Und jetzt suche  ich mir beim letzten Künstler des Tages und des Festivals überhaupt einen Fleck auf dem Boden des Platzes vor der beim Erdbeben zerstörten Kathedrale mit der Sonne im Rücken. Erst später merke ich wer da direkt neben mir sitzt. Kann das sein? Gedankenübertragung? 

Dieses mal spreche ich sie auch an und erfahre, das sie selbst Strassenkünstlerin ist und letztes Jahr hier aufgetreten ist. Dann begrüßt sie noch andere Künstler, die heute aufgetreten sind. Werde ich wohl eine dritte Chance bekommen ?

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Time to say GoodBye Tag 2

Der fast volle Mond weckt mich um 2 Uhr nachts. Ich kann nicht mehr schlafen und schreibe mal wieder an diesem Blog. Um 4.30 schlafe ich noch mal bis um 6. Ich verabschiede mich von meinem Auto. Wir hatten gute Zeiten und schlechte Zeiten miteinander. Es hat Annika, Katrin, mich und einige andere Leute gut durch Neuseeland gebracht. Dafür bin ich dankbar. 3,5 Jahre und 50000 km auf der Straße haben uns zusammengeschweißt. Nun trennen sich unsere Wege, weil sein Herz aufgehört hat zu schlagen. Aber he, Kaikoura ist nicht der schlechteste Platz zum Sterben auf dieser Welt. Der weite Ozean mit seinen Robben, Delphinen und Walen und die schneebedeckten Berge.

Dann fahre ich zu Marla's Cafe, sie ist aber noch nicht da. Aber Paula, eine andere Deutsche. Kaffee, Geld holen und zurück zur Werkstatt. Ich gebe Jayden das restliche Geld und er mir meinen Pass zurück. Das war's dann.

Ich mache mich auf den Weg zur Farm von Thomas und Gordyn, wo heute Abend wieder eine Party steigt. In Amberley kaufe ich reichlich auf dem Farmersmarkt ein. Rettich, Oliven, Blumenkohl, Möhren, Haselnüsse, ein Pie und Kaffee zum Frühstück und weiter geht's. An der Strasse noch Eier mitnehmen und dann bin ich da. Das Wetter wird schlechter und ich verabschiede mich von dem Plan zu Zelten. Ich suche mir einen Platz zum Schlafen im Haus.

Immer mehr Leute treffen ein, bekannte und unbekannte. Gemeinsam machen wir Abendbrot. Dann flüchte ich in die Sauna. Und die hat es in sich! So heiß habe ich noch keine erlebt. Klein und viel zu großer Ofen. Nach einer Weile geht es. Kalte Dusche unter dem Schlauch draussen und dann sitze ich lange unter dem Sternenhimmel. Als ich zurück bin sind die meisten schon gegangen. Ich unterhalte mich noch  lange mit Corinne, der Küchenchefin. Aber dann wird es auch für mich Zeit, der wenige Schlaf der letzten Nacht macht sich doch bemerkbar.

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Time to say GoodBye Tag 1

Heute geht es zurück nach Kaikoura, wo mein Auto steht. Gegen Mittag mache ich mich auf die 3stündige Fahrt ins 200 km entfernte Küstenstädtchen. Unterwegs mache ich Rast im Dorf Greta, heißt wirklich so. Und da kaufe ich die Geburtstagsgeschenke für die beiden wichtigsten Menschen in meinem Leben...

Bevor ich in Kaikoura zu meinem Auto fahre besuche ich erst wieder Marla aus der Küche in ihrem Kaffee. Es gibt viel zu erzählen. Die Tomatensuppe und der Burger sind eine Delikatesse. Und sie gibt mir die Adresse von dem Restaurant in Christchurch,  wo ihr Freund Luka arbeitet. Da werde ich unbedingt mal hingehen. Ich weiß auch schon mit wem. 

Dann fahre ich zu meinem Auto. Ich lade alles in das "neue", nur 19 Jahre alte Auto. Das andere war 5 Jahre älter, ist aber weniger Kilometer gefahren. Das Umladen dauert bis zum Dunkelwerden. Das Bettgestell lasse ich aber drin. Würde sowieso nicht ins andere passen und hat mir auch nicht gefallen. Spät esse ich noch eine Pizza um die Ecke, die wirklich ausgesprochen lecker schmeckt. Dann schlafe ich zum ersten mal im neuen Auto. Es hat ein Dachfenster. So kann ich den Sternenhimmel sehen und über den nahen Bergen zieht der fast volle Mond seine Bahn ...

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Fat Freddys Drop in ChCh

Heute ist Waitangi Day. 

Über Christchurch geht die Sonne auf. Es ist aber nicht mehr so klar wie gestern noch als man bis zum 150 km entfernten Kaikoura sehen konnte. Dort steht mein altes Auto.

Ich helfe ein bisschen im Haus, einen neuen Druckminderer in der Dusche einbauen. Dann fahren wir in einen Park, wo ein Familienfest zum Feiertag stattfindet. Viele Sachen, wo Kinder Spaß haben. Große auch. Wir probieren, einen Ball - eher ein Ei - in einer Torwand zu versenken. Erfolglos! Ich glaube damit spielt man Rugby - der Nationalsport hier. Es gibt viele Futterstände, auch Bratwurst. Wir probieren was aus Sumatra - Frühlingsrollen und frittierte Gemüseteigtaschen.

Dann mach ich mich auf den Weg ins Zentrum, wo heute eine Party steigt. Als ich gegen 16.30 da bin haben die beiden ersten Bands schon gespielt. Macht nix. Bei den restlichen geht voll die Post ab. L.A.B., DUB FX und natürlich die Headliner Fat Freddys Drop lassen mich glücklich werden. Und ich stehe ganz vorn. Barbara kommt auch noch. 

Nach 6 Stunden Powermusik bin ich gegen Mitternacht in meinem Bett. Mir dröhnen noch lange die Ohren. Aber bald schlafe ich ein.

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Back to Christchurch

Nach einer schlechten, nur 4 Stunden langen Nacht gestern, schlafe ich heute so lange wie noch nie. Um 9 Uhr empfängt mich der Tag mit strahlendem Sonnenschein. Welch krasser Unterschied zu gestern! Frühstück und sehr schönes Gespräch folgen. Um 12 Uhr mache ich mich wieder auf den Weg zurück nach Christchurch. Zu spät, um zu meiner Verabredung um 17 Uhr pünktlich zu kommen, aber das weiß ich da noch nicht.  Nach einer halben Stunde stehen 2 Anhalter an der Strasse, die ich gerne mitnehme. Sie kommen aus Israel und wollen auch nach Christchurch. Passt! Sie freuen sich, das ich sie mitnehme.

In Oamaru wie immer Halt bei Christel und Richard in der Bäckerei. Nur gestern habe ich es nicht geschafft, da Elton John auf mich gewartet hatte. Da müssen die Israelis mit. Lunch, Mokkatorte und Pflaumenkuchen mit Hefeteig, mmhh, 2 Brote und 3 Stück Pflaumenkuchen mitnehmen und nach einer Stunde geht's weiter. Noch kurz Janet Frame auf dem Friedhof Hallo sagen und meinen beiden Gästen etwas meine Lieblingsstadt in NZ zeigen. Ich bringe sie zu ihren Freunden in Christchurch und fahre dann zu einer Freundin, die ich auch aus der Küche kenne. 2 Stunden später als geplant bin ich da. Ist aber nicht weiter schlimm. Sie freut sich sehr über den Pflaumenkuchen und den gibt's zum Abendbrot. 

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Es war eine schöne Zeit mit Dir!

6 Uhr werde ich wach. Um halb 7 kommen die Bauarbeiter. Ich fahre zurück zur Toilette und giesse noch mal Wasser in den Kühler. Wieder 3 Liter! Und dann versuche ich noch mal von hier weg zu kommen. Vielleicht hat sich das Problem ja über Nacht gelöst, Selbstheilung?

Falsch gedacht! Wieder fängt das Wasser im Kühler an zu kochen. Zurück nach Kaikoura und in die Werkstatt. Die gleiche, bei der ich schon 2013 bei meiner ersten Neuseelandreise war. Der Jayden schaut sich den Motor kurz an und teilt mir dann mit, das der Motor Schrott ist. Wow. Das sitzt!

Reparatur oder Austausch würde 1500,- Euro kosten, zuviel für das alte Auto. Aber was nun? Es ist 8.30 am Morgen und Elton John ist heute Abend um 20 Uhr im 7 Autostunden entfernten Dunedin auf der Bühne. Zug gibt es nicht, Bus und per Anhalter dauern zu lange, Flugzeug geht auch nicht. Ich brauche ein neues Auto! 

Jeyden sagt, er kennt Leute die ihr Auto verkaufen wollen. Er zeigt mir eins auf dem Hof, das mir aber nicht zusagt. Von einem anderen sehe ich nur ein Foto. Das gefällt mir schon besser. Er holt es von der Straße wo es zum Verkauf steht, schraubt fix etwas am Auspuff, klebt schnell eine TÜV- Plakette drauf und dann ist es meins! Es ist ein Honda CRV, Baujahr 2001 mit 249000 km auf dem Buckel. 900 Euro. Ob das eine "Zitrone", wie man hier sagt oder ein Schnäppchen ist? Ich wollte eigentlich nie einen 4WD-SUV haben, aber ich habe ja keine Wahl wenn ich zu Elton John will. Klar ist der Zeitdruck blöd. Für das Auto spricht, das es groß genug ist um ein Bett einzubauen, eine Dachreling und Anhängerkupplung sowie Schiebedach hat. Es ist kein Backpackerauto, die schlecht gewartet werden. Im Auto finde ich sogar ein Serviceheft wo die Wartung dokumentiert ist.

Also mache ich mich mit gemischten Gefühlen, aber großer Vorfreude auf Elton John auf die 7stündige Fahrt der Küste entlang Richtung Süden nach Dunedin. Wieder begleiten mich südlich von Kaikoura Delphine im Ozean, als wollten sie mir sagen: Alles wird gut! Bis Christchurch herrscht strahlender Sonnenschein, dann zieht der Himmel zu und ab Timaru regnet es die letzten 3 Stunden immer stärker. Trotzdem gebe ich ordentlich Gas. Leben auf der Überholspur!

Nach fast 8 Stunden komme ich gut in Dunedin an. Es ist kalt und es schüttet. Die steilen Straßen stürzt das Wasser hinab und unten laufen die Gullis über. Ich hole meine Freundin ab und gemeinsam fahren wir zum Stadion. Der Weg durch den Park lässt uns ordentlich nass werden. Aber das Stadion ist glücklicherweise überdacht. Und die beiden Sitzplätze in der billigsten Ticketkategorie erweisen sich als echter Glücksgriff: tolle Sicht relativ nah an der Bühne. Und das Beste: es ist genug Platz zum Tanzen da! Sonst ist die gesamte Halle bestuhlt aber zu Beginn erscheint eine große Anzeige auf der Leinwand: "Sir Elton John mag es, wenn ihr von euren Sitzen aufsteht und zu seiner Musik tanzt!" Na, wenn das keine Einladung ist. Und so wird uns ganz schnell warm und die Sachen trocknen. Und was soll ich sagen: 2,5 Stunden seine großen Hits in einer Qualität die seines Gleichen sucht! Seine Stimme, der Sound, das Publikum, sein offener Umgang mit uns - so etwas habe ich noch nicht erlebt. Unbedingt hingehen, wenn ihr die Chance habt! Im Oktober ist er noch mal in Deutschland, für 3 Konzerte auch in Berlin. 

Überglücklich schlafe ich in meinem warmen Bett ein. Draussen scheint die Welt unterzugehen  ...

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Cable Bay, Pelorus Bridge und on the road again

Dafür frühstücken wir zusammen und haben dabei Gelegenheit zu quatschen. Dann schwingt er sich wieder aufs Rad Richtung Nelson Lakes und ich fahre noch mal zur Cable Bay. Unterwegs hole ich noch meine Latschen die ich vergessen hatte. Heute ist Nelson - Jahrestag und so ist mehr los am Strand. Dann wird der Wind immer stärker und die Wellen höher. Ich geh nicht mehr ins Wasser sondern mache mich auf den Weg Richtung Christchurch.

Nach etwa 1 Stunde halte ich an der Pelorus Brücke, die über den gleichnamigen Fluss führt. Ich will darin schwimmen und mit meinem Reifen endlich mal den Fluss runter gleiten, wie es die Hobbits gemacht haben. Schnell rein ins Wasser, aah, schön warm! Als ich zum Auto zurück gehe um den Reifen zu holen, passiert das Unglaubliche. Ich treffe Leonie aus der Küche. Wir hatten seit gut einer Woche keinen Kontakt mehr. Lange sitzen wir bei einem Picknick zusammen bevor ich mir den Reifen schnappe und mich im Wasser treiben lasse. Der Fluss führt allerdings sehr wenig Wasser sodass ich an 2 Stellen über die Steine rutsche. Das war ein tolles Erlebnis, lange habe ich darauf gewartet.

Weiter geht es Richtung Kaikoura. 20 9Minuten bevor ich dort bin macht dann der Motor komische Geräusche, wird heiß und es riecht verdächtig. Und das auf der schmalen Küstenstrasse voller Baustellen. Kühlwasser? Ich lasse den Motor abkühlen, hab noch ein bisschen Wasser und giesse es auf. Dann fahre ich weiter. Doch nach 10 km das gleiche Problem. Bis Kaikoura sind es noch 5 km und ich habe kein Wasser mehr zum Nachfüllen. Es ist mitterweile 22 Uhr und dunkel. Ein freundlicher Neuseeländer hält an und bedauert, das er auch kein Wasser dabei hat. Was tun?

Ich höre wie sich nebenan auf der Weide ein Sprinkler im Kreis dreht. Ich schnappe mir eine leere Flasche und suche das Gattertor, da sonst überall Stacheldraht ist. Gar nicht so einfach von einem scharfen Wasserstrahl im Dunkeln eine Flasche zu befüllen! Ich werde ordentlich nass dabei. Der halbe Mond und Orion über mir lachen,  aber ich schaffe es irgendwie einen halben Liter abzufüllen. Bis Kaikoura geht es. Dort aus der öffentlichen Toilette Wasser holen und auffüllen. 4 Liter gehen rein! Ich hoffe,  das damit das Problem gelöst ist und fahre wieder los. Hinter Kaikoura beginnt erneut die enge Baustellenstrasse. Und der Motor kocht wieder! So geht das nicht! Also wieder umdrehen und zurück nach Kaikoura, wo wenigstens eine Werkstatt ist.

Aber erst mal einen Schlafplatz suchen. Letztes Jahr gab es hier noch 2 große Plätze für Camper, die keine Toilette an Bord haben. Die sind  aber nun geschlossen. Mist! Wohin jetzt kurz nach Mitternacht? Ich quetsche mich auf einem der Plätze zwischen 2 Wohnmobile, obwohl ich hier eigentlich nicht übernachten darf. Und so kann ich auch nicht einschlafen. Ich fühle mich nicht sicher. Morgen früh können Kontrollen kommen und dann kostet mich das 200 $. Darauf habe ich keinen Bock! Also fahre ich wieder los und irre 1 Uhr nachts im ausgestorbenen Kaikoura umher, bis ich an einer Strassenbaustelle stehen bleibe und gegen 2 Uhr endlich Ruhe finde ...

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Entspannter Tag am Strand

Nach einem morgendlichen Bad im Fluss bin ich munter. Eigentlich wollte ich jetzt in Richtung Süden aufbrechen um am Dienstag Elton John in Dunedin zu sehen. Doch da unten ist das Wetter schlecht, Sturm, Regen und kühlere Temperaturen. So entscheide ich mich, noch länger im Norden der Südinsel zu bleiben. Ich fahre eine halbe Stunde nach Marahau ans Meer. Noch mal eine halbe Stunde laufe ich in den Abel Tasman Nationalpark bis zum ersten von vielen goldgelben Stränden. Ich kann durchs Watt und an der Küste entlang gehen, da Ebbe ist. Dort verbringe ich den ganzen Tag.

17 Uhr geht's zurück, diesmal den etwas längeren Weg durch den Busch, da noch Flut ist. Beim Fat Tui gibt's heute mal einen fetten Burger zum Abendbrot. Unterwegs wieder Äpfel, Pflaumen und ein Kirscheis mitnehmen, in Motueka 3 Flaschen von meinem Lieblingswein - Seifried's Gewürztraminer  - kaufen. Die Sonne scheint heute schon den ganzen Tag orange und jetzt, 2 Stunden vor Sonnenuntergang, wird sie blutrot. Ist das wieder der Rauch von den Feuern in Australien? 

Ich fahre wieder auf meinen Stammplatz am Wai- Iti - Fluss bei Wakefield. Dort treffe ich Jan, der einmal von Nord nach Süd durch NZ mit dem Rad fährt. Hut ab! Wir trinken zusammen noch ein Bier...

...hatten wir uns vorgenommen. Daraus wird leider nichts. Ich bin zu müde. 

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Summer Lovin'

Matiu hat gestern Abend die Roots Bar gerockt. Zufrieden bin ich zurück zu meinem Auto gegangen und habe noch kurz vor Mitternacht den Weg über die Berge wieder Richtung Nelson angetreten. In Ngatimoti veranstaltet Matiu heute noch einen Tag voller Musik mit netten Leuten. Kurz vor 2 Uhr nachts liege ich auf einem freien Campingplatz in der Nähe im Bett.

Um 8 Uhr werde ich wieder wach. Ein Schäferhund sagt mir Guten Morgen. Heute brauche ich etwas länger um zu mir zu kommen. Zu kurze Nacht oder wieder das schwarze Porter aus der Roots Bar in Takaka? Bisher ging es mir jedes mal nicht gut danach, dabei war es doch nur ein Glas, sonst wäre ich auch nicht mehr gefahren. Oder einfach der Sauerstoffmangel in der kleinen Kneipe? Ich staune wie die Künstler das aushalten. 

Um 10 Uhr fahre ich los, die paar Minuten bis zur Farm wo heute die Musik spielt. Ich bin der erste auf der großen Weide. Nur ein Musiker ist schon da und hilft mir, den richtigen Platz zum Campen zu finden. Das Wetter ist heute wieder drückend heiß. Noch habe ich ein schattiges Plätzchen und lege mich ins Gras und ruhe mich aus. Nach dem Mittag geht es dann los, ganz langsam. Erst mal tauche ich in den kühlen Fluss ein - und dann in die Musik. Am Anfang sind vielleicht 5 Leute da. Die Musik ist auch erst mal entspannend. Langsam kommen immer mehr. Und Wolken ziehen auf. Die Luft verändert sich, wird frischer. Und als es dunkel wird geht die Party richtig ab. Im Gegensatz zur Roots Bar hat hier jeder auch viel mehr Platz. Und ich werde morgen sicher keine Kopfschmerzen haben. Nach Matiu legt noch ein DJ auf. Das begleitet mich aber in den Schlaf im Auto ...

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I love the Sunshine!

... Der Gesang der Vögel aus dem Wald und mein Handy wecken mich. Ich hatte mir zu 6 Uhr den Wecker gestellt, da man hier eigentlich nicht übernachten darf und ich auf sein will, bevor jemand kommt. He, hier gibt es eine Toilette und die benutze ich auch. Warum soll man dann nicht auch hier stehen dürfen? 

Nach dem Morgenkaffee gehe ich kurz zum Meer. Es ist Ebbe. Das ist mein absoluter Lieblingsstrand! Ein Foto davon ist auch mein Titelbild auf facebook. So viele schöne Erinnerungen werden hier lebendig. Ich hatte hier allein und mit besonderen Menschen immer eine gute Zeit. 

Zurück Frühstück. Ein Weka-Huhn hat auch Hunger, hüpft sogar in mein Auto. Tür zu und Messer raus! Und Lunch ist gesichert. Ne, ne,  bin ja Vegetarier, äh Flexitarier. Und dann zurück an den Strand Richtung Taupo Point. Dort und anderen Stellen des Strandes habe ich auch schon übernachtet. Heute bleibt es bei einem hellen Tag am Strand. Am Abend spielt Matiu in der Roots Bar in Takaka. Da will ich hin! So lasse ich mich unter einem Felsentor nieder und genieße den Tag. 

Zum Lunch laufe ich eine halbe Stunde zurück zum Auto und verzaubere das Ofengemüse in Pfannengemüse. Und dann kommen Zwei des  Weges, die ich auf Convergence getroffen habe und die hier in der TUI - Community leben. Zurück zu meinem Strand muss ich über Klippen klettern und die Hochwasserumleitung nehmen, da jetzt der höchste Punkt der Flut erreicht ist. Unterwegs helfe ich noch einer Rangerin, ihre Stihl-Motorsense zusammen zu  bauen, mit der sie die Wanderwege freischneidet.

Am Strand, bzw. auf dem Weg hin und zurück gehen mir viele Gedanken durch den Kopf. Und mir fällt plötzlich ein, was ich gestern Abend hätte sagen können, als wir mit Matiu im Kreis zusammen saßen. Was mir eigentlich am wichtigsten ist:

JEDER Mensch ist SCHÖN! ALLE!

Und nicht nur solche, welche die Klum für schön hält. Wir lassen uns von anderen sagen, was Schönheit ist und vergessen dabei unsere eigene Schönheit. 

Groß oder klein,  dick oder dünn, blond oder grau, jung oder alt - das ist egal. Nicht die Größe, die Statur, die Haarfarbe oder Anzahl der Haare, nicht das Alter machen uns aus, sondern wer wir als Mensch sind. Und erst unsere Narben, äußerliche und innerliche machen uns zu dem wer wir sind und machen uns schön. Ein strahlend blauer Himmel ist doch langweilig, erst ein paar Wolken machen ihn interessant und schön.

Also schau nicht in den Spiegel sondern tief in dich rein! Und versuch dein Gegenüber nicht nach dem Äußeren zu beurteilen sondern finde heraus wer sie/er wirklich ist. Gib dem Gegenüber eine Chance, auch wenn sein Äußeres dich nicht anzieht.

Und der beste Weg dazu führt über die Augen und den Mund. Die Augen sind der Weg zu deinem Herzen und deiner Seele. Je länger man jemandem in die Augen schaut um so tiefer dringt man in ihn vor, meint fast, in ihn hineinzufallen, wenn sie/er es zulässt. Und die Worte aus unserem Mund können so viel über uns sagen, wenn sie wahr und authentisch sind.

Nach einem langen Strandtag mache ich mich gegen halb 6 auf den Rückweg. Obwohl es schon 3 Stunden nach der Flut ist, breche ich meinen Weg über die Felsen am Meer entlang schnell wieder ab und nehme die etwas längere Route über den Hügel. Das ist sicherer, da Wind aufgekommen ist und immer größere Wellen gegen die Felsen wirft. Im Holidaypark duschen und dann auf nach Takaka! 

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Hallo Golden Bay

Heute verlasse ich Nelson. War schön hier, aber jetzt fühlt es sich auch gut an zu gehen. Und wieder ist mir klar geworden, das es wichtig ist, andere Menschen in ihrem Sein und Tun zu respektieren. Mag ja sein, das ich manches anders machen würde oder sehe, wie jemand einen (in meinen Augen) Irrweg geht oder sogar selbstzerstörerisch handelt. Aber vielleicht ist er ja zufrieden damit. Und wenn nicht, dann hilft es nicht, wenn ich es sage. Er muss selbst darauf kommen. Diese Erfahrung habe ich auch selbst gemacht. Es fällt halt so furchtbar schwer, ruhig zu bleiben und nicht helfend einzugreifen, wenn man vermeintlich meint, die Katastrophe steht kurz bevor  ...

Nach dem Frühstück breche ich auf. Wieder auf Rabbit Island werfe ich den öffentlichen Gasgrill an und lege Ofengemüse von gestern drauf. Dazu ein Glas Gewürztraminer von Seifried um die Ecke  - perfekt! Äpfel, Birnen und diesmal auch Zwetschgen von Richards Plantage bunkern und in Motueka Bier, Geld und Brot vom Schweizer Bäcker holen. Dann noch ein Kirscheis mit einer Kirsche obendrauf und Melone, Tomaten und Pfirsiche von der Farm an der Strasse und so geht es auch schon den Takaka - Berg hoch. Klappt ganz gut. Drüben wieder runter, durch Takaka durch nach Prohara an den Strand. Das Wasser ist hier richtig warm. Ich genieße die Sonne auf meiner Haut, muss mich aber zweimal abkühlen. 

Am Abend suche ich dann 2 mal vergeblich die Kotinga Hall in Takaka. Danke Google Maps! Dann treffe ich Inna an der Strasse. Sie zeigt mir den richtigen Weg, will aber per Anhalter nach Marahau. Matiu Te Huki macht wieder seinen Workshop - Haka und Frauen/Männer. Leider sind wieder nur 8 Männer da und etwa 25 Frauen. Ist aber nicht schlimm. Ich hab den Workshop ja schon mehrfach gemacht, ist aber trotzdem nicht langweilig. Jedes mal sind ja andere Menschen da und meine Stimmung ist auch jedes mal anders.

Nach 3 Stunden und voller positiver Energie fahre ich zur Wainui Bay. Hier endet die Golden Bay und beginnt der Abel Tasman Nationalpark und hier ist Startpunkt einer 4tägigen Wanderung an der Küste entlang.  Aber nicht für mich  - ich lege mich hin zum Schlafen  ...

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Letzter Tag in Nelson

Heute früh bringe ich das Auto in die Werkstatt. Dann gehe ich in die Stadt shoppen. Gegen Mittag kommt die Nachricht, das ich es abholen kann. Die Bremsen sind gemacht. Also werde ich bergab keine Probleme haben. Das mit dem Motor noch nicht. Wie komme ich nun den Berg hoch? Aber wenigstens ist der Fehler jetzt wohl diagnostiziert, hoffentlich der richtige. Ich habe noch mal für den 7. Februar einen Termin. Bis dahin wird es schon gehen. 

Zurück bereite ich Lunch und Dinner vor und mähe danach den Rasen fertig. Leider komme ich mit dem Kantenmäher überhaupt nicht klar,  muss ich morgen noch mal ran.

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Garten und Baden

Ich darf einfach nicht so hohe Erwartungen haben, dann werde ich auch nicht enttäuscht. 

Es ist wieder sehr warm. So geht es nach dem Mittag zum Baden im Meer. Danach fange ich an, den Rasen zu mähen. Morgen dann der Rest und das Auto in die Werkstatt bringen. 

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Zu Besuch bei Freunden

Nach nicht mal 4 Stunden Schlaf wache ich auf. Kaffee, Duschen und dann los. Um 6 Uhr starte ich zu einer 8 km langen 3stündigen Wanderung von der Cable Bay aus. Zunächst geht es über Farmland. Hinter einer Kurve streiten 2 Ziegenböcke sich erbittert um die interessiert zuschauenden Damen. Es geht heftig zur Sache. Die Hörner krachen schmetternd zusammen. Nach einer Weile ist Schluss und die beiden Herren beschnuppern sich wieder friedlich. Weit unten im Meer ziehen 3 Wale ihre Bahn, wahrscheinlich Orkas. Nach offenem Weideland kommt auch Wald, sehr abwechslungsreich und schöne Blicke auf die Küste. Trotzdem will ich den gleichen Weg nicht wieder zurück gehen, sondern per Anhalter zurück fahren. Die erste Mitfahrgelegenheit bietet sich gleich im Dorf an. Ich werde bis zum Highway mitgenommen. Doch dann muss ich ewig warten. Alle rauschen schnell vorbei und möchten wegen mir nicht bremsen. Keiner hat mehr Zeit. Dann hält doch noch einer und nimmt mich die 3 km bis zum nächsten Abzweig mit. Jetzt sind es noch 8 km. Nach einem kurzen Warten hält Willie aus Nelson an und bringt mich bis runter zum Strand,  wo mein Auto steht. Endlich Frühstück um 10 Uhr und dann fahre ich in die Stadt, da das Wetter nicht zum Baden einlädt. Noch kurz Einkaufen , z.B. eine neue Power Bank, da meine ein anderer dringender gebraucht hat als ich während ich sie an der Toilettensteckdose geladen hatte. Die also geklaut wurde. 

Dann fahre ich zu Katja und Amiria,  die aber nicht da sind. Ich lege mich im Garten in den Schatten und mache ein Nickerchen bis Katja kommt. Bald ist auch Amiria da und zum Abendbrot gibt es Pfannengemüse. Wir quatschen noch lange.

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Evolve Tag 3

Dieser dritte und letzte Tag beginnt mit einem Workshop zu Heilpflanzen, vor allem natürlich zu hier in Neuseeland heimischen. Amy lässt jeden aus einem großen Stapel eine Karte ziehen und sagt dann zu jeder der gezogenen Pflanzen etwas. Und da passiert dann etwas unglaubliches. Ich bin zwar kein sehr spiritueller Mensch und muss es auch nicht jemandem zuliebe sein. Schon gar nicht möchte ich irgendeinem Guru folgen, der die Weisheit für sich gepachtet hat. Ich ziehe  den Kowhai - Baum, der bis zu 10m hoch werden kann und im zeitigen Frühjahr leuchtend gelbe Blüten zeigt. Amy sagt, das dieser Baum hier für Veränderung und einen Neuanfang steht. Unglaublich! Der passt perfekt zu mir. 

Nach dem Mittag geht es weiter mit Matius Workshop,  den ich ja schon ein paar mal besucht habe. Jedes mal ist er aber anders, geht immer tiefer. Es geht wieder um Maori -Sachen wie den Haka und die Beziehung zwischen Frau und Mann. Und den Haka führen wir dann auch vor allen  zum großen Abschluss auf. Dann leeren sich schnell die Reihen. Ich bleibe aber noch eine Nacht. Lange unterhalte ich mich noch mit Birte in ihrem silbernen Haus auf Rädern. 

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Evolve Tag 2

Es ist ziemlich voll auf dem Campground. Ich bin von 2 anderen Autos zugeparkt, ist aber egal, ich muss ja nicht raus. Duschen in der mobilen Dusche, warmes Wasser wird wieder mit Feuerholz gemacht. Und dann startet nebenan ein Idiot sein lautes Auto, weil er sich mit einer 12 Volt Kaffeemaschine einen Espresso machen will und die Batterie allein es wohl nicht hergibt. Unglaublich wie rücksichtslos! Rundherum liegen die Leute noch in ihren Zelten. Arschlöcher gibt es also auch hier. Ich merke wie Hassgefühle in mir wachsen. Das ist nicht gut, beschädigt vor allem mich. Trotzdem wird mir wieder einmal klar, wie wir unsere Erde zu Grunde richten können.

Um 10.30 beginnen die Workshops. Ich gehe zunächst zu Rebeccas "Kommunikation mit Tieren", was ich ja schon immer mal interessant fand. Vielleicht lerne ich es ja mal, mit Kappa und Momo zu sprechen? Ne, ist eher auf geistiger Ebene gemeint. Wäre sicher auch was für angehende Tierärztinnen. Dann Lunch und noch Chorsingen von Maoriliedern. Hat echt Spaß gemacht. Und dann noch Tiefenentspannung zu Harfenklängen bevor es für mich auf der Bühne losgeht. Und der erste Sänger ist dann auch gleich mein persönlicher Favorit : Matiu Te Huki  - gut wie immer. Knights of the Dub Table danach machen ordentlich Rabatz, aber zum Schluss schwächel ich dann doch etwas. Ich mach eine kleine Pause und esse etwas. Dann noch eine Band aus Australien,  die mit Didjerido und Schlagzeug richtig Stimmung machen. Morgen geht's weiter. 

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Evolve Tag 1

Der Tag war dann gestern Abend doch noch nicht zu Ende ... Erst spielen ein paar Jungs in der Dämmerung Rugby und beschallen den Platz mit ihrer Musik. Na gut. Dann ist es dunkel und ich höre ein Mädchen laut schreien: "Scheisse. Mein Handy ist ins Plumsklo gefallen." Oh, man. 2 Meter tief. Haben die Jungs das wieder rausgeholt? Heute früh sehe ich an der Toilette nur 2 lange Stöcke stehen  ...

Anderes Thema: Frühstück. Das mache ich mir direkt am Meer, auf Rabbit Island, der Haseninsel. Vorher fahre ich noch kurz bei Richards Plantage vorbei und hole mir Äpfel und Birnen. Die Gravensteiner sind ganz schön klein dieses Jahr. Hatten wohl zu wenig Wasser. Die Pflaumen und Zwetschgen gefallen mir nicht so, noch nicht oder schon überreif. Ich werfe 3$ für eine große Tüte frisches Obst in die Box und dann freu ich mich auf mein Frühstück. Danach mache ich mich auf einen langen Strandspaziergang. Genau richtig heute. Es ist bewölkt, nieselt, Wind bläst vom Meer und das ist grau. Totales Gegenteil von gestern. Aber bei mir herrscht ja auch nicht jeden Tag eitel Sonnenschein. Jedenfalls nicht zum Baden einladend. Ich laufe Richtung Nelson, der kleine Flughafen kommt immer näher. Kein Mensch ausser mir. Nur ein paar Austernfischer verteidigen mit schrillem Gekreische und Sturzkampfanflügen auf mich ihre Jungen. Würd ich genau so machen... Die Jungen sehen noch grau aus und haben auch noch keinen langen roten Schnabel wie ihre rabenschwarzen Eltern. 

Zurück gegen 14 Uhr packe ich die Bratkartoffeln auf den öffentlichen Gasgrill. Eine feine Sache, gibt es öfters in NZ. Sollte man vielleicht mal im Berliner Tiergarten aufstellen, dann gäbe es weniger Einweggrills und Müll. Die Grillfläche ist auch sehr sauber, so werde ich sie nach Benutzung auch wieder hinterlassen. Das wäre doch auch etwas für das Große Ganze. Wir kommen auf die Erde, nutzen Sie zum Leben und sollten sie auch wieder so verlassen, wie wir sie vorgefunden haben, am besten noch sauberer. Was hindert uns denn daran, auch mal eine Plastikflasche aufzuheben, die nicht Wir achtlos weggeworfen haben?

Noch kurz in die Stadt zum Einkaufen und dann raus zum Evolve- Festival. Das findet in einem Freilichtpark statt, wo Häuser und Technik aus der Vergangenheit der Besiedlung Neuseelands durch Europäer stehen. Es ist schon sehr voll, aber jemand gibt mir einen Tipp und ich finde einen guten Platz unter der Tragfläche eines alten Flugzeugs. Passt! 

Abends gibt es dann Livemusik von der Bühne. Hier treffe ich dann auch viele Freunde wieder. Ich fühle mich willkommen und zu Hause.

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Cable Bay

Ich hab geschlafen wie ein Baby. Leider ohne Mamis Brust .... Nachts 2mal raus und der Sternenhimmel über mir. Ich bin wieder am Wai-Iti river, ein schöner, großer freier Platz am Waldrand. War ich letzten Sommer schon ein paar mal. Und diesmal ist sogar der ganz große Platz weiter weg von der Straße geöffnet. Hier stehen vielleicht 10 Autos, ist nicht so bekannt. Hierher werde ich heute Abend wieder fahren!

Nach dem Morgenkaffee fahre ich zur Werkstatt. Phil schaut sich das Auto an und gibt mir für nächsten Mittwoch einen Termin.  Das passt. Kostet zwar wieder eine Menge, aber was ist schon Geld? Die Erde dreht sich nicht ums Geld sondern um die Sonne. Und wir mit. Natürlich brauche auch ich ein bisschen Geld, um meine Träume zu verwirklichen. Ich kann und will aber keine Reichtümer anhäufen. Wäre es nicht schön, wenn jeder nur soviel nimmt, wie er für ein zufriedenes Leben braucht? Und für ein glückliches Leben braucht es nicht Viel! 

Apropos Geld: Vorgestern schaue ich in mein Konto und denke: cool! Hab wohl im Lotto gewonnen!  Ne, weit gefehlt. Das Finanzamt hat mir meine zuviel gezahlten Steuern zurück gegeben. Danke dafür! So tut die Sache mit dem Auto gleich nicht mehr so weh und ich kann etwas entspannter reisen. Darauf ein Krombacher! 

Dann fahre ich zur Cable Bay, einer wunderschönen Bucht. Unterwegs spielen, wie gestern schon als Prinz Harry bei mir mitgefahren ist, Salmonella Dub und das New Zealand National Symphonic Orchestra "Feel the seasons change" - "Fühl den Wechsel der (Jahres)-Zeiten. Ich fühle die Veränderungen deutlich, tief in mir.

Letztes Jahr war das Wetter schlecht, aber heute ist perfektes Badewetter. Ein Haufen Frauen haben splitternackt ihr Morgenbad. Ich will auch! FKK ist in NZ eigentlich nicht so gern gesehen, wird eigentlich sogar als anstößig empfunden. Selbst oben ohne geht nur bei Männern. Ungerecht! Aber hier in der abgelegenen Bucht ist es wohl ok.

Ich telefoniere mit Edgar in der Werkstatt in Christchurch und spreche noch mal übers Auto. Phil aus Nelson kann ihn gern anrufen und fragen, was er schon alles gemacht hat, sagt er. Keine Spur von Konkurrenz, man will dem Kunden einfach helfen.

Dann schreibe ich diesen Blog und habe Hunger auf Frühstück. Pause.

So, ich bin wieder da. Frühstück war lecker mit dem schönsten Ausblick aufs Meer. Hungrige Möwen lassen mich in Ruhe und ich sie. Jetzt sind schon ein paar mehr Leute da und nix mehr mit nackt Baden. Also Badehose  an und rein in die Fluten. Um mich herum Fische , die ihr Leben geniessen und Luftsprünge machen. Ist wesentlich wärmer als die 14 Grad von Dunedin. Der Strand hat keinen feinen Sand, eher grössere Kiesel und Steine. So wasche ich den schwarzen Sand von Kaikoura von mir ab, sofern er noch nicht auf meinem Bettlaken heute morgen war. Und es besteht auch keine Gefahr, das die groben Kiesel sich in irgendeiner Ritze verklemmen, haha.

Es gibt hier einen schönen Küstenwanderweg. Letztes Jahr war der wegen der extremen Trockenheit und Brandgefahr gesperrt. Heute könnte ich ihn gehen, 3 Stunden hin und 3 Stunden zurück. Aber das wäre bei dem strahlend blauen Himmel und der  heissen Sonne nur Quälerei. Ich bin zu spät dran. Das mache ich bei schlechtem Wetter oder morgen,  wenn ich es schaffe, eher hier zu sein. So bleibe ich den ganzen Tag am Strand und genieße das Meer. Nachmittags gibt es Erdbeeren, die ich an der Strasse gekauft hatte. 6,- Euro für ein Pfund, hätte ich bei Karl's in der Bölschestrasse nie gekauft! Noch mal ins erfrischende Meer, auf dem Rückweg etwas zum Abendbrot kaufen und dann gemütlich Essen. Dazu ein Glas Wein von Seifried hier um die Ecke. Noch die selbst ausgebuddelten , gestern vorgekochten Kartoffeln zu leckeren Bratkartoffeln für morgen Mittag verarbeiten und dann geht ein rundum schöner Sommertag windstill und lau zu Ende. Ich freue mich auf morgen. 

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Kaikoura - Marlborough - Nelson

Heute schreibe ich den 100. Eintrag in diesem Blog (bernhard.auslandsblog.de), der 2 Sommer, 2019 und 2020 beschreibt und bisher 2128 mal angeklickt wurde. Mein erster Blog von 2015 (bernhardiner.auslandsblog.de) mit 94 Einträgen wurde 6250 mal angeklickt und der Blog von 2017 (3innz.auslandsblog.de) mit 31 Einträgen 1653 mal. Das sind also 225 mal Blog schreiben  (nicht mitgezählt die unzähligen Male wo wegen technischer Probleme das Geschriebene weg war und ich noch mal von vorne anfangen konnte.) Und das alles wurde sage und schreibe 10031 - Zehntausendundeinunddreissig mal gelesen.

Ich danke allen Lesern ganz herzlich!!!

Nach einer komischen Nacht werde ich um 7 Uhr wach und fahre gegen 10 Uhr los. Zum letzten mal tanke ich das 98er Superbenzin, es hilft auch nicht. Ich werde in Nelson in die Werkstatt gehen und auch die Bremsen machen lassen. Der Himmel ist wolkenverhangen. Kurz hinter Christchurch an der Abfahrt Richtung Hanmer Springs reißt der Himmel auf und bestätigt mich in meiner Entscheidung, die Küstenstrasse über Kaikoura zu fahren. Nach Nelson kann man auch über die Alpen fahren. Die heißen Quellen von Hanmer sind eine echte Alternative bei schlechtem Wetter. Aber nicht heute. 

Und dann passiert mir etwas Lebensgefährliches. Ich dachte eigentlich, ich hätte meine Emotionen gut unter Kontrolle. Falsch gedacht.

Die Straße von Christchurch führt lange durch die weite Ebene, ist gut ausgebaut und hat oft eine extra Spur zum Überholen. Alles kein Problem und ich fahre auch gemütlich mit 90 durchs Land. Kurz vor Kaikoura kommt man durch die Berge. Bergauf gibt es auch Überholspuren und die Brummis lassen einen vorbei. Da ich auch nicht so schnell bin fahre ich auch mal in die langsamere Spur. Ist diese dann zu Ende wird man auch immer in die andere zurück einfädeln gelassen. Neuseeländer sind sehr freundliche und rücksichtsvolle Autofahrer. Nicht wie in Berlin, wo keiner dem anderen auch nur 1 mm Straße gönnt und die SUV - Fahrer sowieso auch die größten Ellenbogen haben. Also ich wieder kurz in die langsamere Kriechspur und hinter mir das Auto bleibt in der anderen, ist aber nicht viel schneller als ich und als meine Spur zu Ende ist sind wir gleich auf. Nur eine Vollbremsung erlaubt es mir, mich hinter dem blauen Mietauto mit einer Touristin einzufädeln. Da beginnt das Blöde: ich ärgere mich über das Verhalten der anderen, Emotionen kommen hoch. Ok. Ist auch gleich wieder vorbei, sie fährt zügig weiter. Doch dann geht es bergab und es gibt keine Überholspuren mehr. Die engen Kurven und die steilen Abhänge erlauben das nicht mehr. Und dann schlägt das Schicksal zu: vor uns ein langer Viehlaster, übel riechend. Bergab in der engen Kurve vielleicht 20 km/h langsam. Vor mir das blaue Mietauto, davor der Viehlaster. Und dann passiert es. Ich weiss nicht was mich geritten hat - der Geruch des Lasters oder die wiederkommende Wut auf die Autofahrerin und die Chance auf Revanche? Wahrscheinlich von allem etwas. Jedenfalls sehe ich vor der nächsten engen Kurve eine längere gerade Strecke, vielleicht 300 m. Und ich setze zum Überholen an. Und ich verschätze mich und der LKW wird auch wieder schneller. Was, wenn hinter der Kurve gerade jetzt ein anderes Auto entgegenkommt? Tausend Gedanken gehen mir durch den Kopf. Nicht nur ich würde zu Schaden kommen sondern von meinem Tun wären auch andere betroffen.

Das megalaute Signalhorn des LKW - Fahrers erlöst mich von meinen Gedanken. Kurz vor der Kurve bin ich wieder auf der richtigen Seite. Glück gehabt oder Vorsehung? Sollte meine Reise durch das Leben noch nicht Heute und Hier zu Ende sein? Mensch Papa! 

Unten am Meer ist die Brandung sehr stark. Dichte Nebelwolken hängen über Kaikoura und der Halbinsel. Delphine oder gar Wale sehe ich dieses mal keine. Viele Robben kann man auch vom Auto aus sehen. In Kaikoura gehe ich ins Chiwi-Cafe. Hier arbeiten Mara und Luka aus der Küche bei Convergence. Die Kürbissuppe schmeckt sehr lecker. Ich halte noch bei meinem Schlafplatz vom letzten Jahr  - ein schwarzer Sandstrand voller perlmutfarbener Paua-Muscheln. Leider ist dieser freie Platz in den Dünen jetzt ganz gesperrt und wird wohl auch nie wieder aufgemacht.

Noch mal ein Stück weiter wieder am Strand stolpere ich fast über eine Robbe. Aber sie tut mir nichts und ich ihr auch nichts. Dann geht es durch die Hügel von Marlborough mit den saftiggrünen Weinbergen und gelben vertrockneten Weiden nach Bornheim, wo mein erster Anhalter in diesem Sommer steht.  Er kommt aus der Grafschaft Surrey im Süden Englands und sieht aus wie Prinz Harry. Wir unterhalten uns gut, er hat auch den gleichen Musikgeschmack wie ich. Ich bringe ihn zu seinem Hostel in Nelson und fahre dann auf den altbekannten freien Platz hinter Nelson. 

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Oamaru - Timaru - Christchurch

Um 6 Uhr werde ich wach. Annika meldet sich und erzählt mir das Neueste aus Berlin. Sieht so aus, das ich im Frühling, wenn ich nach Hause komme, alleine in der Wohnung bin. Endlich !!!

Nein. Quatsch!

Ich werde sie vermissen. Wir haben uns gut verstanden und kaum gestritten, gab ja auch keinen Grund dafür. Sie hat sich in den Haushalt nicht eingemischt und ihn meistens mir überlassen,  haha.

Kinder werden flügge. Das ist auch gut so, gehört zum Lauf des Lebens, das sie ihre eigenen Wege gehen. Hat meine Tochter ja schon lange gemacht, nun also auch die räumliche Abnabelung. Aber meine Tür steht immer weit offen für sie, wie auch für ihre Schwester. 

Ich erwische noch die ersten und letzten Strahlen der aufgehenden Sonne bevor dichte Wolken aufziehen und es anfängt zu nieseln. Kurz nach 8 Uhr mache ich mich auf den Weg nach Christchurch, um wieder meine innere Mitte zu finden, auch ortsbezogen. Unterwegs ein längerer Halt um mit der Mutter meiner Töchter zu reden. Dann wieder in Oamaru erstmal zu Janet Frames Grab. Die Blume von letzter Woche sieht noch gut aus. So hole ich meinen Fächer raus und befreie das Grab mal von dem ganzen Dreck. Macht hier scheinbar niemand. Eine Schande. Angehörige gibt es wohl nicht mehr. Und ich verstecke den Fächer in der Hecke für's nächste mal. So schaffe ich Platz für Neues. Abgeben, Loslassen können ist die Voraussetzung für Veränderungen, auch im Leben. Man kommt einfach besser voran, wenn man Ballast abwirft. Auch wenn es manchmal schwer fällt. Nur für Die, die zurückbleiben ist es doppelt schwer ...

Wenn man etwas weggibt, gibt man auch ein Stück von sich selbst mit weg. Aber dieses fehlende Stück kann man ja wieder mit etwas Neuem füllen. So macht es Sinn.

Dann wieder in die Bäckerei, wo ich ein leckeres Mittagessen, Brot und ein Stück von Judys frisch gemachter Schwarzwälder Kirschtorte esse. Den Kaffee bekomme ich umsonst im Tausch gegen das Buch "Herbstmilch" mit Richard dem Bäckermeister. Die Familie betreibt selbst noch Landwirtschaft. Und ich werde wieder etwas "Ballast" aus meinem Auto los. Gerade als ich losfahren will kommen die 3 Schwaben von gestern Abend, denen ich den Bäckerladen empfohlen hatte. Leider ist das gute Brot heute schon alle. So gebe ich ihnen noch eins von meinen beiden ab ...

In Timaru schaue ich mir den schönen Rosengarten an, mache unterwegs kurz Halt an einer Beerenfarm. Dort hole ich mir leckere Erdbeeren, Himbeermarmelade und -sirup und ein Himbeereis. Und gegen 18.30 bin ich in Christchurch. Kurzer Blick in den Garten,  Zitronen ernten, Wäsche waschen und Abendbrot. Und dann buche ich meinen Flug für nächstes mal um. Für eine radikale Entscheidung bin ich noch nicht bereit. So werde ich erst mal länger hierher kommen,  möchte den Frühling im November/ Dezember erleben. Bisher kannte ich ja nur den Sommer. 

Morgen geht es weiter nach Nelson. Ich kann gar nicht schlafen...

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Long Beach

Heute verlasse ich Dunedin. Mit neuen Erfahrungen und Erkenntnissen. Es war gut, hierher zu kommen und jetzt auch wieder zu gehen. Ich habe dazugelernt und bin gewachsen. Danke dafür! 

Heute Morgen setze ich dann etwas um, was mir gestern Abend nicht gelang. Und obwohl ich nicht die erhoffte Reaktion bekam bin ich überhaupt nicht enttäuscht. Wer nicht wagt, der hat schon verloren. Ich freue mich, das ich es getan habe. Die Chance stand 50:50. 

Ich fahre zum Long Beach, der wirklich lang ist. Vor dem Mittag laufe ich am Strand nach rechts. Die Seelöwen sind wieder im Meer. Nur ihre Spuren im Sand sind zu sehen. Dann Essen und Mittagsschlaf. Dann laufe ich von meiner Mitte aus nach links und zurück. Danach geht es wieder nach Warrington auf den grossen freien Campingplatz. Vorher melde ich mich noch bei Christel in der deutschen Bäckerei in Oamaru,  das ich morgen zum Mittagessen komme.

Warrington ist einer der wenigen noch freien, großen Campingplätze im Land, vielleicht der schönste , den ich kenne. Saubere Toiletten, Müllcontainer, eine Grasfläche groß wie ein Fussballfeld und eine traumhafte Lage hinter den Dünen mit einem bewachten Strand und die große Stadt Dunedin in der Nähe. Andere Regionen haben gar keine mehr oder 2 Plätze für 100 Camper. Es ist natürlich nicht einfach mit so vielen Touristen, die auch viel Müll hinterlassen. Und immer ist auch das Geschäft im Spiel, wenn zum Beispiel ein kommerzieller Holiday Park in der Nähe ist und Angst um seine Einnahmen hat. Hier glücklicherweise nicht. 

Ein Tee und dann geh ich mit dem Eimer los, um die wilden Kartoffeln zu ernten. Der Eimer wird halb voll, sind noch nicht ausgereift. Zurück quatsche ich noch bei einem Bier mit meinen Nachbarn  - Schwaben mit einem großen Wohnmobil. Danach noch mal kurz ans Meer, der Wind hat nachgelassen und ab ins warme Bettchen. 

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Aramoana

Den Tag werde ich heute allein verbringen. Nach dem Frühstück  (es gibt leckere Eierkuchen, mmmh) fahre ich zum Hafen von Dunedin - Port Chalmers. Von hier ist schon Scott zum Südpol aufgebrochen. Leider hat er das Rennen gegen Amundsen verloren und ist nicht lebend zurückgekehrt. Ich schaue mir den schönen Rhododendronpark an, die Blütezeit ist aber vorbei. Nur ein paar einzelne Nachzügler erfreuen mein Auge. Der Hafen ist recht klein und wird gerade von 2 Kreuzfahrtriesen dominiert. Und beide verpessten mit ihren Schwerölgeneratoren zur Stromerzeugung die Luft. Schämt Euch! Wie einfach wäre es, Strom vom Land zu nehmen. Die Ovation of the Seas verlässt am Nachmittag den Hafen durch die enge Fahrrinne. Und zieht eine riesige dreckige Rauchfahne hinter sich her. Ich werde Nie mit so einer Dreckschleuder fahren! Ich weiß, ich fliege jedes Jahr einmal um die Erde und das bereitet mir große Bauchschmerzen. Ich überlege intensiv, wie ich das ändern kann und habe auch schon eine Idee. Die ist schon seit längerem in mir gereift und steht jetzt kurz vor der Umsetzung. Noch eine andere Entscheidung treffe ich während meiner Strandwanderung, deren Umsetzung mir heute Abend aber noch nicht gelingt...

Am Strand treffe ich auf viele Seelöwen. Man muss echt aufpassen,  das man nicht über sie stolpert. Sie wärmen sich in der Sonne. Ich  lege mich zu ihnen. Vom Meer ziehen Nebelwolken die Klippen hinauf. Plötzlich ist der Strand verhüllt. Ich würde mich nicht wundern, wenn jetzt Captain Hook mit seinen Piraten auftaucht. Aber man bekommt wenigstens keinen Sonnenbrand. Als am Nachmittag die Sonne wieder raus kommt gehe ich zurück zum Auto und mache mir etwas zu Essen. Dann noch mal los um eine Landspitze herum und die Mole bis ganz nach vorn bevor ich zurück fahre. Heute Abend gehe ich dann nicht weg . Stattdessen gibt es Hausmusik.

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Dunedin rockt!

Ich bleibe die nächsten Tage in einem wunderschön gelegenen, von einem Garten umgebenen Haus an einem Hang mit tollem Blick ins Tal. Es gehört einer Freundin aus der Küche  bei Convergence und ist in der Nähe der in jedem Reiseführer vermerkten steilsten Strasse  der Welt  - der Baldwin Street. Auch diese Straße ist extrem steil. Aber mein Auto schafft es, war ja auch in der Werkstatt. Es gibt einen tollen Flat White - leckeren Kaffee. Dazu packe ich meinen selbstgebackenen Kuchen (worauf ich immer noch verdammt stolz bin, haha) aus und wir sitzen in der Sonne. Nach dem köstlichen Dinner gehen wir zu Dritt mit einer Mitbewohnerin noch in eine Bar, wo eine Liveband spielt. Auf einer Minibühne rocken 5 Musiker. Mir gefällt die Stimme der Sängerin. Gegen Mitternacht liege ich im Bett. Ein rundum schöner Tag geht zu Ende ...

Ich werde wieder zeitig wach, kurz vor 6 Uhr, die Sonne geht auf. Wir fahren in die Stadt zum Farmers Market - dem Bauernmarkt direkt am bekannten historischen Bahnhof von Dunedin. Es gibt eine große Auswahl an frischem Obst und Gemüse. Ich nehme einiges für das Dinner heute Abend mit. Zurück fix die Sachen gepackt und ab zum Strand! Für ein Sprung in die Fluten ist es zwar zu windig und zu frisch, aber ein ausgiebiger Strandspaziergang entschädigt für die entgangenen Badefreuden. Und als es in der Sonne warm genug ist haben wir keine Badesachen dabei und da einige Leute unterwegs sind wollen wir nicht ohne ins Wasser. Das wird hier nicht so gern gesehen und ich möchte niemandem schlechte Gefühle machen. 

Zurück etwas ausruhen und dann mach ich alles für das Ofengemüse fertig. Gut das ich mich erinnere, wie Annika das macht! Und es wird auch recht lecker. Und dann geht's noch mal in die Innenstadt in eine Bar, wo wieder eine Liveband spielt. Bevor es losgeht, kann man sich bei einem Bier noch gut unterhalten. Die Musik ist dann aber eher melancholisch und ziemlich laut, sodass wir bald gehen. Heute geht ein wunderschöner Tag etwas eher zu Ende.

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Träum weiter!

Dream on, ja träum weiter. 

Träume zu haben und vielleicht ein paar davon zu verwirklichen, ist das beste was es gibt.

Und ich hatte letzte Nacht genügend Gelegenheit dazu  - hab 12 Stunden lang geschlafen. Das war auch nötig nach der schlaflosen Nacht davor. Noch vor dem Morgenkaffee gehe ich zum Meer. Über dem Land hängen dicke Wolken, aber die Sonne ist schon aus dem Ozean aufgestiegen und vergoldet mit ihren Strahlen die Meeresoberfläche. Das wird ein guter Tag!  Der Erste vom Rest meines Lebens, aber Reste schmecken ja bekanntlich am besten. Und das Beste kommt zum Schluss. 

Schade, das ich hier keine Bilder hochladen kann, denn es gibt keine App fürs Smartphone. Aber wer will kann ja vielleicht auf Facebook schauen: Bernhardiner Spark.

Nach dem Kaffee mache ich einen ausgedehnten Vormittagspaziergang über die feinsandige Landzunge. Und wieder fliessen die Gedanken. Der weite Ozean gibt ihnen Raum. Anders als in einem Gebäude, selbst Autofahren ist besser, wenn man die Weite um sich herum sieht. Und ein paar Gedanken wollen in die Tat umgesetzt werden, das spüre ich ganz deutlich: Ich werde in Oamaru einen Menschen treffen, wovor ich mich seit 2 Jahren drücke. Warum eigentlich? Neuseeland ist für mich die beste Therapie. Und ich werde ein Projekt in Angriff nehmen, was schon länger in mir wächst. Dazu vielleicht später  ...

Im weissen Sand finde ich nur die Spuren der Seelöwen, die wahrscheinlich schon wieder zum Fischen im Pazifik sind. Ich würde sie auch in Ruhe lassen und ihnen nicht auf die Pelle rücken. Im Busch finde ich dann wilde Kartoffeln und eine Möwe, die sie bewacht. Möwen sind ja sehr zutraulich und können auch aufdringlich werden, wenn sie Futter wollen. Aber wir verstehen uns gleich gut. Zurück beim Auto wartet wieder eine Möwe, aber diesmal sicher auf mein Frühstück... ist es die selbe? Irgendwie sehen die alle gleich aus. Denkt die Möwe wahrscheinlich auch von den Menschen. Dabei ist doch jedes Wesen einzigartig! 

Nach dem späten Frühstück fahre ich nach Seacliff, wo Janet Frame mehrere Jahre in der Psychiatrie untergebracht war. Beim dritten Anlauf schaffe ich es endlich, das Krankenhausgelände zu finden. Es ist gut versteckt, kein Hinweis an der Strasse. Auch hier möchte man an eine nicht immer rühmliche Vergangenheit nur ungern erinnert werden. Es ist jetzt ein großer gepflegter Park mit viel Rasen, in dem man deutlich die Grundmauern der alten Gebäude sieht. Das Haupthaus war 229m lang und 70m breit. Ein Teil des Geländes  ist heute privat und nicht zugänglich. Das respektiere ich. Wenn ich mir vorstelle, das einige der alten Bäume schon Janet gesehen haben ...ich bekomme Gänsehaut und mir läuft ein Schauern über den Rücken. Als ich auf dem Rasen liege denke ich über Janet Frame hinaus an die vielen, vielen Menschen, die hier waren. Und mir kommen die Tränen. 

Klar, sie hatten oft gesundheitliche Probleme und die Psychiatrie hat sich in den letzten 70 Jahren auch weiterentwickelt. Aber kommt es nicht auch heute noch zu fatalen Fehldiagnosen, die bei Janet Frame fast zur Katastrophe geführt hätten? (Wen das näher interessiert,  dem empfehle ich das Buch oder den Film: "Ein Engel an meiner Tafel").

Und wer bestimmt eigentlich Was oder Wer "normal" ist? Sind nicht die "Normalos" daneben, wenn man sich diese crazy Welt anschaut und die "Wahnsinnigen" normal? Ich benutze ungern das Wort "verrückt", aber wenn man es wortwörtlich "ver-rückt" nimmt, heisst es doch nichts anders als verschoben oder halt "anders". Und ist es vielleicht normal, das man Menschen hasst,  nur weil sie anders sind?

Unter einer Bank finde ich eine wunderschöne Feder, wahrscheinlich von  einer Taube. Ich hatte immer eine weisse für meinen Hut wegen Parihaka gesucht. Jetzt nehme ich aber diese. Sind wir nicht alle wie Federn im Wind?

Jetzt weht es mich erst mal nach Dunedin. Vorher muss ich noch sehen, wie ich das Gras von meinem ganzen Körper bekomme. Die Wiese war frisch gemäht und der Gärtner hat die Hälfte liegen gelassen. Ins Meer springen? Brrr!

Im Schatten unter einem alten Walnussbaum gönne ich mir ein Greenhill Seltzers, was Jamil, Barbaras Sohn produziert und schreibe diesen Blog für heute zu Ende. 

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... auf dem Weg zu neuen Ufern

Das Haus in Ordnung gebracht hab ich dann gestern Abend auch noch, also dann morgen früh nur noch mich in Ordnung bringen, haha.

Aus morgen früh wird heute Abend. Kurz vor Mitternacht kann ich nicht mehr schlafen. Ich bin sowas von aufgeregt! Ich packe alles ins Auto, mache mich fertig, trinke noch einen Kaffee und um 2 Uhr nachts geht's los! Aus dem Auto-CD-Spieler singt HRK:"ICH MUSS RAUS AUF DIE STRAßE" Genau! 

In Christchurch hole ich mir bei BP noch einen Kanister super teures Super-Super Benzin (98 Oktan). Ich glaube damit fährt nur die Formel 1! Aber Edgar aus der Werkstatt hat gesagt, das müsse sein. So würde mein Motorproblem gelöst. Na mal sehen. Aber erst mal muss der Tank mit dem alten Benzin  (91er) leergefahren werden. Und das gelingt mir auch gründlicher als gewollt! Ich bleibe unterwegs im Dunkeln im Nirgendwo auf dem Highway liegen. Schnell nachfüllen und weiter geht's! 

Nirgendwo stimmt nicht. Mir weisen im Osten das Kreuz des Südens, im Westen Orion und im Norden im Rückspiegel der Halbmond  (wo ist eigentlich die andere Hälfte?) den Weg nach Süden. Ich bin nur ein Krümel im Universum, aber ich bin sicher, das es mich beschützt.

In Ashburton noch mal nachfüllen (nur 95er) und in Timaru dann einmal Volltanken bitte! Und was sagt der Motor?... "Danke für das Super Benzin, war lecker. Aber die Fehlerlampe mach ich trotzdem wieder an. Ätsch!"

In Timaru schaue ich mir um 4.30 Uhr Lindas Lighthouse an und bin kurz vor 6 in Oamaru, meiner Lieblingsstadt in NZ. Die Sonne schickt sich an ihre ersten Strahlen zu zeigen. Ich fahre hoch zum Lookout und will noch etwas schlafen, da ich doch sehr müde werde und Richards Bäckerei erst 8.30 aufmacht. Um halb 8 werde ich wach und denke, oh eine Möwe tapst auf meinem Auto herum. Später sehe ich die Bescherung: ich  habe von einem Kontrolleur einen Aufkleber bekommen, das Freedom Camping hier verboten ist und 200 $ Strafe angedroht werden. Also schnell weg hier. In den Public Gardens pflücke ich eine Blume und bringe sie zu Janet Frames Grab. Sie hat sich sehr gefreut...

Dann Vinbrux Bäckerei. Ich unterhalte mich lange mit Christel und Richard, frühstücke und nehme noch 2 gute Brote mit. 

 Weiter an der Küstenstrasse mache ich Halt für ein (Nach-)Frühstücksschläfchen, eine schöne Wanderung,  einen Tee und leckeres, frisches Marmeladenbrot. Beim Schlafen werde ich von meinem eigenen Schnarchen geweckt. Das kann ja heiter werden. Wie soll ich denn mit mir in getrennten Zimmern schlafen?

Dann wird es mir bei 15 Grad zu kalt im Schatten und ich lege mich an den Strand in die Sonne. Endlich bekommt der ganze Körper mal Sonne! Zum Baden ist es aber viel zu kalt  - 14 Grad. Hier weiter Richtung Antarktis ist es spürbar frischer. Dafür sind die Tage länger, die Sonne geht erst 21.30 unter, in Christchurch 21 Uhr. Früh bin ich auf dem großen kostenlosen Platz in Warrington. Es weht ein kalter Wind. 

"Ich muss raus auf die Straße 

Ob ich will oder nicht

Denn die Straße ist wichtig 

Ist mein zweites Gesicht.

Ich muss raus auf die Straße 

Und ich bin nicht allein

Ich muss raus auf die Straße 

Das muss Liebe sein.

 Ich muss raus auf die Straße 

Ich will sagen ich darf

Lasst das Tier aus dem Käfig

Denn es ist darauf scharf.

Ich will raus auf die Straße

Jetzt geht's raus auf die Straße 

Und ich bin nicht allein 

Einfach raus auf die Straße 

Das muss Liebe sein 

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Christchurch Tag 10

Heute gehe ich! (Oder auch nicht?)

Vorher muss ich aber noch die Gartenarbeit beenden und das Haus so herrichten, wie ich es vorgefunden habe, also Staubsaugen und in der Küche und im Bad klar Schiff machen. Ausserdem benötigt der Teppich noch eine gründliche Reinigung wo ich Kaffee verschüttet habe. Dafür habe ich extra Wonder Soap - Wunderseife - von Henkel gekauft ... Haha.

Nachdem ich nachts nicht gut schlafen konnte, wache ich spät auf und bin erst nach 9 im Garten. Aber egal, ich hab ja hier keinen Chef, der auf die Uhr schaut sondern bin mein eigener Boss. Ein gutes Gefühl! 

Ich schaffe eine ganze Menge, aber überall sehe ich doch noch etwas zu tun. Ich will noch den kleinen Schuppen fix aufräumen, Rasen mähen und ein paar Pflanzen brauchen noch Bewässerung. Dafür muss ich doch noch mal zum Baumarkt. Also wird das heute wieder nichts mit der Abreise. Aber morgen ganz bestimmt! 

Aber erst mal Mittag als spätes Frühstück, also Brunch, wieder Tomatenei, da ich so viele Tomaten habe. Dazu Radieschen aus dem Garten. Die Erdbeeren lasse ich aber für Barbara, die am Freitag wieder kommt. Mittagsschlaf fällt heute aus, da ich ja so spät aufgestanden bin. Vom Baumarkt zurück noch mal Hauruckaktion im Garten.

Ich spüre ganz deutlich den Wind of change unter meinen Flügeln, er geht durch meinen Körper tief in meine Seele. Und am 27. Februar sind die Scorpions zu einem Konzert in Neuseeland, gemeinsam mit Whitesnake, der Nachfolgeband von Deep Purple! Smoke on  the water, Det,Det,Deeh,Det,Det,Deh. Was haben wir in den 70igern dazu gerockt. Wahrscheinlich bin ich da aber auf den Cook Inseln ...

Puh, geschafft! 18.30 Uhr. Das Gartenprojekt ist abgehakt, endlich. Nicht das es nicht Spaß gemacht hätte, aber jetzt habe ich Bock auf Neues.

Die letzten 5 mal Neuseeland war ich meistens viel unterwegs, hab viel gesehen und viele Leute getroffen, aber eigentlich bis auf ganz wenige Ausnahmen nicht richtig kennengelernt. Das ändert sich jetzt. Was im letzten Jahr schon begann setzt sich jetzt um so intensiver fort. Wenn das wichtigste früher für mich die Natur war, dann die Geschichte dieses Landes so sind es jetzt ganz klar die Menschen. Und so bin ich gespannt, was noch alles kommt  ...

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Christchurch Tag 9

Ich stehe um 6 Uhr auf. Die Sonne scheint schon und wärmt mich bald. Es wird nicht mehr so warm, aber in der Sonne schon. Morgenkaffee, ein kleines Frühstück und dann ab in den Garten. Ich will heute hier fertig werden, nachmittags zu Ritz (der Freundin aus der Küche, wo ich gestern war), auch ihr ein bisschen im Garten helfen. Ausserdem hat sie mich zum Dinner eingeladen. Und morgen will ich dann endlich meinen Roadtrip nach Süden starten. Es wird auch Zeit. Ich brauche etwas Luftveränderung. Na mal sehen ob das alles so klappt  ...

Dann noch mal zum Baumarkt und das restliche Zeug holen, Mittag und Schläfchen und weiter geht's im Garten.

Die Sonne wärmt meine Haut und bräunt mein Winterfell. Ach wie tut das gut! Die Wärme geht tief in mich hinein, heilt meine Seele. Das helle Licht ist Nahrung für sie.

Um halb 6 mache ich Feierabend  ... und hab doch wieder nicht alles geschafft. Wenn ich durch den Garten gehe sehe ich überall  Arbeit. Und die Bewässerung will ich auch perfekt machen, mag keine halben Sachen. Haha, Mister Perfect.

Aus der Verabredung mit Ritz wird dann doch nichts, sie muss dringend zu einer Freundin. So stürze ich mich nach dem Abendbrot doch noch mal in die Gartenarbeit. Vielleicht werde ich ja heute doch noch fertig? 

Vorher hänge ich aber noch mal lange meinen Gedanken nach, und es sind gute Gedanken  ...

Ich möchte meine Mitte finden und authentisch sein, also so wie ich bin.  Wie bin ich eigentlich? Es bringt nichts, jemanden etwas vorzumachen. Viel zu oft warte ich darauf, Impulse von außen zu bekommen. Ich möchte selber handeln und selbstbewusster sein.

Und ich möchte eine Tradition fortführen, die ich schon früher in meinem Blog von Zeit zu Zeit gepflegt habe. Dies habe ich in Barbaras Haus gefunden: 

"Finde etwas für dich, das dir Freude macht. Lass die Dinge los, die dich verletzen. 

Und verbringe Zeit mit den Menschen, die dir gut tun."

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Christchurch Tag 8

Ich habe letzte Nacht kaum geschlafen. Kurz nach Vollmond, zu spät und zu lange Mittagsschlaf gemacht, zu viel Kaffee und viele Gedanken, die mir durch den Kopf gehen. 

Nach dem Morgenkaffee fahre ich zum Baumarkt, um noch ein paar Sachen für die Bewässerung zu holen. Frühstück und dann schaffe ich eine ganze Menge.

Und ich habe mich entschieden, welchen Weg ich gehen werde. Mir fällt es schwer, Nein zu sagen, möchte immer niemand verletzen und wehtun. Meistens verletze ich mich aber selbst dabei. Es ist besser, offen ein klares Wort zu sprechen, seine Wünsche und Gefühle mitzuteilen, auch wenn es schwerfällt. Den anderen im Ungewissen zu lassen ist viel schlimmer. Und so habe ich das heute Vormittag in Angriff genommen ...Puhh.

Der große Regen ist ausgeblieben. Es scheint sogar die Sonne. Heute Nachmittag soll es ein paar Tropfen geben. Auf den Wetterbericht kann man sich hier echt nicht verlassen! Ich habe Unkraut jäten von meiner todo-Liste gestrichen.Das wächst ja eh wieder nach, vor allem wenn ich es jetzt bewässere...

Nach dem Mittagessen  (Tomatenei) und einem Schläfchen fahre ich zu einer Baumschule, um 2 Weinstöcke zu holen. Ich hoffe, das Barbara sich darüber freut. Vorher muss ich noch mal zur Werkstatt. Heute habe ich per Mail die Rechnung für letzte Woche bekommen mit der freundlichen Bitte, noch mal 100 Euro zu bezahlen, da sie vergessen hatten den erneuerten Klopfsensor zu berechnen. Na toll, jetzt sind es runde 1000 $, aber ist ja nur Geld  ...

Und dann kaufe ich gleich noch 2 Tickets für Elton John in Dunedin am 4. Februar. Das war ein großer Traum von mir! In Sydney hab ich ihn verpasst und in Berlin im Oktober sind die Preise einfach unverschämt. Hier hab ich "nur" 60 Euro bezahlt. Ok, es sind auch die schlechtesten Plätze, aber egal. Mal sehen wer mitkommt.

Am Abend bin ich bei einer Freundin von Convergence, die auch in der Küche war und dort die Fäden im Hintergrund zusammen gehalten hat. Sie hat ein wunderschön gelegenes Haus in den Hügeln am Rand der Stadt mit Blick auf Christchurch, über die weite Ebene bis zu den Bergen und dem Pazifik auf der anderen Seite . Wow! So müssen es auch die ersten europäischen Siedler gesehen haben, als sie über den Bridle Path über die Berge vom Hafen in Lyttleton nach Christchurch gelaufen sind. Leider muss sie dann weg, aber wir verabreden uns noch mal für morgen...

Und dann gelingt es doch noch, das mir jemand die richtige Frage stellt ...

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Wasserfall und Vollmond

Christchurch Tag 7

Nach einer kurzen Nacht und einer Tasse Kaffee laufe ich kurz vor 8 los zu einem wunderschönen Wasserfall. 2 Stunden lang geht es gemächlich durch den Busch. Der Wasserfall erinnert mich dann sehr an den weltberühmten Trusetaler Wasserfall, ist aber mit etwa 20 Metern aber nicht so hoch .In 3 Stufen stürzt sich der Bach hinunter, dabei gibt es auch 2 Pools, in denen man auch schwimmen könnte. Mir ist aber nicht danach, vielleicht beim nächsten mal. Hier kann man auch Zelten. Das werde ich irgendwann mal machen. 

Nach weiteren 2 Stunden bin ich gegen 12 Uhr wieder zurück, mache ein spätes Frühstück. Bald gibt es Mittag und danach sitzen wir noch etwas zusammen, bevor ich am Nachmittag wieder nach Christchurch fahre. Vorher werden noch Kontaktdaten ausgetauscht, den einen oder anderen sehr ich sicher noch einmal wieder. 

Zurück hole ich erst mal Schlaf nach und schreibe dann diesen Blog. Wäsche aufhängen, den Garten noch etwas wässern und gegen 21.30 Uhr wird es auch schon wieder dunkel. Morgen soll es regnen und es wird von Nahe 30 Grad auf die Hälfte runtergehen. Ich will trotzdem versuchen, im Garten voranzukommen und abends eine Freundin aus der Küche bei Convergence besuchen. 

Und ich muss mich entscheiden, wie es dann weitergeht: Richtung Süden nach Dunedin oder Richtung Norden nach Nelson?  Keine leichte Sache ...

Ich spreche lange mit meiner Tochter und sie hört mir zu. Danke dafür! Und sie gibt mir den entscheidenden Tipp.

Gegen Mitternacht nehme ich die fast trockene Wäsche ab, morgen früh geht die Beregnungsanlage wieder an und es soll auch regnen. Über mir Milliarden Sterne, das Kreuz des Südens, Orion, die Milchstraße und der immer noch fette Mond. Wolken ziehen eilig vorbei. Das Wetter ändert sich. Veränderung ist gut. 

Ich esse noch was und versuche, einen ganz besonderen Menschen zu erreichen. Ich habe sie hier vor einem Jahr kennengelernt. Sie hat eine ganz besondere Gabe: Sie stellt die richtigen Fragen. Gibt keine Ratschläge, was man tun soll,  sondern regt mit ihren Fragen zum eigenen Nachdenken an, bringt einen so weiter.

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Backen macht Spaß!

Christchurch Tag 6

Ich hätte nie gedacht, das Backen so viel Spaß machen kann!

...vor allem mit den Zutaten, die im Garten wachsen. Vorgestern waren es Zucchinis, heute sind es die Zitronen, die hier massenhaft reifen. Also gibt es Zitronenkuchen! Leider ohne Hilfe, aber egal. Nur die Unmengen an Zucker bereiten mir Bauchschmerzen, kann man den nicht weglassen oder ersetzen? 

Ich bin noch den ganzen Tag im Garten und Haushalt beschäftigt. Am Nachmittag fahre ich dann 1 Stunde von Christchurch weg Richtung Westen in die Berge zu Robert. In seinem Haus, auf seinem Grundstück findet ein Nach-Convergence- Treffen statt, als Pot Luck. Da bringt halt jeder was mit und dann wird gemeinsam gegessen. Von mir kommen Zucchini- und Zitronenkuchen, Zamette und Nudeln mit Sauce Bolognese. Es ist ein schöner Abend, 2 holen dann noch ihre Gitarren raus und um Mitternacht wird das Geburtstagskind in unserer Runde gefeiert. Ich hatte Blumen (es gab wunderschöne Fresien an der Strasse auf dem Weg hierher, ich mag diese Blumen sehr), einen Geburtstagskuchen und ein kleines Geschenk mitgebracht. Wir quatschen noch bis nach 2 Uhr morgens. Jetzt hat sich auch der heftige Sturm von gestern Abend gelegt und ich schlafe friedlich ein. Das war ein schöner Tag mit dem Wiedersehen von so vielen lieben Menschen  ...

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Christchurch Tag 5

500 Euro!  - Soviel hat mich das Auto erst mal gekostet, und die Bremsen müssen noch gemacht werden und der Motor läuft auch noch nicht rund. Immer kommt die Kontrolleuchte und meldet einen Fehler des Klopfsensors. Der wurde aber ausgetauscht. Und dann wird die Leistung automatisch runter gefahren. Blöd, wenn man einen Berg hoch fahren will. Jetzt soll ich erst mal den Tank leer fahren, Super tanken und dann sehen wir weiter. 

Nach dem späten Frühstück fahren Katja und Amiria nach Hause nach Nelson. Es war eine schöne Zeit, ich bin so dankbar. In 2 Wochen werde ich sie besuchen, wenn ich dann in der Gegend bin und das Auto mitmacht  ...

Ich hole das Auto ab, gehe ein bisschen Einkaufen, mache Mittag, Mittagsschlaf, esse ein Stück Zucchini - Kuchen und genieße etwas die Ruhe. 2 Wochen immer von vielen Leuten umgeben war wunderbar inspirierend und eine tolle,  bereichernde Zeit. Aber jetzt mal nur von einer Mücke umschwirrt zu werden ist auch nicht schlecht. Morgen früh werde ich dann noch mal in den Garten gehen und vielleicht zu Robert fahren, der auf seiner alten Farm ein Nach-Convergence-Wochenende ermöglicht und mich eingeladen hat. Mal sehen, was morgen passiert  ...

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Christchurch Tag 4

Na, was wird dieser Tag  wohl bringen ?

Zunächst viel mehr Sonnenschein und wärmere Temperaturen. So fahren wir nach dem Frühstück nach Taylors Mistake - einer wunderschönen Bucht bei Christchurch. Vorher backe ich aber noch einen Zucchinikuchen mit Amiria. Hier ist gerade Hochzeit für dieses Gemüse. Am Strand reiten wir ordentlich auf den Wellen. Es wird immer windiger. Noch ein Kaffee und dann geht's wieder zurück. Dann machen wir den Kuchen fertig und lassen ihn uns schmecken.

Der Anruf aus der Werkstatt verheisst nichts gutes,  sie finden den Fehler nicht. Ich soll erst mal mit Super anstelle Normalbenzin fahren. Dann wollen sie weitersehen. Die Ungewissheit bleibt  ...

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Christchurch Tag 3

Hoffentlich klappt das heute mit dem Auto!

Barbara und Astrid fahren früh los für mehrere Tage zum Wandern. Katja, Amiria und ich bleiben hier. Es ist kalt geworden, es ist bewölkt, aber der starke Wind hat nachgelassen. Am Vormittag mache ich ein bisschen was im Garten, Unkraut zupfen und die Bewässerungsanlage für's Gewächshaus verbessern. Dann kommt auch die Sonne raus. Nach dem Mittag haue ich mich etwas aufs Ohr. Dann kommt der Anruf von der Werkstatt  ...

...das Auto wird heute nicht fertig. Es ist nicht der diagnostizierte Fehler, obwohl das Teil ersetzt wurde. Jetzt wird vermutet, das der Katalysator verstopft ist. Daran wird morgen weiter gearbeitet. Der Mechaniker ist Deutscher und kann mir alles genau erklären, was für ein Glück. Also noch ein Tag in Christchurch, bevor mein Roadtrip starten kann und ich habe noch mehr Zeit für den Garten, Katja und Amiria. Einkaufen für's Kuchen backen und dann ist der Tag auch schon wieder fast rum ...

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Christchurch Tag 2

Kaffee, Blog schreiben, Frühstück und dann bringe ich das Auto in die Werkstatt. Zurück laufe ich eine halbe Stunde und kaufe noch etwas frisches Obst ein. Dann spiele ich wieder mit Amiria, ihre Mutter ist dankbar, mal etwas Ruhe zu haben. Und die Bewässerungsanlage im Garten muss halt warten ...

Nach dem Mittag fahren wir mit dem Bus in die Stadt. Katja will in die Kunstgalerie und ich mit ihrer Tochter auf einen Superspielplatz.

Ach wenn ich doch noch mal Kind sein könnte oder bald selbst Enkelkinder hätte - ich würde den ganzen Tag lang spielen. Aber Kappa und Momo machen mir ja auch große Freude. 

Dann kommt der Anruf von der Werkstatt. Ich fahre hin. Den TÜV hat das Auto bestanden, auch wenn die Bremsbelege bald erneuert werden müssen. Aber der Austausch des schon seit letztem Jahr defekten Klopfsensors hat das Problem am Motor nicht behoben. Morgen soll noch mal diagnostiziert werden und dann entscheidet sich, ob eine Reparatur sinnvoll ist oder hier die Reise endet ...

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Christchurch Tag 1

Heute öffnen wieder alle Werkstätten nach 2 Wochen Weihnachtspause. Ich hole fix Brötchen, wir frühstücken und ich mache mich auf den Weg zur Werkstatt, die mir Leonie vom Convergence empfohlen hat. Ich bekomme auch gleich einen Termin für den nächsten Tag. Dann fahre ich noch Einkaufen. Im Baumarkt hole ich Tropfschläuche für Barbara's Gartenbewässerung. Nach dem Mittag werde ich sehr müde und ich lege mich kurz hin - daraus werden 3 Stunden. 

Ja, und dann kommen bald Katja und Amiria. Ich freue mich, mit Amiria spielen zu können. Wir proben den ganzen Abend für eine Premierenvorstellung des Zirkus Amicalli. Die Vorstellung ist ausverkauft und wird zum großen Erfolg. Nach mehreren Zugaben können wir zufrieden zu Bett gehen. 

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Convergence Tag 10

Letzter Tag. Ich stehe früh auf, um lieben Menschen Auf Wiedersehen zu sagen. Danach helfe ich weiter beim Ausräumen und packe auch meine Sachen. Und ich treffe noch Katja und ihre 7jährige Tochter. 

Und ich weiß noch nicht, das ich sie sehr bald wiedersehen werde ...

Das war also Convergence. Ich hatte es ja mit Annäherung übersetzt, was es ja auch war. Aber noch besser ist dies: Zusammenfließen, wie es mir eine Frau beschrieben hat. 2 Flüsse vereinigen sich zu einem breiten, kräftigen Strom. So wurde aus einzelnen Menschen eine Gemeinschaft, ja sogar eine Familie, wo jeder etwas zum Gelingen des Ganzen beigetragen hat. Ein Vorbild für die ganze Menschheit, wenn jeder seine eigenen Interessen hinter die der Gemeinschaft stellt.

Auf jeden Fall werde ich nächstes Jahr wieder dabei sein, vielleicht sogar wieder in der Küche? 

Nachmittags mache ich mich auf den Weg nach Christchurch zu Barbara. Wir quatschen lange und abends kommt auch noch Astrid, eine Freundin von Barbara, die auch beim Convergence war. Bald gehe ich aber ins Bett um Schlaf nachzuholen. 

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Convergence Tag 9

Heute heisst es Zusammenpacken und den Platz beräumen. Auch in der Küche wird neben dem Kochen alles verstaut fürs nächste mal. Ich flüchte wieder zum Abwasch,  meinen Lieblingsplatz. Ich glaube, damit habe ich meine Bestimmung gefunden. Man hat eine feste Aufgabe und kann dabei schön seinen Gedanken nachhängen. Ausserdem besteht nicht die Gefahr, mit weniger Fingern zu gehen als wie man gekommen ist, denn die Messer beim Gemüseschnippeln sind verdammt scharf. So viel Abwaschen habe ich in meinem Leben noch nicht gemacht - wenn mich meine Ex-Frau sehen würde, haha.

Auch der Platz leert sich immer mehr. Nur wenige bleiben noch. Abends gehe ich noch mal in die Sauna und danach noch mal in die Küche - aber nicht mehr zum Arbeiten sondern zum Quatschen  ...

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Convergence Tag 8

Heute ist der letzte offizielle Tag. Ich bin noch einmal in der Küche und fange mit Zwiebeln und Knoblauch an. Später kommen dann noch Spinat und anderes Gemüse unters Messer. Und dann ziehe ich mich zum Abwaschen zurück. 2 Stunden lang Brot toasten ist nichts für mich - zu langweilig,  ich brauche Aktion!

Und am Abend trifft sich das Küchenteam in der Sauna - wir haben viel Spaß! 

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Convergence Tag 7

Heute schlafe ich so lange wie noch nie, um 9 Uhr weckt mich dann die doch schon hoch stehende Sonne. Ich gehe auf den Berg hoch und kann endlich meine Neujahrsgrüsse abschicken und empfangen. Nicht das fehlende Funknetz war Schuld, das es mir gestern nicht gelang, sondern ich hatte Mobile Daten deaktiviert - Mensch Papa! Na ja,  noch ist ja Neujahrstag in Deutschland. Zurück ein spätes Frühstück. Heute ruhe ich mich aus. Weiter Blog schreiben, Mittag, heute habe ich wieder Hunger, ist ja auch nicht mehr so heiß. Blog schreiben und dann noch etwas Ukulele üben.

Am Abend gibt es ein buntes Unterhaltungsprogramm, wo so viele talentierte Menschen ihr Können zeigen. Das hätte ich echt nicht gedacht! In der Pause kurz vor Mitternacht gehe ich aber schlafen, denn morgen muss ich noch mal arbeiten  ...

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Convergence Tag 6

Neujahr

Um 6 Uhr klingelt der Wecker. Die Sonne, die gestern glutrot im Westen untergegangen ist, begrüßt mich bald ebenso glutrot im Osten. Das wird ein guter Tag! ... vor allem in der Küche. Und es wird immer wärmer, über 30 Grad. Dazu die Gasherde in der Küche, eine Sauna brauche ich heute eigentlich nicht mehr. 10 Stunden in der Küche und die kurze Nacht machen sich doch bemerkbar, vor allem in den Beinen. Aber es macht trotzdem Spaß. Nach dem Abendbrot gehe ich doch noch in die Sauna und lasse mich danach bei einer Massage verwöhnen  ...

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Convergence Tag 5

New Years' Eve - Silvester

5.30 Uhr werde ich wach. Hab nach der entspannenden Sauna tief geschlafen. Hoch zum Berg und auch diesen Blog schreiben. Nach 1 Stunde ist mir kalt. Ich gehe gleich noch mal in die Sauna. Und dann habe ich meine erste Ukulele - Stunde  (in Berlin war mir das ja leider nicht vergönnt). Zufällig treffe ich Linda, die mir anbietet, Ukulele zu lernen. Was für ein Glück! 

Nach dem Essen wieder ein langer Mittagsschlaf. Dadurch verpasse ich zwar anderes, aber was soll's, heute ist Silvester und wer weiß, was mir diese Nacht noch bringt  ...

...erst mal eine tolle Silvesterparty, um Mitternacht ein zig-faches Happy New Year und Umarmungen mit Leuten, die ich vorher noch gar nicht kannte. Vielleicht mein bester Silvesterabend, bis jetzt. 

Unter dem Kreuz des Südens lege ich mich in mein Auto und kann ewig nicht einschlafen. Zu viele Gedanken gehen in mir vor. Was wird mir dieses Jahr bringen? 

Ich bin gespannt und freue mich darauf! 

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Convergence Tag 4

Heute habe ich wieder Küchendienst. Vorher gratuliere ich aber Cynthia - einer Freundin von Barbara - zum Geburtstag. In der Küche heisst es dann erst mal Zwiebeln schälen und schneiden. Um den Geruch von den Fingern zu bekommen stelle ich mich danach erst mal kurz zum Abwaschen. Daraus werden dann 4 Stunden bis zum Mittagessen, was heute griechisch angehaucht ist.

1 Stunde Mittagspause. Heute ist der Himmel bewölkt, es hat auch geregnet. Also nicht schlimm, in der Küche zu sein. Dann Kartoffeln waschen und schneiden, Gurken, Tomaten und Pilze schneiden. Als es Abendbrot gibt bin ich fix und alle. Das Stehen auf einem Fleck geht ganz schön über den Rücken. Jetzt nur noch ein Feierabendbierchen und ab in die Sauna! Und das wird zum Erlebnis. Als dann eine Horde junger Leute hereinkommt und Gesänge anstimmt, fühle ich mich wie in Norbi's Schwitzhütte ...

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Convergence Tag 3

Eigentlich geht es heute erst richtig los. 

Die Nacht war kalt. Mein Thermometer hat den untersten Strich bei 10 Grad, es war weit darunter, also nahe 0. Ich laufe die Schotterstrasse hoch der Sonne entgegen und fange die ersten Strahlen. Bewegung und Licht tun gut. Hier oben ist auch etwas Handyempfang. Ein ausgiebiges Frühstück und eine warme Dusche  - das Wasser wird mit Holzfeuer erwärmt. Bei der Eröffnungszeremonie werden die Neuen in den Kreis aufgenommen, gemeinsam singen wir "Te Aroha" - sehr emotional !

Danach gönne ich mir ein Krombacher, ja  verrückt, das schmeckt besser und ist preisgünstiger als das beste, trinkbare neuseeländische Bier 

Im Schatten lese ich Witi Ihimaera's "Parihaka Woman". Parihaka war im 19.Jh. ein Dorf in Neuseeland, wo Menschen sich niedergelassen haben, die wie Ghandi den Pazifismus gelebt haben. Dieses Thema beschäftigt mich gerade sehr ...

Nach einem Mittagsschlaf gehe ich in die Sauna und springe danach in den eiskalten Fluss. Auch die Sauna ist holzbefeuert und in die Erde gegraben. Das wäre ja auch was für meinen Garten! 

Abends startet im großen Zelt das Unterhaltunsprogramm. Die verschiedenen Teams führen etwas auf - also z.B. das Feuerwehrteam, das Erste Hilfe Team, die Leute vom Massagezelt u.s.w. Sehr lustig. 

Und dann leuchten die Mondsichel und ein sehr heller Stern daneben auf meinem Weg zum Auto ...

 

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Convergence Tag 2

Diese trüben Gedanken sind am nächsten Morgen schnell verflogen: Ja,ich bin genau richtig hier! Und das liegt an den Menschen um mich herum. Schon gestern wurde ich von allen herzlich begrüßt. Vor allem Max,Ein gebürtiger Schweizer, mit dem ich beim Morgenkaffee zusammen sitze und der mein Nachbar ist. Beim Morgenspaziergang lerne ich dann noch Paul aus Dunedin und Chris aus Deutschland kennen, der schon seit längerem in Kanada lebt.

Letzte Nacht habe ich zum ersten mal durchgeschlafen  - der Jetleg ist hoffentlich vorbei. Das merke ich vor allem, als alle mich fragen, wie ich den Sturm von gestern Nacht erlebt habe - gar nicht! Ich habe ja tief und fest geschlafen. Hab mich nur gewundert, dass meine Campingstühle draussen umgefallen waren. 

Nach dem Frühstück gehe ich den Hammerschlägen entgegen, um wieder beim Zeltaufbau zu helfen. Dort sehe ich aber einen Aushang, das noch ein Helfer für die Küche gesucht wird. Das wollte ich sowieso machen, um mehr von vegetarischer Küche zu lernen. Mittag- und Abendbrot sind hier im Ticketpreis enthalten und die sind vegetarisch und so weit wie möglich Bio. Wenn ich jeden 2.Tag Küchendienst mache, bekomme ich den Ticketpreis zurück  - immerhin 150 Euro. Na, das ist doch ein Deal!

Gestern hatte ich mich beim Einchecken zum Komposttoilettenteam überreden lassen. Auch interessant, zumal bei mir im Garten auch eine steht und ich da sicher noch was lernen könnte. Aber in der Küche ist es allemal besser. Vielleicht kann ich dann Annika auch mal etwas leckeres kochen (falls sie bis dahin noch nicht ausgezogen ist).

Heute steht erst mal Kumara (Süßkartoffeln) Waschen, Putzen und in Stückchen schneiden fürs Abendbrot an. Es gibt hier gelbe, orange und rote. Die ersteren sind süsser. Gemeinsam essen wir dann das von allen zubereitete Mittagessen  -alles Salate und rohes Gemüse. 

Nach dem Mittag geht es gleich weiter mit Abendessen zubereiten. Ich schneide Staudensellerie klein und stehe danach am Kochtopf. Mit Zwiebeln und Knoblauch wird das angebraten, dann kommen noch Blumenkohl und Brokkoli hinzu und werden mit Soja- oder Kokosmilch zu einer Sosse verarbeitet, die über die Nudeln kommt. Andere bereiten eine Tomatensoße zu. Aus meinen Süsskartoffeln wird ein leckeres Dessert gezaubert. Ich lerne eine Menge dazu und auch viele Leute kennen. Das Abendbrot schmeckt fantastisch, muss es ja auch denn ich habe ja mitgemacht. 

Morgen habe ich frei. 

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Convergence Tag 1

HAPPY NEW YEAR!

Ich werde um 2 Uhr nachts wach. Jetleg. Bis um 6 Uhr bleibe ich im Bett und surfe ein bisschen im Internet, schreibe an diesem Blog. Dann Kaffee, Barbara wird auch wach und Frühstück. Ich stelle noch ein bisschen was an der Bewässerung ein und mach mich dann auf den Weg nach Journey's End - Ende der Reise.

...aber für mich ist es ja erst der Beginn und an das Ende denke ich nicht. 

Zum TÜV gehe ich doch nicht mehr, das kann bis nächstes Jahr warten. Vorher darf ich mir noch ein paar reife Zitronen von Barbaras Strauch mitnehmen  - zum ersten mal im Leben Zitronen ernten ...

Angekommen finde ich einen schönen Platz unter einer mächtigen Kiefer. Fleissige Hände sind schon dabei, die grossen Zelte aufzubauen. Ich packe gleich mit an - auch zum ersten mal für mich, große Festzelte aufzubauen. Ich wollte ja schon immer zum Zirkus, dachte dabei allerdings an die Manege - aber gut, jeder fängt mal klein an. Und das ist ja auch kein Zirkus hier. Convergence  - Annäherung - ist eine Woche gemeinsam zu Leben wie eine große Familie und die Möglichkeit, viele neue Menschen kennen zu lernen. 

Es kommen immer mehr Leute und alle begrüssen sich herzlich, als ob man sich schon immer kennt. Nach einer langen Mittagspause noch ein Zelt aufbauen, jetzt weiß ich schon besser wie das geht . Abends wird es schnell kühler, ich lese noch etwas  - "Herbstmilch" zu Ende und fühle mich zum ersten mal etwas einsam. Bin ich richtig hier? 

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Neuseeland!

Kurz nach Mitternacht Ankunft in Neuseeland. Endlich wieder da! Schnell bin ich durch Pass- und Bio -Sicherheitskontrolle und liege bald im nahen Hostel im Bett. Leider ist hier die ganze Nacht ein Kommen und Gehen. Um 3 Uhr nachts fängt dann auch noch ein Deutscher an, laut zu telefonieren. Ich rüffel ihn kurz und er geht auch raus. Und ich kann nicht mehr schlafen....dann doch bis 9 Uhr. Dusche, Kaffee und zum Bus. Auch hier wieder wie in Sydney der Trick: nicht am Flughafen einsteigen sondern eine Station weiter, ist gleich 2/3 billiger - nur 2,50 Euro. 1 x Umsteigen und nach 1 Stunde bin ich bei Barbara. Sie ist aber nicht da. Ich kann aber rein, weiss ja wo der Schlüssel liegt. Beim Nachbarn hole ich mein Auto ab, gebe ihm 200 Euro und bekomme die Einladung, es im März wieder bei ihm unterzustellen. Bingo! Und noch mal Bingo: Batterie wieder angeklemmt und das Auto springt gleich an! Ein Stein fällt mir vom Herzen - 2 Befürchtungen sind nicht wahr geworden.

Dann fahre ich Einkaufen für die kommende Woche  - da bekomme ich zwar Mittag und Abendbrot - muss aber Frühstück selber mitbringen. Noch Tanken und dann zurück. Barbara ist jetzt da. Herzliche Begrüssung, Gartenbesichtigung,  Bewässerungsanlage erweitern, Rasen mähen und viel erzählen. Abends geht sie zum Tanzen und ich ins Bett - muss Schlaf nachholen  ...

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Weihnachten am Strand

Kurz nach 7 fahre ich eine halbe Stunde zum Strand und wandere 7 Stunden an der Küste entlang. Kurz vor 8 ist der Strand noch leer, nur David Hasselhoff und seine Rettungsschwimmer sind zum Appell angetreten. Noch ist der 21 Grad warme Ozean nicht verlockend für mich. Später springe ich dann aber rein. Bis die Wellen immer stärker werden und ich mich kaum noch über Wasser halten kann. Schnell raus hier. Im Strandcafe einen Mango-Smoothie und Pommes. Der Bondi - Strand ist gut gefüllt - nichts für mich. Mit dem Bus geht es wieder zurück zum Hostel. Mittag und dann zum Flughafen . Diesmal bin ich schlauer. Anstelle 20 $ zahle ich nur 2,50 $. Wie geht das? 

Mit dem Zug nicht am Airport aussteigen sondern eine Station weiter fahren und die Flughafensteuer sparen! Dafür halt eine halbe Stunde zurück laufen. 

Bei Quantas Einchecken und dann geht es auch schon über die Tasmansee nach Christchurch! 

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Heilig Abend in Sydney

Um 5 Uhr klingelt der Wecker. Ein Zimmernachbar fragt wie lange ich bleibe. 2 Nächte. Noch 2 Nächte? Er stöhnt. Nein, insgesamt 2, noch eine. Er scheint etwas erleichtert. Mein Schnarchen! 

Nachdem ich beim letzten mal in die Blue Mountains  - die Blauen Berge - gefahren bin und von Sydney nicht viel gesehen habe, will ich heute mal die Stadt erkunden. Erst gehe ich zu Subway, hole mir ein Sandwich zum Frühstück und noch in einen Supermarkt u.a. um Mangos zu kaufen, die hier reif geerntet und verkauft werden. Schmecken ganz anders als die vor- oder nachgereiften.

Ich laufe früh los, zunächst durch den Hyde Park an der St. Mary's Kathedrale vorbei. Dort stehen ein wunderschöner Weihnachtsbaum und eine Krippe. Und ich erfahre, dass heute Abend draussen auf den Stufen ein Chor singen und es eine Lichtinstallation geben wird. Genau richtig für Heilig Abend! 

Durch den Botanischen Garten zur weltberühmten Oper, über die Hafenbrücke und zurück mit dem Zug. Meine Füße tun weh! 

Schön Mittagsschlaf machen bevor ich mich nach dem Abendbrot auf den Weg zur katholischen Kathedrale mache. Leider fängt es heftig an zu regnen und der Chor packt nach nur 2 Liedern wieder ein - das 2. kein Weihnachts-, sondern wie passend: ein Anti-Regenlied.  Schade! 

Bis zur Lichtshow ist noch Zeit und so gehe ich in den nahen Park. Und da sehe ich zum ersten mal Flughunde - nein nicht fliegende Hunde, sondern riesige Fledermäuse, die in der Dämmerung ihre kopfüber hängenden Schlafplätze in den Bäumen verlassen. 

Und dann wird eine stimmungsvolle Illumination auf die Fassade der Kathedrale gezaubert. Einfach ergreifend, besonders heute. Ich will dann noch mal 20 Minuten zur Oper laufen, wo auch jeden Abend Lichtinstallationen mit Themen der australischen Ureinwohner auf die grossen Flächen des futuristischen Gebäudes geworfen werden, bleibe aber an einem Seiteneingang der Kirche stehen. Drinnen findet die Heilige Messe statt. Ich gehe hinein und besuche seit ewiger Zeit mal wieder eine Kirche zu Weihnachten. Das letzte mal war ich vor 25 Jahren, als mein Vater starb. Das ist ein wirklich schönes Weihnachtsfest in der Ferne!

Die Lichtinstallation an der Oper ist dann gegen die an der Kathedrale etwas blass und so schaue ich mir letztere auf dem Rückweg noch mal an. Um halb 2 nachts lieg ich dann im Bett und schicke noch ein paar Weihnachtsgrüsse los. Um 6 Uhr will ich dann wieder aufstehen. Schlafen kann ich ja dann am Strand  ...

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Singapore und Sydney

In Singapore ist es 7 Stunden später als in Deutschland, also früh am Morgen. Für mich ist aber noch Abend und so hole ich mir etwas zum Abendbrot. 

Während beider Flüge kann ich gut schlafen. Ich war noch wie jedes Jahr am Abend zuvor beim Weihnachtszirkus Roncalli im Tempodrom und habe die Nacht dann durchgemacht. Es war noch soviel zu tun  - alles was das ganze Jahr liegengeblieben war sollte erledigt werden - ein aussichtsloses Unterfangen! Aber wenigstens den Keller etwas aufräumen, Kühl-und Tiefkühlschrank sauber machen und ein Regal wenigstens provisorisch anbringen  ...

Lesen konnte ich auch etwas: Herbstmilch von Anna Wimschneider.  Ein sehr beeindruckender Bericht über das bäuerliche Leben früher. Erinnerungen wurden wach, zum Teil habe ich das in meiner Kindheit auch noch erlebt. Ich muss mir unbedingt mal den Film anschauen. Und es lässt mich nachdenken, wie sich die Landwirtschaft verändert hat. Industrielle Produktion mit Massentierhaltung, Dünger- und Gifteinsatz heute will eigentlich keiner. Aber ist zurück zu dieser ganz einfachen Landwirtschaft der Weg oder wie sehen die Alternativen aus? 

Nach 7,5 Stunden lande ich ausgeschlafen in Sydney. Der Flieger war im Gegensatz zu dem ausgebuchten aus Berlin nur halbvoll und so habe ich es mir auf 3 Sitzen bequem gemacht. Mit dem teuren Zug (für 10 Minuten Fahrt zahlt man 12 Euro) geht es zum Hauptbahnhof und durch einen Park ins nahe Hostel.

Da ich noch nicht müde bin breche ich noch zu einem Spaziergang Richtung Hafen auf. Elton John hat leider schon im First State Super Theater  angefangen zu spielen. Na vielleicht nächstes Jahr in Berlin,  die billigste Karte kostet allerdings 100 Euro. Strassenkünstler geben im Darling Harbour (fast) umsonst ihr Bestes. Leider nehmen sie keine Kreditkarte und Bargeld will ich in Australien nicht holen. Geht auch alles mit Karte.

Im Supermarkt noch Wasser und Kaffee für morgen früh holen und dann Gute Nacht! 

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Auf ein Neues!

Ich sitze in Sydney und warte auf den Weiterflug nach Christchurch. Also habe ich Zeit, diesen Blog zu beginnen. Auf vielfachen Wunsch und wegen der großen Nachfrage habe ich mich doch entschieden, wieder mein Tagebuch als Blog zu schreiben. So kann ich später leichter Rückschau halten und durch das tägliche Schreiben etwas Struktur in den sonst recht chaotischen Reisealltag bringen. Ich versuche diesmal auch wieder Fotos reinzubekommen. Mit dem Smartphone geht das leider nicht. Da muss ich immer einen Computer finden ...

Am 22.12.ging es also wieder los. Von Tegel mit Scoot über Singapore nach Sydney. 

Kaum bin ich am Bahnhof Friedrichshagen wird mir einmal mehr klar, warum ich aus Deutschland verschwinde: an der Ampel gehe ich bei Grün über die Straße, auf halbem Weg wird es rot. Ich gehe natürlich weiter. Um die Ecke biegt ein SUV, dessen Fahrer aus dem Fenster schreit: "Es ist Rot, Du Arschloch!" Und das am Sonntag früh um 6 Uhr. Hatte wohl eine schlechte Nacht ...

Und die S-Bahn fährt so früh auch nur alle 30 Minuten, also so lange in Sandalen in der Kälte stehen! 

Einchecken und 11,5 Stunden Flug überstehe ich dann gut und lande pünktlich in Singapore 

 

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Einmal Westküste und zurück

Heute morgen weiss ich noch nicht wohin der Tag mich führen wird. Es fängt wieder an zu nieseln. Je weiter ich in die Berge komme, umso stärker wird der Regen. Morgen will ich noch mal in die Hanmer Springs Hot Pools. Deswegen fahre ich über den Lewis Pass bis zum Hirschtal. Hier regnet es zwar nicht mehr, die Sonne scheint aber auch nicht und es ist recht frisch. Es ist früher Nachmittag und ich habe eigentlich keine Lust, hier rumzusitzen. Wanderwege starten von hier aus nicht. So fahre ich wieder zurück Richtung Westen. Am Nelson Creek spaziere ich auf Goldsucherspuren durch den Wald. Und dann mache ich mich noch auf den Weg zur Westküste, nach Hokitika. In der Jadestadt fand vor 6 Wochen das Treibholzfestival statt. Aus besagtem Treibholz wurden am Strand skurile Skulpturen gefertigt. Ob davon noch etwas zu sehen ist? 

Leider nein! Also fahre ich nach einem ausgiebigen Strandspaziergang wieder los und erlebe wenigstens noch einen wunderschönen Sonnenuntergang. Kurz vor meinem Ziel, wieder das Hirschtal, dann die Überraschung: die Straße ist seit 20 Uhr über Nacht gesperrt. Was jetzt? Ich stelle mich an einer Tankstelle (Springs junction) auf einen großen Platz wo nur Laster stehen und krabbele in mein Bett.

Am nächsten Morgen ist mein Auto mit gelben Blättern bedeckt. Es wird Herbst hier! Die Nacht war etwas unruhig, die LKW kamen und gingen. Die Sonne scheint. Ich fahre nach Hanmer Springs, wo ich nach dem Frühstück ins warme Wasser steige. Aufgewärmt mache ich mich auf den Weg nach Christchurch. Dort endet mein Roadtrip. Irgendwie habe ich keine Lust mehr rumzufahren. So bleibe ich bei Barbara und helfe ihr ein bisschen im Garten. Wir holen auch noch mal Feuerholz bevor sie am Donnerstag zu einem Musikfestival auf die Nordinsel fliegt. Bis Dienstag bin ich dann hier allein und kümmere mich vor allem um eine neue Rasenfläche. Da hier nicht mehr so viel passiert, schreibe ich auch keinen täglichen Blog mehr. Erst auf der Heimreise, die am 23.3.19 (neuseeländische Zeit) beginnt, werde ich mich noch mal melden. 

Am Freitag dann diese schrecklichen Anschläge auf die Moscheen. Wie ein einzelner Mensch so viel Leid über so viele Andere bringen kann. Unfassbar! 

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Goldene Strände - Tag 3

Ein wunderbarer Sonnenaufgang bringt mich in diesen Tag. Leider verschwindet die Sonne dann sehr schnell hinter den Wolken. Nur ein Streifen blauer Himmel bleibt am Horizont. Nach dem Morgenkaffee laufe ich um 8 Uhr los. Nach der Tageswanderung von gestern wird es heute nur ein kurzer Spaziergang zur ersten schönen Bucht. Da Ebbe ist kann ich auch die Abkürzung über den Meeresboden nehmen. So bin ich schon nach einer halben Stunde an der Conquille Bay. Den Küstenweg entlang hätte es etwas länger gedauert. Da heute Montag ist, sind auch nicht so viele Leute unterwegs wie am Wochenende. 

Nach 6 Stunden  gehe ich wieder zurück, diesmal den längeren Küstenweg, da Flut ist. Am Auto Melone als Durstlöscher. Dann geht es zurück Richtung Nelson. Kurzer Abstecher zur Haseninsel, die nach dem Regen jetzt wieder zugänglich ist. Kurz hinter Nelson schlage ich mein Nachtlager wieder auf dem Rastplatz auf, wo ich schon 2 mal war.

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Goldene Strände - Tag 2

Ich wandre ja so gerne 

Im Abel Tasman durch das Land! ...

Diesen Weg auf den Höhen bin ich oft gegangen, 

Vöglein sangen Lieder.

Bin ich weit in der Welt habe ich Verlangen,

Neuseeland nur nach Dir! 

(Text frei nach Herbert Roth)

 

Ja, den Abel Tasman Coastal Track bin ich wirklich schon oft gegangen. Es ist aber immer wieder schön. Und auch das Wetter ist heute schön, genau wie meine Stimmung. Allerdings werde ich schon um 3 Uhr nachts wach und kann nicht mehr richtig schlafen. Als der Morgen erwacht stehe ich auch auf und laufe kurz nach Sonnenaufgang los. 3 Stunden lang geht es bis zu meiner Lieblingsbucht. Unterwegs eine Frühstücksbanane, großen Hunger verspüre ich nicht. Der Weg schlängelt sich zunächst oberhalb der Küste entlang, folgt später einem Bergrücken, bevor er die letzte halbe Stunde steil zum Meer abfällt. Nach dem Regen ist der Lehmweg ganz schön rutschig. Heute habe ich aber meine Wanderschuhe an.

Und so verbringe ich den Tag an der Te Pukatea Bucht. Die Sonne will nicht so recht hinter den Wolken hervorkommen. Ich überlege schon, wieder zu gehen. Aber dann tut sie es doch noch und wärmt mich soweit, das ich sogar mal ins Wasser gehe.

Es ist doch besser, Geduld zu haben. Auch wenn es schwerfällt. Das ist ja mit Allem so. Wenn man etwas unbedingt will, es sogar erzwingen will, dann wird daraus eh nichts. Es ist besser, die Dinge laufen zu lassen. Dann wird alles gut. 

Nach 5 Stunden am Strand trete ich gegen 15.45 Uhr den Rückweg an. Der Anstieg nun in der prallen Sonne ist gar nicht so schlimm wie befürchtet. Der Weg ist auch schon gut abgetrocknet. Nach 3 Stunden bin ich wieder am Auto. Das war ein schöner Tag! Die Stunden am Strand habe ich genossen und das lange Laufen macht den Kopf frei. Die Gedanken kreisen nicht immer wieder um das Gleiche sondern fließen. Langsam finde ich wieder mein Gleichgewicht. 

Noch mal das gleiche Essen wie gestern und ein Strandspaziergang im völlig windstillen Dunkeln beschließen diesen Tag.

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Goldene Strände - Tag 1

Es hat nachts wieder angefangen zu regnen. Eigentlich wollte ich um 6 Uhr losfahren. So wird es später. Ich habe ganz schön lange geschlafen. Hoffentlich regnet es unten am Meer nicht. Der Wetterbericht hatte eigentlich schönes Wetter versprochen. Aber wie das so ist mit den Versprechen...

Als ich in Marahau ankomme hat es sich eingenieselt. Und es hört nicht auf. So bleibe ich bis um 12 Uhr im Auto und schreibe an diesem Blog. War ja auch mal wieder nötig. Dann laufe ich doch noch los. Aber eine Tageswanderung wird es heute nicht. Dafür ist das Wetter einfach zu schlecht. Ich ziehe auch gleich Badelatschen an. Mir begegnen viele Leute auf dem Track. 2 Stunden lang geht es immer wieder an schönen Stränden entlang bis zur Apple Tree Bay, der Apfelbaumbucht. Hier bleibe ich länger. Es hört auf zu regnen und die Sonne versucht sogar heraus zu kommen, was ihr aber nicht richtig gelingt. Ich gehe sogar mal ins recht warme und hier glasklare Wasser. Nach 6 Stunden bin ich wieder zurück am Auto. Ich mache Abendbrot  - Tomaten, Zucchini, Nürnberger und die Gnocchi, die ich schon seit längerem spazieren fahre. Noch ein kurzer Spaziergang durchs Dorf und um 20.30 Uhr ist es stockdunkel. Windstill. Ist das ein gutes Zeichen für schönes Wetter morgen? 

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Back to the roots ...

Umzukehren bedarf es nur eines Gedankens ...

... und dann muss man es nur noch tun! 

Aber ist es denn so gut, zurück an Orte zu gehen, wo man eine gute Zeit hatte? Wenn die Menschen doch nicht mehr da sind, mit denen man das Alles erlebt hat. Und auch die Orte haben sich verändert. Und ich mich auch. Ein Fluss wird nie mehr der gleiche sein, wenn man zu ihm zurückkehrt. Das Wasser ist ein anderes. Alles verändert sich. Veränderung ist gut. Stillstand nicht. Und trotzdem möchte ich die guten Zeiten zurückholen und es tut weh einzusehen, das dies nicht geht. 

Und so werde ich heute trotzdem noch einmal auf den Takaka Berg hoch fahren, wo vor 5 Wochen das Luminate Festival war.

Der Wetterbericht hat viel Regen angekündigt. Paßt zu meiner Stimmung. Erst ab morgen soll wieder Sommer sein. Nachts hat es schon lange geregnet und ich richte mich schon auf einen ganzen Tag im Bett im Auto ein. Und morgen kann ich dann am Strand liegen! Aber es soll anders kommen...

Ich fahre erst mal zum deutschen Fleischer in Nelson. Thüringer Bratwürste sind ausverkauft. Nürnberger tuns auch. Es hat aufgehört zu regnen und wird es auch den ganzen Tag nicht mehr tun. Der Wetterbericht lag also voll daneben. Auf Rabbit Island will ich die Würstchen auf den  öffentlichen Grill legen. Auch daraus wird nichts. Die Insel ist immer noch wegen der Trockenheit gesperrt. Dabei hatte es letzte Nacht ausgiebig geregnet. Aber die sind hier übervorsichtig, vor 4 Wochen hatte es bei Nelson einen Großbrand gegeben. Nicht mal mein Angebot, sie zum Grillen einzuladen, kann die beiden Wärter bewegen, die Schranke an der Zufahrtsstrasse zu öffnen. So fahre ich weiter der Ruby Coast entlang und frühstücke am Strand. Vorher nehme ich noch mal die leckeren Äpfel der Sorte Akane von Richard 's Plantage mit. 

2 Stunden laufe ich an der Küste entlang. Erst bis zum McKee Campingplatz, einem sehr günstigen Platz direkt am Meer. Mr. McKee war ein Pionier des Apfelanbaus hier. Dann durch den Busch hoch zu einem Aussichtspunkt. Luxuriöse Villen kleben wie Schwalbennester am Hang und werden auch gerade fleissig weiter in den Busch gebaut. Wer braucht das? Der Weg geht nicht weiter, der Steilhang ist  abgerutscht ...

Zurück am Auto nochmal was Essen, kurzer Halt in Motueka und ins Internet gehen und nach Kaiteriteri wieder an den jetzt schon goldgelben Sandstrand des Abel Tasman Nationalparks. Eine große Melone und einen Eimer Tomaten (ca. 6kg!) vom Strassenverkauf und dann fahre ich wieder den Takaka Berg hoch. Die 8 km lange Schotterstrasse staubt nach dem Regen diesmal nicht. Und dann bin ich da - wo vor 5 Wochen alles begann und von wo ich gestern vor 4 Wochen wieder aufgebrochen bin ...

Natürlich sieht jetzt alles anders aus. Aber ich spüre noch immer den Geist des Festivals. Ich laufe zu meinem alten Campingplatz, zum magischen Baum hoch und weiter über die Weiden bis zum Fluss, wo ich gebadet habe. Jetzt grasen hier überall wieder Schafe. Zurück am Gelände sind viele Sachen noch da, die auch nicht weggeräumt werden bis zum nächsten mal in 2 Jahren. Ein paar letzte Luminater sind in ihren Wohnwagen da und kümmern sich noch. Ich stelle mich an den Wald und krabbele bald in mein Bett, da es draussen ganz schön kalt wird. 

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Nessaja

Nessaja

 

Ich wollte nie erwachsen sein 

Hab' immer mich zur Wehr gesetzt.

Von außen wurd' ich hart wie Stein 

Und doch hat man mich oft verletzt. 

Irgendwo tief in mir bin ich ein Kind geblieben. 

Erst dann

Wenn ich's nicht mehr spüren kann 

Weiß ich 

Es ist für mich zu spät 

Zu spät.

Zu spät. 

 

Unten auf dem Meeresgrund

Wo alles Leben ewig schweigt

Kann ich noch meine Träume seh'n

Wie Luft

Die aus der Tiefe steigt.

Irgendwo tief in mir  ....

 

Ich gleite durch die Dunkelheit 

Und warte auf das Morgenlicht.

Dann spiel ich mit dem Sonnenstrahl

Der silbern sich im Wasser bricht.

Irgendwo tief in mir  ....

 

Text: Rolf Zuckowski 

Musik: Peter Maffay

 

Glutrot steigt die Sonne aus dem Meer und erleuchtet diesen Tag. Ich schaue es mir aus meinem Bett im Auto an. Dann fahre ich die 15 Minuten zurück nach Kaikoura, dusche und frühstücke dort und fahre dann los. Am Ortsrand noch Zucchini, Paprika und Gurke von einer Farm mitnehmen und los geht's. Am Ohau Point schaue ich den unzähligen Robben zu und kurze Zeit später halte ich an, um selbst ins Meer zu springen. Die Sonne scheint  (noch) und das tiefblaue Meer ist angenehm warm. Ich komme nur langsam voran, da der gesamte Highway 1 südlich und nördlich von Kaikoura eine große Baustelle ist. Immer wieder nur einspurige Abschnitte, wo nette Verkehrslotsen den Weg freigeben. Viel schöner als Ampeln! Nach dem Erdbeben von November 2016 war die Straße lange Zeit gar nicht passierbar. Jetzt sind die Bauarbeiten zur Wiederherstellung in vollem Gange. 

Weiter nördlich komme ich in die Marlborough- Gegend: vertrocknete Weiden und saftig grüne Weinberge. Ein krasser Kontrast! In Blenheim hole ich mir noch mal Motoröl und fülle es gleich nach. Irgendwie verbraucht der Motor ganz schön viel davon. Am Ortsausgang nehme ich Peter aus Thailand mit. Er ist mit der Fähre in Picton angekommen und will jetzt nach Nelson. Bis Havelock kann ich ihn mitnehmen. Er ist ein sehr angenehmer Gesprächspartner. Die Zeit vergeht wie im Flug. Ich bringe ihn noch zum Ortsausgang von Havelock und fahre dann zurück in die Marlborough Sounds. Dort will ich den sonnigen Nachmittag in einer malerischen Bucht verbringen. Leider wird daraus nichts  ...

Zunächst macht mir meine Erinnerung einen Strich durch die Rechnung: die von mir angesteuerte Bucht ist gar nicht so schön, habe ich wohl verwechselt. Dann fängt das Wetter an umzuschlagen: Wolken und Wind kommen auf, hab keine Lust mehr, am Strand zu liegen. An der Aussie Bay mache ich ein spätes Mittag. Überlege kurz hier zu übernachten. Dann fahre ich doch wieder los. Auch meinen Plan, in einem Reifen den Pelorus River unter der gleichnamigen Brücke durch wie ein Hobbit (die das in Fässern gemacht haben) runter zu gleiten, verwirkliche ich nicht. Zurück über Havelock bis zum Ray Valley. Der kostenlose Campingplatz ist schon ziemlich voll, ich finde aber noch einen schönen Platz. Dann aber werde ich unruhig. Es soll viel Regen kommen. Und komme ich dann mit dem Auto aus meiner Kule wieder raus, wenn es matschig ist? Also lieber im Trockenen raus!

Irgendwie bin ich total kribbelig und rastlos, finde nicht meine innere Ruhe. Noch ein Abstecher zur wilden Cable Bay - der Wind peitscht das Meer. Und dann fahre ich durch Nelson und noch 20 km weiter zu einem Picknickplatz, wo ich vor 12 Tagen schon einmal übernachtet habe, als ich aus der Golden Bay kam. Ein sicherer Hafen  ...

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... und immer wieder Kaikoura!

Heute verlasse ich Barbaras Haus und Christchurch. Morgen fliegt ihre Schwester nach Hause und da will ich nicht auch noch am letzten Tag stören. Ausserdem habe ich ihre Gastfreundschaft schon recht lange in Anspruch genommen.

So verabschiede ich mich herzlich und kaufe noch ein bisschen etwas ein. Dann geht es los. Aber ich habe eigentlich gar keine richtige Idee, wohin eigentlich? Auf eine lange Fahrt Richtung Westküste oder weiter nach Süden habe ich eigentlich keine Lust. Da ist das Wetter auch immer rauer. Lieber würde ich wieder an schöne Strände fahren, also die Marlborough Sounds oder der Abel Tasman Nationalpark. Also erst mal Richtung Norden. Kaikoura ist mein erstes Ziel. Da hatte ich ja schon vor Christchurch eine gute Zeit. 

Nicht weit hinter Christchurch, im Waipara Tal, steht Patrick aus Ohio in den USA an der Straße und hält den Daumen hoch. Also anhalten und einsteigen bitte. Er war auch auf dem Luminate Festival und wir können uns gut unterhalten. Und schon ist die Fahrt nicht mehr so langweilig! Er will einen Freund in Kaikoura treffen und mit ihm surfen gehen. Als wir kurz vor Kaikoura aus den Bergen ans Meer kommen, passiert es:

Wir halten an, um nach Robben und Delphinen Ausschau zu halten und was sehen wir?  - einen dicken fetten Wal, der nicht weit vom Ufer schwimmt. Mit dem Fernglas kann man ihn gut beobachten. Was für ein Erlebnis! 

In Kaikoura zeige ich ihm noch kurz meine Highlights, den Panoramablick über die Halbinsel,  den Ozean und die nahen, bis zu 2600 m aufragenden Berge. Kurz noch zu den Robben am Ende der kleinen Halbinsel, die dort sehr zutraulich sind. Dann bringe ich ihn zu seinem Freund, auch Amerikaner aus Kalifornien. Der gibt mir noch einen unbezahlbaren Tip für eine kostenlose Übernachtungsmöglichkeit in traumhafter Strandlage. Danke Bruder!

Am Strand angekommen überkommt mich ein eigenartiges Gefühl. Melancholie, Depression, Endzeitstimmung wegen des absehbaren Endes meiner Reise? Ich bin wieder allein unterwegs. War ich ja die ersten Wochen auch. Und es war ok. Ich möchte irgendwie wieder mein Gleichgewicht finden. Ich betäube dieses blöde Gefühl mit einem Glas Wein und fange an,  mein Auto aufzuräumen. Patrick und sein Freund sind dann auch im Wasser. Aber die Wellen eignen sich heute nicht besonders gut zum Surfen. Am Strand finde ich ganz viele der großen perlmutschimmernden Paua-Muscheln.

Später sitze ich noch lange unter der Milchstraße und hänge meinen Gedanken nach  ...

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Christchurch

Heute mache ich mich mal ein bisschen im Haus und Garten nützlich. Zunächst staple ich in der Garage das Feuerholz, damit Platz für neues ist. Die Winter können in Christchurch recht kühl sein. Mit Kohle wird nicht geheizt und Strom ist auf Dauer zu teuer. Danach schneide ich die Efeuhecke und fülle die Biotonnen.

Und dann versuche ich mich mal in der Küche an Pflaumenknödeln, gekochte Kartoffeln hatte ich noch mitgebracht. Einen Teig aus geriebenem Kartoffeln, Mehl, Ei, Butter und einer Prise Salz kneten, damit je eine Pflaume umhüllen und ab ins heisse Wasser. Zerlassene Butter und Kakao mit etwas Zucker - und fertig ist das Mittagessen. Es kommt recht gut an!

Als Barbara nach Hause kommt, essen wir und fahren danach zum Holzhändler. Wir bringen einen Anhänger voll Brennholz zu ihr. Ein schöner  Spaziergang am langen Sandstrand rundet diesen Tag ab.

 

Dienstag,  5.3.2019

Heute geht die Gartenarbeit ganz fix: nur die abgeernteten Kürbisranken in den Kompostbehälter stopfen. Die Sonnenblumenkerne - Samen für's Frühjahr - pule ich später aus. Barbara ist arbeiten. Elisabeth und ich wollen ans Meer. Zunächst bringt uns das Navi aber erst mal nicht an den Strand sondern oben auf den Berg. Schöne Aussicht und kleiner Spaziergang und dann aber doch runter zum Wasser! Die Surfboards (ok, eher Bodyboards oder wie die heißen) geschnappt und die perfekte Welle reiten. Ich gebe recht bald auf und lege mich in die Sonne. Elisabeth hat mehr Ausdauer. Ich schlafe ein. Ausgeschlafen trinken wir noch einen Kaffee am Strand, bevor es wieder zurück geht. 

Ich bringe den Anhänger zurück zum Hozhändler. Die Beiden gehen heute Abend zum Tanzen. Ich fahre zum Einkaufszentrum und erledige ein paar Sachen. Dann sitzen wir noch gemütlich etwas zusammen bevor es ins Bett geht.

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